Völkerrechtstag: „L’enfer, c’est le droit des autres“
Bern, 07.11.2013 - Die Direktion für Völkerrecht (DV) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat am 7. November 2013 in Bern ihren traditionellen Völkerrechtstag durchgeführt. Die diesjährige Veranstaltung wurde von Bundesrat Didier Burkhalter eröffnet und befasste sich aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der DV grundlegend mit der Rolle des Völkerrechts im Zeitalter der Globalisierung. Bundesrat Didier Burkhalter ging in seiner Ansprache auf die zentrale Bedeutung des Völkerrechts für die Wahrung der Schweizer Interessen und Werte in den internationalen Beziehungen ein.
Der Völkerrechtstag 2013 zum Thema «L’enfer, c’est le droit des autres» („Die Hölle, das ist das Recht der anderen“) fand im Grossratssaal des Kantons Bern statt und bot Gelegenheit, Magistratspersonen und Verwaltungsvertreter, Parlamentsmitglieder und Diplomaten sowie Professoren und Studierende an einen Tisch zu bringen, um über die Rolle des Völkerrechts im Zeitalter der Globalisierung aus internationaler und schweizerischer Perspektive zu diskutieren.
Bundesrat Didier Burkhalter legte in seiner Eröffnungsansprache dar, dass das Völkerrecht heute ein enormes Potenzial für die Schweiz beinhalte. Angesichts des ständig wachsenden internationalen Austauschs im Zeitalter der Globalisierung schaffe das Völkerrecht einen gemeinsamen Rechtsrahmen, der nicht unilateral durch einen Staat angepasst werden könne. Entsprechend biete das Völkerrecht Schweizer Unternehmen, Forscherinnen und Forschern sowie jedem Einzelnen Rechtssicherheit in ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten.
Der Vorsteher des EDA erinnerte daran, dass die Schweiz als exportorientierte Volkswirtschaft ein besonderes Interesse an einem funktionierenden völkerrechtlichen Rahmen habe. Die Erfolgsgeschichte des Schweizer Finanz-, Werk- und Forschungsplatzes wäre ohne Völkerrecht nicht denkbar. Entsprechend setze sich die Schweiz aus wohlverstandenem Eigeninteresse für die Durchsetzung und Weiterentwicklung des Völkerrechts ein. Das bedeute nicht, dass das Völkerrecht die Schweizer Interessen und Werte absolut schützen könne. Aber es sei ein Instrument, das es erlaube, auch bei Druck aus dem Ausland gemeinsame Richtlinien festzulegen.
Der diesjährige Völkerrechtstag fiel mit dem 40. Jahrestag der Gründung der DV zusammen. Aus diesem Anlass führte die DV einen Essaywettbewerb zum Thema „L’enfer, c’est le droit des autres – das internationale Recht in einer globalisierten Welt“ für Studierende der Rechtswissenschaften an Schweizer Universitäten durch. Am Völkerrechtstag wurde der Gewinner des Wettbewerbs ausgezeichnet. Er stellte seinen Essay im Rahmen einer kurzen Rede vor.
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