Bessere Integration dank gesunden Müttern und Kleinkindern: Integrationsdialog "Aufwachsen - Gesund ins Leben starten" lanciert

Bern-Wabern, 27.11.2013 - Alle Kinder in der Schweiz sollen, unabhängig von ihrer sozialen oder nationalen Herkunft, ihr Leben möglichst gesund beginnen können. Das ist das Ziel des Integrationsdialogs "Aufwachsen – Gesund ins Leben starten". Der Dialog ist eine Initiative der Tripartiten Agglomerationskonferenz (TAK). Ihre Gesprächspartner sind die Berufsverbände jener Fachpersonen, die während der Schwangerschaft, der Geburt und der ersten Lebensjahre Kleinkinder und Eltern betreuen und beraten.

Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensjahre haben einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes. In dieser Phase trägt die fachliche Betreuung durch Ärzteschaft, Hebammen und Beratungsstellen viel dazu bei, dass sich Kinder körperlich, geistig und sozial gut entwickeln können. Entsprechende Angebote werden aber nicht von allen Eltern gleichermassen genutzt, was für die Mütter und die Kinder negative Folgen haben kann. Betroffen sind insbesondere sozioökonomisch benachteiligte oder eingewanderte Familien.

Gemeinsame strategische Ziele
Hier setzt der Integrationsdialog "Aufwachsen - Gesund ins Leben starten" an. Der Bund, die Kantone, die Städte und Gemeinden sowie die Berufsverbände von medizinischen und familienunterstützenden Fachleuten haben sich am ersten Treffen auf vier strategische Ziele geeinigt:

  1. Unabhängig von ihrer Herkunft kennen Familien die medizinischen, familienunterstützenden und integrationsfördernden Angebote in ihrer Region.
  2. Familien mit Migrationshintergrund nutzen diese Angebote ebenso wie Schweizer Familien.
  3. Die Anbieter werden im Umgang mit Vielfalt unterstützt und im Aufbau transkultureller Kompetenzen gestärkt.
  4. Die Akteure der medizinischen Grundversorgung, der Familienberatung und der Integrationsförderung sind vernetzt und kennen gegenseitig ihre jeweiligen Angebote.

Um diese Ziele bis 2016 zu erreichen, werden die Dialogpartner im kommenden Jahr konkrete Projekte erarbeiten, die den Zeitraum von der Planung der Schwangerschaft bis zum Übertritt der Kleinkinder in Spielgruppen oder Kitas abdecken. Sie wollen auch Massnahmen ergreifen, um die Verständigung zwischen Eltern mit Migrationshintergrund und Fachleuten zu fördern. Beispiele dafür sind die gezielte Förderung der Sprachkenntnisse von Eltern rund um Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinderbetreuung oder das interkulturelle Dolmetschen.

Warum braucht es den Integrationsdialog "Aufwachsen"?
Die Schweiz verfügt über ein dichtes Netz von Betreuungs- und Beratungsangeboten, doch werden sie nicht von allen Eltern gleich stark genutzt. Insbesondere für Mütter und Babies mit Migrationshintergrund wäre es aber wichtig, sich betreuen und beraten zu lassen. Denn sie sind deutlich weniger gesund als Schweizer Mütter und ihre Neugeborenen.

Beitrag zur Umsetzung bestehender gesundheitspolitischer Strategien
Der Integrationsdialog "Aufwachsen" ist gut in die gesundheitspolitischen Strategien der Schweiz eingebettet. Er trägt dazu bei, die bundesrätliche Strategie "Gesundheit 2020" umzusetzen, deren Fokus unter anderem auf der Chancengleichheit liegt und die an der ersten Nationalen Gesundheitskonferenz im September 2013 von allen wichtigen Organisationen des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik unterstützt wurde.
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Die Integrationsdialoge der TAK
Die Tripartite Agglomerationskonferenz (TAK) ist die politische Plattform von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Nach der zweiten Nationalen Integrationskonferenz von 2011 beschloss die TAK, mit privaten Akteuren, die für die Integration relevant sind, zwischen 2012 und 2016 einen vertieften Dialog zu führen. Bund, Kantone, Städte und Gemeinden nahmen am 30. Oktober 2012 den Integrationsdialog "Arbeiten" mit der Arbeitswelt auf; eine erste Zwischenbilanz wird Mitte Dezember 2013 gezogen. Am 22. November 2013 starteten sie den Integrationsdialog "Aufwachsen".
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Die Partner im TAK-Dialog "Aufwachsen - Gesund ins Leben starten"
Bundesamt für Migration (BFM)
Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV)
Konferenz der Kantonsregierungen (KdK)
Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK)
Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK)
Schweizerischer Städteverband (SSV)
Schweizerischer Gemeindeverband (SGV)
Städteinitiative Sozialpolitik
Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRS)
Eidgenössische Kommission für Migration (EKM)
Hausärzte Schweiz
Kinderärzte Schweiz
Swiss Society of Pediatrics (ssp-sgp)
Schweizerischer Hebammenverband
Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung (SF MVB)
Schweizerischer Verband der Mütterberaterinnen (SVM)
Elternbildung Schweiz
Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz
Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz (NGP-RSP)
Forum für die Integration für Migrantinnen und Migranten (FIMM)


Adresse für Rückfragen

Geschäftsstelle der TAK, Thomas Minger, +41 31 320 30 00
Céline Kohlprath, Bundesamt für Migration, T +41 31 325 00 59



Herausgeber

Staatssekretariat für Migration
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