Verstärkte Förderung von leistungsstarken Jugendlichen in der Berufsbildung

Bern, 29.11.2013 - Der Bundesrat setzt sich für eine verstärkte Förderung von Jugendlichen mit hohem Leistungspotenzial in der Berufsbildung ein. Dabei sollen vermehrt auch praktische Kenntnisse und Fähigkeiten gefördert werden. Im niederschwelligen Bereich sollen Bekanntheit und Anerkennung der zweijährigen beruflichen Grundbildungen verbessert werden. Dies geht aus einem Bericht des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF hervor, den der Bundesrat an seiner heutigen Sitzung verabschiedet hat.

Der Bericht bietet in Erfüllung der Postulate 10.3738 (Maja Ingold), 11.3483 (Daniel Jositsch), 11.4007 (Felix Müri) und 13.3311 (Peter Schilliger) einen Überblick über Angebote, Massnahmen und Instrumente zur Förderung und Unterstützung von Jugendlichen beim Übergang von der obligatorischen Schule in die Berufsbildung und während der Ausbildungszeit. Im Fokus stehen einerseits Fördermassnahmen, die sich gezielt an Jugendliche mit hohem Leistungspotenzial richten. Andererseits wird das Unterstützungsinstrumentarium aufgezeigt, das die Verbundpartner zugunsten von Jugendlichen mit schulischen, sozialen oder sprachlichen Schwierigkeiten aufgebaut haben. Auf dieser Grundlage hat der Bundesrat Empfehlungen formuliert mit dem Ziel, das bisherige Engagement zu verstärken und das bestehende Instrumentarium gezielt zu ergänzen. Die Empfehlungen stehen zudem in Einklang mit weiteren Aktivitäten des Bundes, etwa im Rahmen der Fachkräfteinitiative oder des Nationalen Programms zur Prävention und Bekämpfung von Armut.

Empfehlungen des Bundesrates

Nachdem der Fokus in der Berufsbildung in den letzten Jahren auf Integrationsmassnahmen im niederschwelligen Bereich lag, möchte der Bundesrat den Blickwinkel verstärkt auf die Förderung von Jugendlichen mit hohem Leistungspotenzial richten. Er plädiert dabei generell für ein umfassenderes Begabungs- und Leistungsverständnis. Gefördert werden sollen vermehrt auch praktische Kenntnisse und Fähigkeiten. Zudem soll bei der Entwicklung und Revision von Bildungsangeboten die Flexibilität des Systems genutzt werden, um Modelle zu schaffen, die den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen auch künftig genügen. Gestärkt werden müssen aus Sicht des Bundesrates insbesondere die Berufsmaturität und die Angebote der höheren Berufsbildung. Weiter sind aufgrund der zunehmenden Internationalisierung auf dem Arbeitsmarkt interkulturelle Kompetenzen und sprachliche Fähigkeiten mit geeigneten Massnahmen zu fördern. Und nicht zuletzt sollen Erziehungsberechtigte, welche den Berufswahlprozess massgeblich mitprägen, vermehrt einbezogen werden.

Auch bei der Unterstützung von Jugendlichen mit schulischen, sozialen oder sprachlichen Schwierigkeiten sieht der Bundesrat die Möglichkeit, das Engagement gezielt zu verstärken. Im Bereich der zweijährigen beruflichen Grundbildungen sollen sich die Berufsverbände für eine bessere Bekanntheit und Anerkennung der Angebote einsetzen. Der Bund wird offene Fragen etwa bzgl. Arbeitsmarktfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen klären. Den individuellen Kompetenznachweis erachtet der Bundesrat als geeignetes Instrument zur Unterstützung jener Jugendlichen, die keine eidgenössisch anerkannte berufliche Grundbildung absolvieren. Schliesslich ist ein koordiniertes Vorgehen aller involvierten Stellen von höchster Bedeutung. Der Bundesrat setzt sich deshalb dafür ein, dass die interinstitutionelle Zusammenarbeit im Rahmen des Case Management Berufsbildung weiter verbessert werden kann.

Die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt und die Bereitstellung von gut ausgebildeten Fachkräften auf allen Stufen sind zentrale Anliegen des Bundesrates. Die Berufsbildung stellt die bedeutendste Erstausbildung in der Schweiz dar; zwei von drei Jugendlichen entscheiden sich nach der obligatorischen Schulzeit für eine berufliche Grundbildung. Die meisten von ihnen schaffen diesen Schritt eigenständig. Manche benötigen jedoch Unterstützung – bei Berufswahl, Lehrstellensuche oder während der Ausbildung. In den vergangenen Jahren haben Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt gezielte Anstrengungen unternommen, um Jugendliche in die Berufsbildung zu integrieren und sie ihren Fähigkeiten entsprechend zu fördern. Der Bundesrat ist überzeugt, dass die vorgeschlagenen Empfehlungen das bestehende bewährte Instrumentarium gezielt und wirkungsvoll ergänzen. 


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Grundsatzfragen und Politik,
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