UNESCO Welterbe – «Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina»: Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Welterbe

Bern, 4.9.2006, 04.09.2006 - Der 4. September 2006 markiert einen wichtigen Meilenstein für die Rhätische Bahn, den Kanton Graubünden und das Bundesamt für Kultur (BAK). Das Dossier für die UNESCO-Kandidatur «Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina» konnte termingemäss dem BAK zur Weiterleitung an die UNESCO übergeben werden. Die Berninalinie umfasst neu auch den italienischen Streckenabschnitt bis Tirano und ist nun in voller Länge Bestandteil der Kandidatur. Die Nomination wird damit als transnationales Projekt deutlich aufgewertet.

2004 hat der Bundesrat die liste indicative der Schweiz für das UNESCO-Welterbe gutgeheissen. Diese Liste umfasst neben weiteren Objekten die «Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina». Die Albula- und Berninastrecke zwischen Thusis und Tirano (I) sind hervorragende und technisch innovative Beispiele für die Erschliessung der hochalpinen Landschaft und gehören zu den spektakulärsten Schmalspurbahnen der Welt. Zur aussergewöhnlichen Bedeutung der Albula und Berninastrecke gehört auch die umgebende Landschaft. Einerseits ist der direkte Bezug zum Bahnbau von einzigartiger Qualität, andererseits führt die Strecke durch eine überaus reiche Kulturlandschaft. Die Kunstbauten der Bahn bilden mit der besonderen Topographie eine Einheit. Die Wahl der Linienführung war massgeblich durch die Vermittlung von touristischen und landschaftlichen Attraktionen motiviert. Die Faktoren einer kulturellen Vergangenheit und Gegenwart überlagern sich mit einer alpinen bis hochalpinen Naturlandschaft von spektakulärer Schönheit.

Der ursprüngliche Perimeter der Stätte beschränkte sich auf das Hoheitsgebiet der Schweiz und beinhaltete die Strecke Thusis - St. Moritz - Campocologno. Nach diplomatischen Kontakten zwischen der Schweiz und Italien sowie Gesprächen auf lokaler Ebene ist es gelungen, den Perimeter bis zur Endstation nach Tirano zu verlängern. Damit bildet die Berninalinie in ihrer vollen Länge Teil der Nomination. Durch den Einbezug von Italien wird die Kandidatur als transnationales Projekt aufgewertet.

Das BAK als Fachstelle des Bundes für Denkmalpflege, Archäologie und Ortsbildschutz koordiniert das Weltkulturerbe in der Schweiz, begleitet die Erarbeitung der Kandidaturen und prüft sie auf nationaler Ebene abschliessend.

Die Herren Hansjörg Trachsel, Regierungsrat des Kantons Graubünden, Erwin Rutishauser, Direktor Rhätische Bahn und Mario Fridegotto, Vertreter der italienischen Botschaft, überreichten am 4. September 2006 das Kandidaturdossier Jean-Frédéric Jauslin, Direktor des BAK. Das Kandidaturdossier wurde von national und international anerkannten Experten sowie von einem Projektteam, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des BAK, der kantonalen Verwaltung des Kantons Graubünden und der Rhätischen Bahn, erarbeitet.

Der Bund wird das Kandidaturdossier zur formellen Vorprüfung an das Welterbezentrum in Paris weiterleiten. Bei Einreichung des definitiven Nominationsdossiers an die UNESCO bis Ende Januar 2007 ist mit einem Entscheid des UNESCO-Welterbe-Komitees im Juli 2008 zu rechnen.


Adresse für Rückfragen

- Johann Mürner, Chef der Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege BAK,
Tel. 031 322 80 59 oder 079 277 37 81
- Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher des Departement des Innern und der Volkswirtschaft Graubünden, Tel. 081 257 23 01
- Erwin Rutishauser, Direktor Rhätische Bahn, Tel. 081 288 63 66 oder 079 405 98 07


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