Schulklassen überreichen UNESCO das Kandidaturdossier Rhätische Bahn

Bern, 21.12.2006 - Zwei Schulklassen aus dem Valposchiavo überreichten heute in Paris die grenzüberschreitende Kandidatur Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina im Namen der Schweiz und Italiens dem Welterbezentrum der UNESCO. Mit der Übergabe durch Schülerinnen und Schüler unterstreicht die Schweiz die Notwendigkeit, auch Jugendliche für die Pflege des Kulturerbes zu sensibilisieren. Im Sommer 2008 fällt voraussichtlich das Welterbekomitee UNESCO den Entscheid über eine allfällige Aufnahme.

Was ist eine Kulturlandschaft? Wozu dient die Pflege des Kulturerbes und worin liegt seine gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung? Antworten auf solche Fragen werden im Rahmen der schulischen Ausbildung selten vermittelt. Mit der Kandidatur der Rhätischen Bahn als Welterbe soll deren aussergewöhnlicher universeller Wert für die folgenden Generationen erhalten werden. Die Kinder von heute sollen einbezogen werden, denn sie sind die zukünftigen Verantwortlichen dieser Stätte. Der Kanton Graubünden, die Rhätische Bahn (RhB) und das Bundesamt für Kultur (BAK) haben deshalb zwei Schulklassen aus dem Valposchiavo eingeladen, die Übergabe des Kandidaturdossiers an die UNESCO zu begleiten. Vorgängig haben sich die Kinder im Unterricht mit dem Thema „Welterbe" auseinandergesetzt. In selbstbemalten T-Shirts und mit Gesang und Tanz reichten sie heute im Exekutivrats-Saal der UNESCO das Dossier den Botschaftern der Schweiz und Italiens zur Unterschrift, bevor es der UNESCO übergeben wurde. Im Rahmen dieses Anlasses betonte die Verantwortliche der UNESCO, wie wichtig die Sensibilisierung von Jugendlichen für das Kulturerbe sei und dankte den Kindern für ihr Engagement.

Das Dossier der Kandidatur ist umfangreich: Es umfasst rund 700 Seiten und zahlreiche Karten. Vergangenen September war das Dossier vom Kanton Graubünden dem BAK übergeben worden, um es zur formellen Vorprüfung an die UNESCO weiterzureichen. Diese wurde im November abgeschlossen und die Kandidatur konnte nun definitiv eingereicht werden. Die Evaluation durch die UNESCO wird über ein Jahr in Anspruch nehmen. Das Welterbekomitee der UNESCO entscheidet voraussichtlich im Sommer 2008 über eine Aufnahme.


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