Beinvegni cheu el Bernerhof per il gi da lungatgs. La Canzlia federala organisescha quel gia la 6. gada. E quei gi vegn schazegiaus ordvart.

J'ai le plaisir d'ouvrir aujourd'hui notre sixième Journée des langues. Ce rendez-vous traditionnel nous réunit tous les deux ans pour explorer les aspects les plus divers du plurilinguisme, tel qu'il est perçu, vécu et voulu.

Sous le titre « Parlez-moi de moi ! », l'édition 2014 se propose de vérifier un théorème qu'Archimède, Grec de Syracuse, nous pardonnera certainement d'avoir emprunté et quelque peu détourné : tout cerveau plongé dans un liquide culturel différent du sien subit de la part de ce liquide une poussée égale au poids de ses propres références culturelles. Vrai, faux, douloureux, épanouissant, réjouissant ? Nous aurons l'occasion de le découvrir tout au long de la journée grâce aux témoignages de nos invités.

C'est donc à la fois un thème très personnel et une expérience qui nous est commune que nous allons approfondir aujourd'hui. En effet, tous ceux qui sont réunis ici, nos invités, vous et moi, avons eu l'occasion de nous confronter, parfois un peu brutalement, mais toujours pour notre enrichissement personnel avec une, voire plusieurs, réalités linguistiques et culturelles différentes de la nôtre. Tous, nous avons, par choix ou par nécessité, sauté dans un monde inconnu, qui ne nous attendait pas forcément avec autant d'impatience que nous l'avions imaginé !

Pour certains d'entre nous, le voyage a été court, du moins en kilomètres, mais une des particularités de la Suisse est qu'il suffit parfois de changer de vallée ou de traverser une rivière pour changer de langue, alors passer de Coire à Disentis peut être aussi étrange que de Sarajevo à Ascona, de la Slovaquie à Bâle ou de La Jonction au Conseil d'Etat genevois !

Die Sprache begleitet uns seit dem Kindesalter. Wir wachsen in eine Sprache hinein, lernen sie, perfektionieren den Sprachausdruck und eignen uns unseren eigenen Stil an.

Ich bin mit zwei Sprachen aufgewachsen - bilingue nennt man das landläufig. Aber nicht so, wie jetzt wohl die meisten denken: nein, nicht Romanisch und Deutsch, sondern Vallader und Sursilvan, also zwei verschiedene rätoromanische Idiome. Sind aber nicht zwei Sprachen, werden Sie sagen. Oh doch: das Romanisch, das man im Engadin spricht, das Vallader, ist recht viel anders als dasjenige, das man in der Surselva redet, das Sursilvan.

Zu Hause sprachen wir mit der mama und der nona Vallader, meine Brüder und ich, und in der Schule lernten wir Sursilvan: die Sprache, die wir zu Hause ausschliesslich mit unserem Vater sprachen. Wir lebten auch die eine Hälfte des Jahres in der Surselva: in Ruschein, die andere im Engadin: in Tarasp.

So kam es ab und zu vor, dass ich die Worte verwechselte. Im Consüm in Tarasp waren truffels fehl am Platz: mailinterra hätte ich die Kartoffeln nennen sollen...

Oder clinöz gibt es nicht in der Surselva, also nicht als Ausdruck, sonst tragen die Sursilvanerinnen natürlich auch Schmuck.

Die Häme liess nicht auf sich warten bei solchen Verwechslungen. Und diese sind mir als negative Erfahrungen im Kindesalter in Erinnerung geblieben.

Später passierte mir das weniger, aber dafür machte ich manchmal Wortkonstruktionen, die es so nicht gibt. Gemerkt habe ich das zwar erst im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen an der Kanti in Chur. Ich merkte, dass sie zum Teil andere Ausdrücke verwendeten als ich. Pfeil heisst zum Beispiel auf Sursilvan: paliet und auf Vallader: frizza. Ich machte daraus einfach auch pagliät auf Vallader. Tönte ja richtig. Oder Mensch: auf Sursilvan: carstgaun, auf Vallader: uman. Ich sagte aber auch auf Vallader: cresch-chan: gibt es auch nicht.

Was komisch ist daran: niemand hat mich je auf diese „Fehler" aufmerksam gemacht. Ich habe irgendwie selber gemerkt, dass ausser mir und meinen Brüdern niemand diese Ausdrücke verwendete.

Austausch ist wichtig. Man kennt das ja: jede Familie hat ihre Gewohnheiten, ihre Rituale, ihre Lebensphilosophie. So ist es auch mit der Sprache. Wir „switchten" von einem romanischen Idiom zum anderen. Ausserhalb der Familie habe ich dann auch festgestellt, dass mein Vallader irgendwie anders war als in anderen Dörfern.

Es sind nur Nuancen, kleine, aber eben doch kleine Unterschiede. So habe ich mich mit der Zeit angewöhnt, im weiteren Umfeld anders zu reden als im kleinen Familienkreis.

Dann kommt die Zeit, wo wir auch andere Sprachen lernen - früher oder später.

Wann das bei mir der Fall war, weiss ich nicht mehr genau. Aber es war weder Frühenglisch, noch Frühfranzösisch, sondern: Deutsch, und bevor ich in die Schule ging. Im Engadin hatten wir von klein auf Gelegenheit, mit den Touristen Deutsch zu sprechen. Das war auch gut so, denn nach der obligatorischen Primarschule, die ausschliesslich auf Rätoromanisch war, war der Unterricht in der Klosterschule in Ilanz ausschliesslich auf Deutsch. Für uns einheimische Mädchen gab es Zusatzunterricht auf Deutsch - Förderung der Unterrichtssprache sozusagen. Weniger löblich war hingegen das Verbot, Romanisch zu sprechen...

Die Beichte - kennen vielleicht noch einige unter ihnen. Damals ging man in der Regel einmal im Monat zur Beichte. Ich richtete es dann so ein, dass ich kurz vor dem Wechsel von der Surselva ins Engadin beichten ging. Dann kamen die langen Ferien: fünf Monate. Während dieser Zeit ging ich nie beichten bis kurz vor Ferienende. Dann berichtete ich Pater Odilo nebst meinen Sünden auch, dass die letzte Beichte vor vier Monaten war: auf Romanisch, in der Hoffnung, natürlich, dass er es nicht verstehe... In der Surselva angekommen, ging ich wieder dem gewohnten 1-Monats-Rhythmus nach - auf Sursilvan.

Ein pragmatischer Ansatz also - dank der Sprache oder der Sprachen. Unkenntnis einer Sprache sozusagen als Vorwand.

Sprachen haben mich geprägt - schon früh. Früh merkte ich auch, dass es ganz praktisch sein kann, sich mit jemandem in einer Sprache zu unterhalten, die das Umfeld nicht versteht, sozusagen: Romanisch als Geheimsprache. „Quei ei in bi um", sagte ich zu einer Freundin, und, es kam, wie es kommen musste: obwohl er bis anhin nur Deutsch gesprochen hatte, hat er es verstanden...

Mit solchen Kommentaren kann ich auch nicht zuwarten, weil der schöne Mann vielleicht nicht mehr anwesend ist...

Ma la lingua è anche - e soprattutto - parte di una cultura.

Prima dell'esame di maturità ho passato alcune settimane all'Università per Stranieri di Perugia. Insieme ad un'amica e un amico, ho voluto approfondire le conoscenze di italiano acquisite alla scuola cantonale.

Quello che ho scoperto sul posto ha superato di molto quanto imparato sui banchi: lunghe passeggiate serali in Corso Vanucci che terminavano sempre con un immancabile affogato al caffè; le canzoni di Francesco de Gregori, Antonello Venditti e Lucio Dalla, che dopo questa esperienza italiana mi hanno accompagnato per molti anni ancora; gli spaghetti al dente, con una foglia di basilico; cinema a gogò; la scoperta di numerosi siti culturali a Roma, Firenze e Assisi; e naturalmente l'eleganza degli italiani e del design italiano.

Insomma: a partire di quel momento, l'Italia è diventata per me il paese dei sogni.

Irgendwann wurde mir aber bewusst, dass ich nebst den Landessprachen andere Sprachen lernen oder verbessern musste, wenn ich als Delegierte des IKRK arbeiten wollte. Englisch und Spanisch waren angesagt. In der Absicht, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, ging ich in die USA, nach Florida und nach Mexiko.

Als Feld-Wald-und-Wiesen-Juristin gelangte ich zum IKRK. Nach meiner ersten Mission in Südafrika wurde ich nach Angola geschickt. Weder Romanisch, noch Italienisch, noch Spanisch waren gefragt, sondern: Portugiesisch. Für mich das erste Mal, dass ich in ein Land katapultiert wurde, ohne die dortige Sprache zu sprechen.

Anfangs war ich wie gelähmt. Spanisch, das ich in Mexiko gelernt hatte, war nicht von grossem Nutzen. Überhaupt kamen mir die romanischen Sprachen in die Quere. „A menina sta a facer confusão" sagten jeweils die Einheimischen. Nach drei Monaten ging es ganz gut, aber ich musste sowohl Italienisch als auch Spanisch völlig ausklammern, sonst ging es nicht.

Nach sechs Monaten Angola ging es weiter nach Nicaragua. Uff: jetzt hiess es wiederum, Portugiesisch eliminieren. Die „confusión" war vorprogrammiert: was ich sprach, war mehr Portugnol als Spanisch, also eine Mischung aus portugués und espanol. Ein mehrjähriger Aufenthalt in Mittelamerika trug dann doch dazu bei, dass das Spanische mir erhalten geblieben ist, auch wenn ich diese Sprache weder beruflich noch privat regelmässig brauche. Sie ist einfach da, wenn ich sie brauche.

Sprachen sind schön - Sprachen beflügeln - Sprachen bereichern.

Die Sprache ist Zugang zur Kultur. Kultur ist Reichtum. Kultur definiert sich auch durch regionale Eigenheiten und Mentalitäten. Sie zu verstehen, war mir immer ein Bedürfnis. Wann immer möglich, lese ich Bücher in der Originalsprache, aber zugegeben: ich verstehe lange nicht alles.

Was mich stets antrieb, Sprachen zu lernen, war die Neugier und die Absicht, die Sprache konkret einzusetzen in der Arbeit.

Dass ich mich heute als Bundeskanzlerin um Sprachenfragen kümmern darf, bedeutet mir sehr viel. Es ist wahrlich ein Geschenk. Denn Sprachen sind meine Passion.

Soweit meine persönlichen Eskapaden in und mit den Sprachen.

En vous parlant d'eux, nos invités vous parleront sans doute un peu de vous. Mais avant de leur laisser la parole, parlons un peu de notre pays et de notre administration !

Si la Suisse existe c'est par la volonté de ses citoyens de vivre ensemble, d'unir leurs cultures, leurs langues et leurs religions, dans le respect de chacun. Si d'autres Etats se sont construits sur une langue et une culture uniques, notre identité se fonde sur le plurilinguisme et la diversité culturelle.

Cette volonté se reflète notamment dans notre Constitution et dans la loi sur les langues.

Les autorités fédérales sont plurilingues, les citoyens peuvent s'adresser à elles dans la langue officielle de leur choix. Les autorités leur répondent dans cette langue. L'Assemblée fédérale est plurilingue, les députés travaillent et s'expriment dans la langue nationale de leur choix. La Confédération veille à ce que les communautés linguistiques soient représentées équitablement dans les autorités fédérales et dans les commissions extraparlementaires; elle encourage le plurilinguisme dans l'armée. La Confédération encourage les compétences linguistiques de son personnel dans les langues nationales. Elle veille à ce que ses employés, quelle que soit la communauté linguistique à laquelle ils appartiennent, puissent exercer leur activité en allemand, en français ou en italien.

Mais cette Suisse institutionnellement plurilingue n'est pas repliée sur son quadrilinguisme constitutionnel. Elle n'est pas sourde au monde. Les sites Internet de l'administration contiennent de plus en plus d'informations dans d'autres langues, en anglais aujourd'hui, sans doute dans d'autres langues demain.

Alors, tout est-il pour le mieux dans le meilleur des mondes plurilingues ? Le Suisse peut-il encore traire sa vache et vivre paisiblement sa diversité culturelle ? Voltaire serait sans doute de mon avis : la mise en œuvre de nos principes fondateurs et l'expression de notre identité sont possibles parce que certains, comme nos invités, illustrent notre Willensnation et que vous, chers participants, lui permettez de se perpétuer.

Ich danke den Sprachdiensten der BK dafür, dass sie diesen Anlass jeweils früh an die Hand nehmen und ihn sehr interessant gestalten. Herrn Vizekanzler Helbling danke ich für seine steten Bemühungen rund um die Sprachenfrage in der ganzen Bundesverwaltung und Frau Bertagnollo vom französischen Sprachdienst für die Organisation.

Ihnen allen danke ich für Ihren täglichen Einsatz zu Gunsten unserer Sprachen.

Grazie mille per la vostra attenzione e buona giornata delle lingue.