Luftverkehr während der Euro 2008: Rund 1000 Fan-Flüge bewältigt

Bern, 26.06.2008 - Im Zusammenhang mit der Euro 2008 fanden in der Schweiz gut 1000 zusätzliche Flugbewegungen statt, davon rund 100 ausserhalb der Betriebszeiten der Flughäfen. Bewährt hat sich auch das eigens für die Euro 2008 in Dübendorf eingerichtete Swiss Airspace and Aviation Coordination Center (SAACC). In den aus Sicherheitsgründen rund um die Stadien eingerichteten Sicherheitszonen kam es zu 6 Luftraumverletzungen.

Die Bedeutung der Luftfahrt im Zusammenhang mit der Euro 2008 lag in zwei Bereichen: einerseits als Transportmittel für die Fans andererseits in der Sicherung des Luftraumes rund um die Fussball-Stadien.

Genau 1027 Fan-Flüge (Hin- und Rückflüge) im Zusammenhang mit der Euro 2008 bewältigte das Luftfahrtsystem in der Schweiz bis heute Donnerstag früh. Am meisten Flüge wickelte der Flughafen Basel-Mulhouse mit insgesamt 352 Fan-Flügen ab gefolgt von Genf  mit 261 Zusatzflügen. Zürich hatte 252 Euroflüge  zu bewältigen, Bern 162. Die Spitzenbelastung meldete Genf am 11./12. Juni mit 67 Zusatzflügen wegen der Euro 2008.

In einer Sonderverordnung hatte der Bundesrat ermöglicht, dass maximal 20 Flugzeuge pro Spieltag in Bern, Genf und Zürich bis morgens um 02.00 Uhr starten konnten, wenn die Fussballspiele um 20.45 Uhr angepfiffen wurden. Ziel der Sonderverordnung war es, dem Bedürfnis nach einer Bewältigung der erwarteten grossen Besuchermassen und nach einem geregelter Rücklauf nach Ende der jeweiligen Spiele Rechnung zu tragen vor dem Hintergrund einer Minimierung der Sicherheitsrisiken. Das vom Bundesrat beschlossene Kontingent wurde an keinem der insgesamt 9 Spieltage ausgeschöpft. Am meisten Verkehr nach 24.00 Uhr verzeichnete Zürich am 17. Juni mit 16 Starts. Für den Flughafen Basel hatte die zuständige Préfecture du Haut-Rhin in Colmar eine analoge Bewilligung gegeben. Insgesamt verliessen Basel 33 Fan-Flüge zwischen 24.00 Uhr und 02.00 Uhr. Von den Sonderbewilligungen haben insgesamt 106 Flüge profitiert. (Basel 33, Bern 16, Genf 14, Zürich 43)

Die  Flugzeuge verliessen die Gates jeweils rechtzeitig vor 02.00 Uhr. Eine einzige Maschine startete in Genf am 12. Juni mit Verspätung: Da das Spiel Tschechien gegen Portugal bereits um 18.00 begonnen hatte, hätten alle Maschine noch vor Mitternacht in Genf abheben sollen. Da das Flugzeug aus operationellen Gründen aber noch nicht startklar war, erlaubte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) einen Start der Maschine kurz von 01.00 Uhr in der früh. Dadurch liessen sich allfällige Sicherheitsprobleme mit Passagieren, welche die Nacht im Flughafen hätten verbringen müssen, vermeiden.

Im SAACC in Dübendorf wurden unter der Leitung des BAZL und der Luftwaffe sämtliche Aktivitäten im Schweizer Luftraum im Zusammenhang mit der Euro 2008 koordiniert, die Luftraumüberwachung betreut, die Einhaltung der Zeitfenster für Starts und Landungen (Slots) beobachtet und die Abflüge auf der Grundlage der Sonderverordnung überwacht. Vertreten im SAACC waren neben den Flughäfen, der Slotkoordination und der Luftraumüberwachung Skyguide auch Verbindungsleute von Frankreich, Deutschland und Euro-Mitorganisator Österreich. Die enge Zusammenarbeit der Behörden ermöglichte eine reibungslose Abwicklung des Luftverkehrs.

Zum Schutz der Spiele hatte der Bundesrat am 16. April 2008 beschlossen, den zivilen Luftverkehr über den Stadien einzuschränken. Zur Überwachung des öffentlichen Raumes in den Austragungsorten setzte die Luftwaffe auf Antrag der Polizeikräfte zudem ferngesteuerte Drohnen ein. Um die Drohnen sicher von den Militärflugplätzen Emmen und Payerne in die Zonen rund um die Stadien überfliegen zu können, benötigte die Luftwaffe Zuführlufträume, in welchen sich ebenfalls keine zivilen Luftraumnutzer aufhalten durften.  Das Konzept sah eine flexible Handhabung dieser Luftraumsperrungen vor und, wenn kein Bedarf vorhanden war, wurden die Zuführlufträume für den Sichtflugverkehr freigegeben. Während der Euro 2008 waren die Drohnenzuführlufträume nur an den 9 Schweizer Spieltagen aktiv.

Insgesamt hielten sich die Luftraumbenutzer gut an die Luftraumeinschränkungen. Die Luftwaffe zählte an den neun Spieltagen 6 Luftraumverletzungen. Sofern die Fehlbaren ausfindig gemacht werden konnten wurden sie dem BAZL gemeldet, das sie der Bundesanwaltschaft zur weiteren Beurteilung überweisen wird.


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Bundesamt für Zivilluftfahrt
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