Ein Management-System für mehr Sicherheit

Bern, 24.10.2008 - Die diesjährige Sicherheitskonferenz des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) drehte sich um Sicherheits-Management-Systeme. Durch die Möglichkeit, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen, tragen diese Instrumente zur weiteren Verbesserung der Sicherheit in der Luftfahrt bei.

Das BAZL führt jährlich eine Sicherheitskonferenz mit den Akteuren der Schweizer Zivilluftfahrt durch mit dem Ziel, Erfahrungen auszutauschen und den Dialog über Sicherheitsfragen zu pflegen. Das diesjährige Thema «Einführung von Sicherheits-Management-Systemen» zog über 150 Fach- und Kaderleute aus der Industrie an.

Gemäss einer Vorgabe der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO müssen gewerbsmässige Unternehmen in der Aviatik (Fluggesellschaften, Unterhaltsbetriebe, Flughäfen) in den nächsten Jahren ein Sicherheits-Management-System (SMS) einführen. Ein SMS erlaubt ein frühzeitiges Erkennen von Fehlern oder Schwachstellen. Es erfasst Daten aus einem Unternehmen und wertet diese auf potenzielle Risiken und Gefahren hin aus. Danach werden die Risiken kategorisiert und je nach Bedarf Korrekturmassnahmen definiert. Zum Schluss erfolgt eine Analyse der durch die umgesetzten Massnahmen erzielten Wirkung. Weltweite Erfahrungen zeigen, dass ein SMS die Sicherheit eines Unternehmens oder einer Branche substanziell verbessert.

Das BAZL misst dem Thema SMS grosse Bedeutung zu. Seit 2005 betreibt das Amt ein eigenes SMS, welches ihm erlaubt hat, die Aufsicht in der Schweizer Luftfahrt neu zu organisieren. Waren die Kontrollen früher darauf angelegt, zu prüfen, ob die Vorgaben eingehalten sind, verfolgt das BAZL jetzt einen risikobasierten Ansatz, indem es mit den Erkenntnissen aus dem SMS seine Audits und Inspektionen gezielt steuert. Ein SMS in einem Luftfahrtunternehmen wird es künftig ermöglichen, dass eine Behörde ihre Aktivitäten verstärkt nach dem Sicherheits-Leistungsausweis ausrichtet: Ein Betrieb, der über ein gut funktionierendes SMS verfügt und die Schwachstellen eigenständig laufend behebt, braucht weniger Aufsicht als eine Firma, deren SMS nicht rund läuft.

Mit der heutigen Sicherheitskonferenz in Bern ermöglichte das BAZL der Industrie eine breite Diskussion über  das Thema SMS. Internationale Experten referierten über Möglichkeiten, die Einführung und den Betrieb von SMS. Dabei zeigte sich, dass es keine Standardlösung für ein SMS gibt, sondern jeder Betrieb abhängig von seiner Grösse und den Strukturen ein einfacheres oder komplexeres SMS benötigt. In einer abschliessenden Diskussion mit den Referenten und Vertretern der Amtsleitung des BAZL bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Modalitäten rund um die Implementierung von SMS zu klären.



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Bundesamt für Zivilluftfahrt
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