Luftfahrt muss Beitrag an Umweltschutz leisten

Bern, 29.10.2008 - An einer zweitägigen internationalen Konferenz in Genf widmeten sich auf Einladung der Schweiz Vertreter von Staaten und der Luftfahrtindustrie den Herausforderungen, vor denen die globale Aviatik aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Umwelt steht. Die Teilnehmenden unterstrichen die Notwendigkeit eines globalen Dialoges und kamen zum Schluss, dass es einen umfassenden Ansatz an technischen, operationellen und wirtschaftlichen Massnahmen braucht, damit die Luftfahrt den künftigen Anforderungen im Umweltbereich genügen kann. Dies entspricht der Haltung der Schweiz, die sich seit Jahren für einen wirkungsvollen Beitrag der weltweiten Luftfahrt an den Umweltschutz einsetzt.

Die Konferenz mit dem Titel «Meeting The Environmental Challenge» wurde gemeinsam von der Europäischen Union und der Europäischen Zivilluftfahrt-Konferenz organisiert. Da die Schweiz sich seit Jahren für einen substanziellen Beitrag der weltweiten Luftfahrt an den Umweltschutz stark macht, übernahm das UVEK die Rolle des Gastgebers  für den von nahezu 200 Personen besuchten Anlass. Vertreten waren neben Repräsentanten von Staaten und Behörden Exponenten aus der weltweiten Industrie und von internationalen Organisationen. In seiner Begrüssungansprache unterstrich Bundesrat und UVEK-Vorsteher Moritz Leuenberger, dass sämtliche Branchen - also auch die Aviatik - einen Beitrag an den Kampf gegen die Klimaerwärmung leisten müssten. Dabei mahnte er die Industrie, das Thema selber anzupacken. Ansonsten würden die Regierungen die Luftfahrt zu Massnahmen zugunsten der Umwelt zwingen.

In verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden streiften die Teilnehmenden die bereits eingeleiteten Vorhaben für eine umweltfreundlichere Aviatik wie zum Beispiel das Projekt für einen einheitlichen europäischen Luftraum, der direktere Flugrouten und damit unter anderem auch einen geringeren Treibstoffverbrauch bringen soll. Derweil die EU ihr geplantes Emissionshandelssystem für die Luftfahrt als ersten Schritt für weltweite Massnahmen propagierte, äusserten andere Teilnehmende Zweifel an der Nützlichkeit von regionalen Massnahmen.

Einig waren sich die Akteure, dass es einen umfassenden Ansatz braucht, um die negativen Folgen der Luftfahrt wirksam und nachhaltig verringern zu können. Dazu gehören der technische Fortschritt bei Flugzeugen, Verbesserungen im Betrieb der Luftfahrzeuge (treibstoffsparendes Fliegen) und bei der Infrastruktur (direktere Flugwege und kürzere Abfertigungszeiten auf den Flughäfen) sowie marktwirtschaftliche Massnahmen wie Emissionshandelssysteme oder eine globale Abgabe auf ausgestossenes Kohlendioxid.

Weil eine weltweite Strategie die beste Wirkung hat, favorisierten die Konferenzteilnehmer ein globales Vorgehen. Diesen Aspekt hob auch Raymond Cron, Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt in seinem Schlusswort hervor. In seiner Rolle als Verantwortlicher für das Thema Umwelt der Europäischen Zivilluftfahrt-Konferenz erinnerte er daran, dass die Luftfahrt bis Ende 2009 mit Vorschlägen für die Zeit nach der Kyoto-Phase bereit sein müsse. Er votierte für eine klare Führungsrolle der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation in dieser Frage und bezeichnete ein globales Emissionshandelssystem für die Luftfahrt als zwingende Notwendigkeit.


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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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