Voraussetzungen vorhanden für erfolgreiches E-Government in der Schweiz - Koordination erwünscht

Bern, 18.11.2008 - Praktisch alle Verwaltungen der drei föderalen Ebenen bieten heute im Internet umfassende Informationen an. Dies ist der erste Schritt des E-Governments in der Schweiz. Bereits bestehen mehrere Transaktionsaktionsangebote für die Bevölkerung und Wirtschaft als nächsten Schritt. Aber solche Angebote sind heute noch zu wenig vorhanden. Sie lassen sich durch Koordination stark ausbauen. Kantone, Gemeinden und Bund sind bereit dazu. Dies zeigt eine repräsentative Studie des Forschungsinstituts gfs.bern, welche im Auftrag der Kantone und des Informatikstrategieorgans Bund durchgeführt worden ist.

Die Schweizer Behörden sind bereit für E-Government. Dies zeigt die Studie «Verwaltung und E-Government» des Forschungsinstituts gfs.bern deutlich auf. Die Studie wurde von der Staatsschreiberkonferenz und vom Informatikstrategieorgan Bund (ISB) in Auftrag gegeben. Sie zeigt den unterschiedlichen Stand und die Entwicklung des E-Government in Gemeinden, Kantonen und Bund.

Websites und E-Mail stark verbreitet

Fast alle Gemeinden und damit sämtliche Behördenstellen haben heute ein Online-Angebot mit den wichtigsten Informationen und Kontaktmöglichkeiten aufgeschaltet. Über alle drei staatlichen Ebenen hinweg ist die Website im Mittel zuletzt 2006 komplett überarbeitet worden. Das Angebot ist also insgesamt auf einem relativ neuen Stand. Sehr stark verbreitet ist zudem die Nutzung von E-Mail unter den Behörden und zur Bevölkerung respektive der Wirtschaft.

Transaktionen noch zu wenig im Angebot

Das Angebot von Transaktionsdienstleistungen und direkter Abwicklung von Behördengeschäften ist hingegen ganz unterschiedlich, in der Regel aber noch schwach. Mit der Online-Steuererklärung verfügen viele Kantone über eine erste wichtige Dienstleistung in diesem Bereich. Auch die Gemeinden sind bestrebt, ihre Angebote auszubauen und konkrete Online-Dienstleistungen anzubieten. Kleinen Gemeinden fehlen aber oft die nötigen Ressourcen.

Stärkere schweizweite Koordination gewünscht

Der am meisten geäusserte Handlungsbedarf im Bereich E-Government betrifft die Koordination und die Standards. Die Kantone wünschen sich insbesondere eine stärkere Führungsrolle des Bundes. Der Wunsch nach Koordination ist von den befragten E-Government Verantwortlichen der verschiedenen staatlichen Ebenen häufiger genannt worden als finanzielle Bedürfnisse. Das E-Government Programm Schweiz wurde von Bund und Kantonen unter Einbezug der Städte und Gemeinden dazu ausgelöst. Die Geschäftsstelle E-Government Schweiz, welche im Informatikstrategieorgan Bund angesiedelt ist, koordiniert die Umsetzung der E-Government-Strategie Schweiz und wird sich den in der Studie zum Ausdruck kommenden Anliegen annehmen. 

An der Befragung haben im Sommer 2008 insgesamt 1047 Gemeinden, 24 Kantone und 41 Bundesämter teilgenommen. Die Studie wurde in diesem Rahmen zum ersten Mal durchgeführt. Vorgesehen ist, die Studie jährlich unter anderem als Entwicklungskontrolle der elektronischen Vernetzung der Verwaltungen untereinander, respektive zur Bevölkerung und Wirtschaft durchzuführen. Die Studie steht in Ergänzung zu der ebenfalls durch gfs.bern dieses Jahr durchgeführten Studie «Wirtschaft und E-Government».


Adresse für Rückfragen

Stephan Röthlisberger, Programm-Manager E-Government Schweiz,
Informatikstrategieorgan Bund ISB,
Tel. 031 324 79 21



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