BAZL gibt Anflüge mit Satellitennavigation auf Inselspital Bern frei

Bern, 27.07.2011 - Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die Anflüge mit Satellitennavigation auf das Inselspital in Bern freigegeben. Die Rettungsflugwacht (Rega) kann die Anflüge mit ihren Helikoptern nun auch bei schlechtem Wetter durchführen.

Das neue Anflugverfahren, das auf Satellitennavigation basiert, ermöglicht es der Rega, Flüge mit Patienten zum Inselspital auch bei Nebel oder tief hängenden Wolken durchzuführen. Bis anhin erfolgten die Anflüge in einem so genannten Sichtverfahren, wodurch sie nur ausgeführt werden konnten, sofern gute Wetterbedingungen herrschten. Mit dem neuen Verfahren navigiert der Pilot den Helikopter gestützt auf Satellitennavigation und unter Aufsicht der Flugsicherung bis zu einem definierten Punkt im dreidimensionalen Raum. Verfügt er bei diesem Punkt über Sichtkontakt zur Landestelle, kann er den Anflug fortsetzen und den letzten Teil inklusive die Landung nach Sicht absolvieren. Ist der Landeplatz jedoch von diesem Punkt aus nicht erkennbar, muss der Anflug aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.

Seit dem vergangenen Herbst hatte die Rega in zwei Phasen Probeflüge mit Satellitennavigation auf das Inselspital durchgeführt. Die Testflüge sollten zeigen, wie sich das neue Verfahren in das Flugverkehrssystem der Region Bern integrieren lässt und ob bei den Anflügen wichtige Merk- und Referenzpunkte am Boden sowie allfällige Hindernisse insbesondere bei Nacht gut sichtbar sind. Nachdem die Auswertung der Probeflüge gezeigt hat, dass die erforderlichen Kriterien an die Sicherheit der Flüge erfüllt sind, hat das BAZL die satellitengestützten Anflüge der Rega auf das Inselspital definitiv freigegeben.

Das Anflugverfahren der Rega ist Teil eines nationalen Programms zur Förderung von satellitengestützen Anflügen in der Schweiz. Unter der Leitung des BAZL sind verschiedene Akteure an diesem Programm beteiligt, das über ein Dutzend Projekte und Ideen zur Anwendung von Satellitennavigation umfasst. Mitte Februar hatte das BAZL dem Flughafen Zürich die Genehmigung für Satellitenanflüge auf die Nordpiste 14 erteilt. Das Verfahren verläuft auf dem gleichen Flugweg wie der seit Jahrzehnten in Betrieb stehende Instrumentenanflug.


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