Medikamentenpreise: EDI und Pharmabranche einigen sich

Bern, 12.04.2013 - Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) und die Pharmabranche einigen sich über die Medikamentenpreise für die Dauer von 2013 bis 2015. Das EDI wird dem Bundesrat beantragen, das Zulassungsverfahren für Medikamente zu beschleunigen. Interpharma, der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz, und vips, die Vereinigung der Pharmafirmen in der Schweiz, setzen sich dafür ein, dass ihre Mitglieder die bei Gericht hängigen Beschwerden zu Medikamentenpreisen zurückziehen und darauf verzichten, neue einzureichen. Damit wird die vom Bundesrat beschlossene Senkung der Medikamentenpreise wirksam.

Damit ein Arzneimittel in die Spezialitätenliste aufgenommen und somit von der Krankenversicherung bezahlt wird, muss es den Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit entsprechen. Nach der Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsprüfung durch das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic prüft das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Wirtschaftlichkeit des neuen Arzneimittels. Das EDI wird dem Bundesrat beantragen, das Verfahren zu verkürzen, damit das BAG bei Vorliegen eines zeitgerecht und vollständig eingereichten Gesuchs innert 60 Tagen nach der Zulassung eines Arzneimittels durch Swissmedic über die Aufnahme entscheidet. Dies bedeutet eine erhebliche Reduktion der Verfahrensdauer.

Zudem soll ein vereinfachtes zusätzliches Verfahren (Prävalenzmodell) eingeführt werden, wenn ein Arzneimittel, das schon auf der Spezialitätenliste figuriert, angepasst wird, weil es in einer neuen Indikation zugelassen wurde oder die Indikation geändert hat. Die betroffenen Verordnungen werden angepasst, damit sie auf den 1. Juni 2013 in Kraft treten. Diese beiden Massnahmen bringen für die Patienten einen rascheren Zugang zu innovativen Medikamenten.

Interpharma und vips setzen sich ein, dass ihre Mitglieder die bei Gericht hängigen Beschwerden gegen Medikamentenpreissenkungen wegen Nichtberücksichtigung des therapeutischen Quervergleichs zurückziehen und keine neuen einreichen. Damit wird die vom Bundesrat beschlossene Senkung der Medikamentenpreise wirksam. Bis zum Jahr 2015 führt dies zu Einsparungen von insgesamt rund 720 Millionen Franken.

Die Diskussion über den Preisfestsetzungsmechanismus ab Anfang 2015 wird weitergeführt. Dabei soll neben dem Preisvergleich mit dem Ausland auch wieder der Vergleich mit therapeutisch gleichwertigen Arzneimitteln im Rahmen der dreijährigen Überprüfung berücksichtigt werden. Die Streichung des Letzteren war der Grund für die gerichtlichen Beschwerden der Pharmaunternehmen.


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Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
Tel. 079 322 58 17

Thomas Binder, Geschäftsführer vips
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