Den Wert des Naturkapitals neu entdeckt

Bern, 20.04.2013 - Sogenanntes Naturkapital ist von wirtschaftspolitischer Relevanz: Es spielt etwa bei der Aufwertung von Tourismus-Destinationen oder beim natürlichen Schutz gegen Überschwemmungen eine entscheidende Rolle. Anlässlich des Frühjahrstreffens der Weltbank vom 18.-21. April in Washington unterzeichnete Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann zwei Abkommen über je 2,5 Mio. Dollar, welche die Inwertsetzung von Naturkapital in Entwicklungsländern unterstützt.

Natürlichen Ressourcen (z. B. Wasser, Wald, Luft, Mineralien) wird besonders in Entwicklungsländern bislang zu wenig Beachtung geschenkt. So werden in zahlreichen Ländern Wälder weiterhin grossflächig abgeholzt, ohne dass die möglichen Auswirkungen bezüglich Erosion, Wasserhaushalt oder Klimawandel zuvor gründlich untersucht werden. Die Berücksichtigung von Naturkapital wäre indes wichtig, um eine nachhaltige Entwicklung und verbesserte Lebensumstände zu erzielen.

Deshalb unterstützt das SECO im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung zwei sich ergänzende Initiativen der Weltbank und der International Finance Corporation (IFC) über die Dauer von drei Jahren. Im Zentrum stehen die Bewertung und Berücksichtigung natürlicher Ressourcen sowohl auf öffentlicher als auch auf privat-wirtschaftlicher Ebene.

Das Projekt mit der Weltbank unterstützt Regierungen in Entwicklungsländern, damit sie die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Massnahmen auf das Naturkapital ihres Landes analysieren und besser beurteilen können. Dies soll bewirken, dass Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Anreize so gestaltet werden, dass auch private Firmen natürliche Ressourcen nachhaltig in ihre Managemententscheide einbeziehen. Die IFC, der Privatsektorarm der Weltbank, wird mit einem zweiten, ergänzenden Projekt Firmen in den zentralen Wirtschaftssektoren von Vietnam und Kolumbien dabei unterstützen, Methoden zu ermitteln, die es erlauben, das für die Firmen relevante natürliche Kapital zu bewerten und langfristig effizient zu nutzen.

Der Ansatz zeichnet sich auch dadurch aus, dass er sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor eines Landes gleichzeitig und in einer engen Kooperation unterstützt.


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