Energie-Kompetenzzentren (SCCER): grünes Licht für zwei Gesuche

Bern, 07.10.2013 - Mit dem Aktionsplan „Koordinierte Energieforschung Schweiz“ stärkt der Bundesrat in den Jahren 2013-2016 die Energieforschung. Zentraler Bestandteil des Aktionsplans ist der Aufbau interuniversitär vernetzter Forschungskompetenzzentren, der Swiss Competence Centers for Energy Research (SCCER). Diese sollen in insgesamt sieben Aktionsfeldern tätig werden. Zwei Gesuchen aus den Aktionsfeldern Speicherung und Strombereitstellung hat das eingesetzte Steuerungskomitee die Bewilligung erteilt. Die zwei Kompetenzzentren nehmen in diesem Jahr den Betrieb auf.

Das Steuerungskomitee, welches aus Vertretern der KTI und des Schweizerischen Nationalfonds SNF besteht und von KTI-Präsident Walter Steinlin geleitet wird, folgt damit den Empfehlungen eines international zusammengesetzten Evaluationspanels unter der Führung von Andreas Umbach (Präsident und Chief Executive Officer von Landis+Gyr AG). Die Fachgruppe um Andreas Umbach hat die eingegangenen Dossiers bewertet und Anfang September die Vertreter der potenziellen SCCER angehört. Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie BFE, steht dem Steuerungskomitee als beratendes Mitglied zur Seite.

Insgesamt haben sich in der Ausschreibungszeit vom 23. Mai bis 9. Juli acht potenzielle Kompetenzzentren (SCCER) für die sieben zu besetzenden Aktionsfelder beworben. Die zwei bewilligten Kompetenzzentren können ihren Betrieb in den Bereichen Speicherung und Strombereitstellung voraussichtlich ab Mitte November des laufenden Jahres aufnehmen. Das SCCER aus dem Bereich Strombereitstellung wird sich vor allem mit der besseren Ausnutzung der Wasserkraft, der Geothermie und der CO2-Abscheidung und -Speicherung auseinandersetzen. Um die kontinuierliche Versorgung mit Energie aus nachhaltigen Quellen zu gewährleisten, baut das SCCER Speicherung in den kommenden Jahren Kompetenzen in den Bereichen der Wärmespeicherung, Batterietechnologien und synthetischen Treibstoffe wie Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffverbindungen auf.

Neben den zwei vergebenen Aktionsfeldern sind die Bereiche Effizienz, Netze und ihre Komponenten, Energiesysteme, Ökonomie-Umwelt-Recht-Verhalten, Effiziente Konzepte, Prozesse und Komponenten in der Mobilität und Biomasse  zu besetzen. Für die meisten Aktionsfelder sind vielversprechende Bewerbungen eingereicht worden. Die Dossiers zeichnen sich durch ein hohes Interesse am Kompetenzaufbau und ein hohes Innovationspotenzial aus. Im Bereich Ökonomie-Umwelt-Recht-Verhalten sind zwei Gesuche eingegangen. Das Evaluationspanel hört diejenigen Gesuche, die noch nicht ausgereift sind, im Oktober ein zweites Mal an. Das Aktionsfeld Effizienz wird im November ein zweites Mal ausgeschrieben. 

Die SCCER sollen die für die nachhaltige Umsetzung der Energiestrategie 2050 nötigen Innovationen fördern. Dabei verfolgen sie das Ziel, sowohl technische als auch politisch-gesellschaftliche Entwicklungen zu ermöglichen. Die Entwicklungen sollen von der Grundlagenforschung über die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung bis zum Transfer der Forschungsresultate in den Markt gehen. Dies, indem die SCCER die nötigen Kapazitäten aufbauen und die potenziell wirksamsten Ideen und Ansätze verfolgen. Die solide Abdeckung der Schlüsselthemen, die Zusammensetzung und ausgewiesenen Fähigkeiten der Teams, die geplante Kooperation mit der Privatwirtschaft und der hohe Ausreifungsgrad waren bei der Wahl der ersten zwei SCCER die ausschlaggebenden Kriterien.  Für den Aufbau der Kompetenzzentren sind 72 Mio. Franken für die Jahre 2013 bis 2016 vorgesehen. Der Betrieb der SCCER wird während dieser Periode laufend durch das eingesetzte Evaluationspanel überprüft und begleitet. Er soll in der nächsten BFI-Botschaftsperiode (2017 bis 2020) fortgeführt werden, sofern die SCCER die Erwartungen gemäss den Zielformulierungen erfüllen. Mit den SCCER geht die KTI neue Wege, um den Problemstellungen, die durch die Energiewende entstehen, gerecht zu werden und die Innovation voranzutreiben. Zusätzliche 46 Millionen Franken stehen für die herkömmliche Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Energiebereich bereit. Diese können auch von Institutionen beantragt werden, die nicht an den SCCER beteiligt sind. Für das reguläre Fördergeschäft in anderen Bereichen stehen nach wie vor genügend Mittel zur Verfügung.


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Lukas Kauz, KTI, Kommunikation, Tel.: 031 322 83 63



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