Erste Projekte der Nationalen Demenzstrategie lanciert

Bern, 27.05.2014 - Bund, Kantone und verschiedene Akteure haben die Umsetzung der „Nationalen Demenzstrategie 20142017“ gestartet: An einer Tagung in Bern wurden die ersten Projekte in den Bereichen Sensibilisierung, Diagnostik, Finanzierung und Verbesserung der Datenlage lanciert.

In der Schweiz leben rund 110'000 demenzkranke Menschen. Ihre Zahl wird aufgrund der demografischen Entwicklung deutlich zunehmen. Bund und Kantone haben deshalb gemeinsam eine Nationale Demenzstrategie verabschiedet, mit dem Ziel, Betroffene und Angehörige zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Die Umsetzung der Strategie erfolgt zusammen mit anderen Organisationen. An der heutigen Tagung in Bern wurden die ersten vier der insgesamt 18 Projekte lanciert.

Projekt «Sensibilisierung»
Die Bevölkerung weiss zu wenig gut über Demenzerkrankungen Bescheid. Dies zeigte eine vom Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich durchgeführte Befragung. Das Wissen über die Krankheit soll deshalb besser verbreitet und ein vorurteilsfreier Umgang mit den Erkrankten in der Bevölkerung gefördert werden. Die Federführung des Projektes „Sensibilisierung der Gesamtbevölkerung" liegt bei der Schweizerischen Alzheimervereinigung.

Projekt «Diagnostik»
Jährlich erkranken rund 25‘000 Menschen in der Schweiz neu an Demenz. Eine frühzeitige Diagnose ist für die Betroffenen und deren Angehörige wichtig. Es hat sich aber gezeigt, dass weniger als die Hälfte der Menschen mit Demenz über eine ärztliche Diagnose verfügt. Deshalb soll ein Netzwerk von Kompetenzzentren für Diagnostik aufgebaut und die Qualität der Diagnostik verbessert werden. Das Projekt wird vom Verein Swiss Memory Clinics, dem Centre Leenaards de la Mémoire, dem Felix-Platterspital und der Schweizerischen Gesellschaft für Alterspsychiatrie und -therapie gemeinsam geleitet.

Projekt «Datenlage»
In der Schweiz fehlt eine systematische Sammlung repräsentativer Daten zum Thema Demenz, insbesondere zum Versorgungsangebot. Solche Daten sind aber wichtig, um Versorgungslücken zu erkennen. Deshalb hat das Bundesamt für Gesundheit eine Machbarkeitsstudie für ein Versorgungsmonitoring in Auftrag gegeben. Dabei soll geprüft werden, wie und welche Daten zu Demenz und den Versorgungskosten erhoben werden können.

Projekt «Finanzierung»
Im Teilprojekt Finanzierung prüft die Gesundheitsdirektorenkonferenz, ob die Versorgungsangebote für demenzkranken Menschen in den bestehenden Finanzierungssystemen angemessen abgebildet und so abgegolten werden, dass die betroffenen Personen und ihre Angehörigen gut versorgt werden können. In einem ersten Schritt sollen die Finanzierung der ambulanten Angebote und der Angebote zur Entlastung von Angehörigen, wie zum Beispiel Tagesstätten, untersucht werden.


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