Nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen

Bern, 26.06.2014 - Von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) Schweizerischer Arbeitgeberverband

Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren Parlamentarier
Hoch geschätzte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
Liebe Gäste,
Mesdames et Messieurs

C'est avec grand plaisir que je suis ici, à Lausanne, pour vous transmettre les meilleures salutations et tous les vœux du Conseil fédéral. C'est un privilège pour moi, de pouvoir entretenir et contribuer à nos excellentes relations. Car la politique a besoins de ces rencontres, a besoin de ces échanges et parfois même des controverses qui en résultent. Car sans échanges et débats, la politique perd rapidement le sens des réalités. Je me réjouis donc des discussions et rencontres qui vont suivre la partie officielle. 

Mesdames et Messieurs, permettez-moi de vous raconter une petite histoire.

C'est l'histoire d'une décision entrepreneuriale tout à fait remarquable.

Les acteurs ? Des représentants des gouvernements du canton de Vaud et de Bâle-Ville, de la Confédération et de l'entreprise pharmaceutique Novartis. Je les avais tous conviés pour un entretien, suite à la décision de Novartis de redimensionner sa filiale de Prangins et de supprimer simultanément des places de travail à Bâle.

Je souhaitais explorer avec les représentants de l'entreprises et des autorités les possibilités de maintenir les emplois dans le canton de Vaud et à Bâle. Toutes les parties ont présenté leurs réflexions. Le dernier à prendre la parole fût l'ancien président du conseil d'administration de Novartis.

Il a dit : « J'ai un rêve ». Sur tous les visages: surprise et perplexité. Il a poursuivi: J'ai le rêve de conserver Prangins et d'éviter de biffer des postes à Bâle. " J'ai un rêve ".

Cette petite phrase a été un détonateur. Elle a provoqué un processus unique dans l'histoire de l'économie helvétique. Un processus qui a débouché sur un résultat tout à fait inattendu. Au lieu de la délocalisation et de la réduction prévue du nombre de places de travail, le site industriel de Prangins va connaître un développement d'une valeur globale de 150 millions de francs. La pose de la première pierre marquant le démarrage de la nouvelle étape de développement aura lieu au début du printemps prochain.

Bien sûr: toutes les parties ont dû contribuer - la direction de l'entreprise, les autorités communales, cantonales et fédérales, les partenaires sociaux, les hautes-écoles. On a aussi entendu des critiques. Mais tout compte fait, quel est le résultat obtenu ? Une place industrielle et de recherche suisse renforcée, tant en Suisse romande qu'alémanique.

Ce qui a débuté comme un conte de fées - un  rêve - est devenu une success-story. Que s'est-il passé ? Qu'est-ce qui a permis de passer du rêve à la réalité ? Qu'est ce qui a conduit à cette décision entrepreneuriale ? Pour moi, la réponse est simple. Deux ans après cette rencontre dans ce château vaudois, je reste persuadé que les conditions-cadres que propose notre pays sont excellentes et restent décisives. Et cela en dépit de vents contraires comme l'initiative contre les rémunérations abusives, celle sur les résidences secondaires ou encore celle contre l'immigration de masse.

Ce sont ces conditions cadres qui ont manifestement séduit la direction de Novartis et remporté sa décision. Et pas seulement Novartis. Les entrepreneurs Hansjörg Wyss et Ernesto Bertarelli ont pris ensemble la responsabilité du Geneva Biotech Center, actuellement en voie de création. Prangins et GBC - deux exemples qui illustrent le succès en Suisse romande, qui démontrent à quel point elle est orienté vers l‘avenir. Rien à voir avec les „Grecs de la Suisse" que dénonçait il y a quelque temps déjà un hebdomadaire zurichois aux vues acratopèges. Au contraire: les entreprises romandes sont super-compétitives. Autrement dit: le Soleil se lève à l'ouest. Les derniers chiffres démontrent que l'économie romande croît plus vite que dans le reste de la Suisse.

Et si cela ne suffit pas: le bassin lémanique est la région économique la plus dynamique d'Europe. Félicitations, mes chères amies et cher amis romandes !

Meine Damen und Herren

Ich sage es gerne auch noch auf deutsch:Prangins und GBC - das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, wie erfolgreich die Westschweiz unterwegs ist, wie zukunftsorientiert vor allem. Nichts von „Griechen der Schweiz" wie vor einiger Zeit ein Zürcher Wochenblatt titelte. Ganz im Gegenteil: Die welschen Unternehmen sind hochkompetitiv.

Oder anders gesagt: Im Westen geht die Sonne auf. Neuste Zahlen belegen nämlich, dass die Wirtschaft in der Romandie schneller wächst als im Rest der Schweiz. Nicht genug: Das Bassin Lémanique ist die erfolgreichste Wirtschaftsregion Europas. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert die Technische Hochschule EPFL. Die Denk- und Forschungsfabrik hier in Lausanne ist sozusagen die Speerspitze der Innovation. Und die Innovation ist es, die unser Land vorwärts bringt. Sie müssen wir pflegen, sie müssen wir fördern.

Aber es sind nicht nur die technischen Hochschulen, die unsere Innovationsfähigkeit tagtäglich unter Beweis stellen. Es ist das ganze Bildungssystem, angefangen bei der dualen Berufsbildung, über die höhere Berufsbildung zu den Fachhochschulen und Universitäten.

Es ist das ausgezeichnete Zusammenspiel von Grundlagenforschung und angewandter Forschung, zwischen Grossunternehmen und KMU's, zwischen binnenorientierten und Exportunternehmen.

Dieses System als ganzes will ich als Bildungsminister stärken und in eine erfolgreiche Zukunft bringen. Unser Bildungssystem soll weiterhin ein USP in unserer Standortförderung sein, eine zentrale und überzeugende Rahmenbedingung.

Meine Damen und Herren, Wenn ich von Rahmenbedingungen rede, dann meine ich beispielsweise den flexiblen Arbeitsmarkt, der mit den klaren Abstimmungsresultaten zu 1:12 und Mindestlohn vom Volk gleich zweimal in kurzer Zeit bestätigt wurde. Wenn ich von Rahmenbedingungen rede, dann denke ich auch an eine verlässliche Politik, grosse Rechtssicherheit, eine hocheffiziente Infrastruktur und ein unternehmerfreundliches Steuersystem.

Ich denke aber auch an sogenannte Soft Factors, an weiche Faktoren, die immer wichtiger werden. Oft sind es nämlich die Partnerinnen und Familien, die ganz wesentlich mitentscheiden, ob sich ein Unternehmer hier ansiedeln will, ob ein Spitzenforscher oder ein Topmanager in die Schweiz kommt. Da macht es natürlich die Differenz, dass unsere Natur intakt ist, die Erholungsgebiete schnell und gut erreichbar sind, die Schulwege sicher sind und das Kulturangebot so gut ist, dass die Schweiz einen Vergleich mit anderen Topdestinationen nicht scheuen muss. Zumindest nicht, was die Qualität angeht.

Das alles zusammen macht das investitionsfreudige Klima aus, ein Klima, das Unternehmerinnen und Unternehmern das Unternehmertum nicht vergällt und vermiest, sondern im Gegenteil, wo es noch Lust macht, unternehmerisch tätig zu sein. Das sind nach wie vor überzeugende Standortvorteile. Diese Standortvorteile sind zu erhalten, dafür gilt es sich einzusetzen, als Politiker wie als Unternehmer. Dass der Werk-, Denk-, Finanz- und Lebensplatz Schweiz so attraktiv ist, kommt nicht von ungefähr. Er ist das Produkt einer geschickten Politik, einer Politik, die unsere Vorväter begründet haben.

Ihnen verdanken wir die Grundlagen einer Wirtschaftsordnung, die auf dem Primat der unternehmerischen Freiheit basiert. Eine Wirtschaftsordnung, in der der Staat nur das regelt, was die Gestaltungskraft des Einzelnen übersteigt. Unsern Vorvätern schulden wir aber auch, diese Freiheit verantwortungsvoll und mit Gemeinsinn zu gebrauchen. Also wieder vermehrt die Karten unserer typischen schweizerischen Eigenschaften zu spielen: Qualitätsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Unaufgeregtheit und Rechtschaffenheit.

Zu all dem kommt noch etwas, das man auf keinen Fall unterschätzen darf: Ich meine die typisch schweizerische Fähigkeit zum Kompromiss, also eine Politik, die nicht auf Macht setzt sondern auf Konsens. Das mag manchmal etwas mühsam erscheinen, etwas langwierig und etwas träge. Aber diese Politikprozesse sind erfolgreich. Das zeigt sich darin, dass schweizerische Politik schon nachhaltig war, als noch niemand von Nachhaltigkeit sprach. Diese schweizerische Form der Politikformulierung, in die alle politisch relevanten Kräfte einbezogen sind, ist letztlich Basis für das, was Unternehmen brauchen, Rechtssicherheit und vor allem Stabilität.

Das hat den Werk- und Denkplatz Schweiz zu dem gemacht, was er heute ist: Zum Erfolgsmodell. Und meine Ambition ist es, dass dies auch in Zukunft so bleibt. In diesem Sinne setze ich hinter das Motto Ihres diesjährigen Arbeitgebertages kein Fragezeichen, sondern ein Ausrufezeichen!

Ich will die Rahmenbedingungen offen und flexibel erhalten, damit die Unternehmen mit den Märkten atmen können. Das ist die beste Voraussetzung dafür, dass in unserem Land genügend Jobs angeboten werden können. Vollbeschäftigung ist - das wissen wir alle - die Grundlage für soziale und gesellschaftliche Zufriedenheit und damit Sicherheit. Vollbeschäftigung ist Voraussetzung für Wohlstand und Wohlfahrt. All das gibt es nicht gratis. Unsere Wirtschaftsordnung ist ein kostbares Gut, ein Gut, das immer wieder erkämpft werden muss.

Unsere Wirtschaftsordnung ist ein komplexes und damit auch ein diffiziles System, ein System das auch aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Diesbezügliche Versuche erleben wir fast täglich. Hier gilt es, aufmerksam zu sein. Rund 30 Initiativen sind irgendwie unterwegs, im Sammelstadium, eingereicht oder abstimmungsreif. Viele dieser Initiativen hätten teils dramatische Folgen für den Werk-, Denk- und Forschungsplatz Schweiz, angefangen von Ecopop über die Erbschaftssteuer bis hin zum bedingungslosen Grundeinkommen.

Ecopop würde den Zugang zu Fachkräften noch schwieriger machen und den Fachkräftemangel nochmals verschärfen. Und eine nationale Erbschaftssteuer würde die Nachfolgelösung unzähliger KMU's wohl schlicht verunmöglichen. Damit würde die Zukunft für Zehntausende von kleineren und mittleren Unternehmen schwerwiegend in Frage gestellt - und mit Ihnen Zigtausende von Arbeitsplätzen. Im Folgenden will ich auf drei Punkte eingehen, welche Ihr Präsident soeben angesprochen hat.

Diese drei Punkte sind

  • das Engagement der Unternehmer
  • die Umsetzung der neuen
    Verfassungsbestimmung 121.a

und

  • die Sozialpartnerschaft

Ich beginne mit dem Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer: Es ist nicht wegzudiskutieren: Politik und Wirtschaft stehen heute unter einem sichtbar grösseren Erklärungsdruck als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.

Oder anders gesagt: Wir stehen unter verschärfter Beobachtung. Gleichzeitig gelingt es uns nicht mehr ohne weiteres, den Wandel der Schweiz zum Musterbeispiel für wirtschaftliche Entwicklung positiv zu vermitteln. Zunehmend werden Bürgerinnen und Bürger wachstumskritisch und glauben, die liberale Wirtschaftsordnung schade mehr als sie nützt. Dann ist der Schritt nicht mehr weit, neue Regulierungen zu verlangen, Regulierungen, welche die bewährten Grundlagen unserer freiheitlichen Wirtschaftsordnung in Frage stellen.

Es ist wohl kaum falsch, dies als Folge eines schleichenden Vertrauensverlustes zu interpretieren. Diese Entwicklung hat mehrere Gründe: Einerseits ist sie der Unsicherheit geschuldet, welche die Globalisierung der vergangenen Jahren bei vielen ausgelöst hat.

Anderseits handelt es sich auch um ein Misstrauensvotum, ausgelöst durch die Exzesse in der Wirtschaft. «It's never the horse!» sagt eine irische Reiterweisheit. Wer vom Ross fällt, ist selber schuld. Wenn wir also die Unterstützung unserer Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen wollen, müssen wir das verlorene Vertrauen wieder herstellen. Wenn wir weiterhin eine Wirtschaft wollen, in der es Lust und Freude macht, Unternehmer oder Unternehmerin zu sein, dann braucht es eine Renaissance der Verantwortung. Ich stimme mit Ihrem Präsident vollständig überein, wenn er konstatiert, dass „ein zusätzliches Engagement der Unternehmen unabdingbar ist, um die Argumente glaubwürdig zu artikulieren." Und es freut mich sehr, wenn sich andere Wirtschaftsführer in die gleiche Richtung äussern.

Je mehr der unternehmerische Handlungsspielraum mit Verantwortungsbewusstsein und Gemeinsinn genutzt wird, umso weniger Vorschriften braucht es. Appelle reichen aber nicht, Vertrauen muss man sich erarbeiten. Und zwar nicht nur im Vorfeld von Volksbefragungen! Sondern Tag für Tag. Verlangt sind Taten. Lassen Sie mich ein Beispiel geben: Als Argument, das in der Diskussion um die Zuwanderung gebraucht wurde, hörte man immer wieder: Es kann doch nicht sein, dass 50-jährige Schweizer Arbeitnehmerinnen entlassen und durch billigere ausländische Fachkräfte ersetzt werden. Wie die Vox-Analyse zeigte, hat dieses Argument seine Wirkung nicht verfehlt. Im Gegenteil.

Vor allem ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger stimmten ihm zu. Aber selbst wenn der Entscheid am 9. Februar anders ausgefallen wäre - die Rekrutierung im Ausland würde in Zukunft nicht einfacher.

Denn mit dem wirtschaftliche Aufschwung im angrenzenden Ausland hat das Auswandern in die Schweiz stark an Attraktivität verloren. Denn nun gibt es mehr und mehr auch attraktive Jobs in Baden-Württemberg, in Bayern, im Tirol - ja sogar in der Lombardei. Wir kommen ganz einfach nicht darum herum, uns wieder vermehrt aus dem eigenen Reservoir zu versorgen. Und dieses Reservoir gibt es. Ich denke da in erster Linie an die zahlreichen ausgezeichnet ausgebildeten Frauen. Durch gezielte Vereinbarkeitsmassnahmen muss man ihnen - und ihren Männern - ermöglichen, ihre Erwerbsarbeitszeit angemessen zu Erhöhen. Ich denke aber auch an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich mit 65 nicht zur Ruhe setzen wollen.

Auch dieses Potential ist besser zu Nutzen, wie das die Fachkräfteinitiative vorschlägt, die ich Mitte 2011 lanciert habe. Ich weiss, es ist einfacher und oft auch effizienter, eine elektronische Stellenbörse zu konsultieren und genau die Fachkraft zu finden, die man auch sucht.

Dennoch empfehle ich: gehen Sie nicht den Weg des geringsten Widerstands. Versuchen Sie, frei werdende Stellen zuerst mit jemandem aus dem eigenen Land zu besetzen. Ich begrüsse es daher ausdrücklich, dass der Schweizerische Arbeitgeberverband seine Kampagne 45plus lanciert hat. Danke Präsident, danke Unternehmerinnen und Unternehmer. Ganz abgesehen davon, dass es nach dem 9. Februar mehr denn je nötig ist, das inländische Potential an Fachleuten besser auszuschöpfen, ist Ihre Aktion ein Zeichen, dass Sie die Botschaft der Zuwanderungs-Initiative erkannt haben. Ich bin überzeugt, diese Aktion wird sich mittelfristig sehr positiv auf die

Wiederherstellung des Vertrauens unseres Stimmvolkes auswirken. Ich komme zum zweiten Punkt: Der Umsetzung der Zuwanderungsinitiative: Auch wenn die Abstimmung noch kein halbes Jahr hinter uns liegt, eines kann man mit Fug und Recht bereits heute sagen: Selten hat eine Volksabstimmung die Politik so entscheidend beeinflusst wie diese. Zwei Punkte stehen dabei im Vordergrund:

Einerseits ist dies - wie eben erwähnt - der mit dem Volksentscheid erschwerte Zugang zu Fachkräften. Andrerseits - und das dürfte mittel- und längerfristig weit entscheidender sein - das Verhältnis zur Europäischen Union. Wie Sie wissen, hat der Bundesrat seine Vorstellungen präsentiert, wie der neue Artikel 121a der Bundesverfassung umgesetzt werden kann. Er hat beschlossen, die Höchstzahlen und Kontingente selber festzulegen, mit denen die Zuwanderung künftig gesteuert werden soll. Dabei will sich der Bundesrat auf die Bedarfsmeldungen der Kantone und die Analysen eines beratenden Gremiums abstützen. Auch die Sozialpartner werden in diese Evaluation einbezogen. Insbesondere sollen verschiedene Indikatoren aus der Wirtschaft und aus dem Arbeitsmarkt berücksichtigt werden, wie etwa die Arbeitslosenzahlen oder Zahlen der offenen Stellen.

Kontingentiert werden alle Bewilligungsarten ausser Kurzaufenthalte und grenzüberschreitende Dienstleistungen, die weniger als 90 Tage dauern. Kontingentiert wird auch die Zahl der Grenzgänger, wobei die Kantone zum Schutz des regionalen Arbeitsmarktes weitergehende Einschränkungen vorsehen können. Wie es die Initiative verlangt, wird bei allen kontingentierten Bewilligungsarten der Inländervorrang berücksichtigt.

Ich habe sehr wohl von Ihrer - wie Sie in der Pressemeldung schreiben - „Irritation" Kenntnis genommen. Sie hat mich - ehrlich gesagt - nicht sonderlich überrascht. Es ist ihr gutes Recht, eine andere, offenere Auslegung des neuen Verfassungsartikels zu verlangen, als es der Bundesrat getan hat. Nur, Volkswille, Verfassungstreue und Zuwanderungseinschränkung sind nicht interpretierbare Aufträge! Der Bundesrat hat die Bedürfnisse der Wirtschaft sehr wohl in seinen Entscheid einbezogen. Wie gesagt, wir haben einen Volksentscheid zu respektieren. Und dieser Volksentscheid verlangt ausdrücklich ein Kontingentsystem, das auch die Grenzgänger einbezieht.

Und wenn wir eine 90 Tages-Frist für Kurzaufenthalten beschlossen haben, dann ganz einfach darum, weil wir nicht wollen, dass die Regelung durch die Hintertür umgangen werden kann. Wie geht es nun weiter? Auf der Basis der Eckwerte dieses Konzepts wird das EJPD jetzt einen Gesetzesentwurf für die Vernehmlassung erarbeiten. Parallel dazu wird geprüft, ob und allenfalls wie die Flankierenden Massnahmen angepasst werden müssen. Dabei kann es nicht darum gehen, neue Massnahmen einzuführen. Ich sage es auch hier, es geht nur darum, den Arbeits- und Denkplatz Schweiz gegen unfaire Konkurrenz zu schützen.

Dabei stelle ich auf einen Grundsatz ab: Der Arbeitsmarkt muss möglichst offen und liberal bleiben. Bis im Herbst wird der Bundesrat auch den Entwurf eines Verhandlungsmandats mit der EU verabschieden, das sich auf die Eckwerte des Zulassungsmodells stützt. Dann liegt der Ball vorerst einmal in Brüssel. Was die EU angeht, habe ich durchaus Verständnis für Ihre Befürchtung, dass unser Vorschlag durchfallen könnte. Tatsache ist, dass bislang alle Vertreter der EU klar gesagt haben, dass die Personenfreizügigkeit als eine der vier Grundfreiheiten nicht verhandelbar sei.

Auch unsere Gutachter sagen, dass die Kontingente nicht mit der Personenfreizügigkeit kompatibel seien. Für den Bundesrat ist klar: Die Bilateralen dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Sie sind die Grundlage, auf der der heutige Wohlstand in unserem Land basiert. Ich will es nicht schönreden: Es wird schwierig sein, die beiden Enden - also den innenpolitischen Auftrag und die europäische Akzeptanz - zusammenzubringen. Und ich darf nicht spekulieren: Als Unternehmer habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass auch in schwierigen Situationen Lösungen gefunden werden konnten.

Mesdames et Messieurs, permettez-moi d'en arriver au troisième point: Vous le savez, je suis un défenseur acharné du partenariat social. Je l'étais déjà comme entrepreneur, je l‘étais comme président d'une organisation de branche, je le reste dans mon rôle de ministre de l'économie et du travail. Le partenariat social - et la paix sociale qui en résulte - ont largement contribué à la stabilité et à la prospérité de notre pays. Bien sûr et je le vois bien: le partenariat social est constamment mis à l'épreuve, soumis à des tensions, et cela des deux côtés. Les différends sont inséparables du partenariat social.

Mais des débats, - même virulents - , s'ils sont bien menés conduisent à des décisions robustes. C'est un de mes principaux objectifs : assurer au partenariat social un avenir. Le partenariat social est une sorte de frère siamois du marché du travail libéral. L'un ne survit pas sans l'autre. Des solutions négociées, adaptées aux besoins des branches et des régions, empêchent la prolifération de lois.

Jetez un coup d'œil par-dessus nos frontières, là où c'est l'Etat qui commande à la place du marché, là où les règlements et les lois font des différences régionales et des besoins des branches, là où on n'offre à l'économie que des corsets taille unique. Les prescriptions deviennent des poids, des poids qui empêchent l'esprit d'entreprise de prendre son envol et empêchent ainsi l'innovation et le progrès.

Examinez les indicateurs économiques de ces pays - le taux de chômage, la part de jeunes sans emploi. Je ne souhaite pas ce destin à notre pays. Et je suis persuadé que personne ne le veut ici. Pour cette raison, nous devons résoudre les problèmes du marché du travail à la table de négociation.

Mesdames et Messieurs, notre moteur économique ronronne, même si les prévisions conjoncturelles - votre président l'a dit - doivent être légèrement corrigés à la baisse. Mais même ainsi, nous tirons notre épingle du jeu. Ceci d'autant plus que des progressions au plus haut niveau exigent des efforts considérables. Avec un taux de chômage de 3%, nous connaissons quasiment le plein-emploi. Nos jeunes ont d'excellentes perspectives professionnelles comparé au sort réservé à leurs camarades étrangers.

Ceci, nous le devons pour l'essentiel à vous - chers employeuses, chers employeurs, chères patronnes et patrons, chers entrepreneuses et entrepreneurs. A vous tous, donc, merci ! Continuez à vous engager pour l'espace de liberté nécessaire à l'esprit d'entreprise. Mariez cette liberté indispensable avec la solidarité nécessaire. Pour le bien de notre économie, pour le bien de la Suisse et pour le plus grand bien-être de tous ses habitants.

Je vous remercie pour votre attention.

Es gilt des gesprochene Wort!
Seule la version orale fait foi !


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