Botschafter- und Aussennetzkonferenz

Bern, 18.08.2014 - Bundespräsident Didier Burkhalter eröffnete am Montag, den 18.08.2014, die Botschafter- und Aussennetzkonferenz. Die viertägige Veranstaltung findet unter dem Titel «Diplomatie und Wirtschaftsförderung» statt. Gut 257 Vertreterinnen und Vertreter der Schweiz aus dem In- und Ausland diskutieren aktuelle aussen- und wirtschaftspolitische Themen sowie die Antwort der Schweiz auf die damit verbundenen Herausforderungen.

Der Bundespräsident führte in seiner Rede am Montagmorgen aus, Lugano und der Kanton Tessin seien als Austragungsort der diesjährigen Botschafterkonferenz ausgewählt worden, um der zentralen Bedeutung dieses Kantons für die Stärkung des nationalen Zusammenhalts und die Förderung der Beziehungen zwischen dem Norden und Süden der Schweiz sowie zu Italien und der Region Lombardei Rechnung zu tragen. In seiner Eröffnungsansprache zum Thema «La Suisse neutre et ouverte : une raison d’être et une raison d’aider», vertrat der Vorsteher des  Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die Ansicht, dass die Schweiz auf dem internationalen Parkett eine grössere Rolle spielen kann, als ihr von der Grösse her zukäme: «Ja, die Schweiz ist grösser als ihr Territorium. Sie ist eine Chance. Sie ist eine Verantwortung», erklärte Didier Burkhalter und nannte als Beispiel die Arbeit innerhalb der OSZE. Er trat zudem für eine Schweiz ein, die offen ist gegenüber Europa, unserem wichtigsten Wirtschafts- und Handelspartner. Er zeigte sich überzeugt, dass der bilaterale Weg erneuert und gleichzeitig die Zuwanderung kontrolliert werden muss. Im Zusammenhang mit der Bedeutung der Jugendförderung gab er bekannt, dass die Schweiz beabsichtigt, einen Aktionsplan zur Bekämpfung der Rekrutierung von Kindersoldaten und des Einsatzes von Kindern in bewaffneten Konflikten zu lancieren. Die neue Strategie wird im Oktober dieses Jahres an der Jahreskonferenz der Abteilung Menschliche Sicherheit vorgestellt. 
 
Die ersten beiden Tage sind Podiumsgesprächen und Ateliers gewidmet. Thematisiert werden etwa die Lage in der Ukraine oder die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Schweiz. Am Mittwoch lernen die Teilnehmenden in sieben Gruppen unterschiedliche Regionen des Kantons Tessin kennen. Am vierten und letzten Tag der Konferenz reisen die 257 Vertreterinnen und Vertreter der Schweiz ins Nachbarland Italien. In Milano werden ihnen die Expo Milano 2015 sowie das Centro Svizzero di Milano präsentiert. Ausserdem besuchen die Teilnehmenden das Instituto Svizzero di Roma in Milano (ISR). Dieser Ausflug geht mit dem vor drei Jahren an der Botschafterkonferenz gesetzten Schwerpunkt einher, zu den Nachbarländern die Beziehung auszubauen und zu pflegen.

2013 fand die Botschafter- und  Aussennetzkonferenz in Bern statt. Eröffnet wurde sie damals vom Bundesrat Didier Burkhalter. Der letztjährige Austausch fand unter dem Motto «Die Schweiz stellt sich den Risiken und Herausforderungen der Aussen- und Sicherheitspolitik» statt. Bundesrat Didier Burkhalter betonte dabei, dass die Schweiz weltoffen bleiben müsse und auf die vielen Unwägbarkeiten nicht mit einem Rückzug auf sich selbst reagieren dürfe, um die Gefahr, dass ihr Lösungen von aussen aufgezwängt werden, die sie nicht will, zu umgehen. Zudem erläuterte der Vorsteher des EDA die Aussenpolitische Strategie 2012-2015 und die Europapolitik des Bundesrates.

Erste Botschafterkonferenz 1887

Jedes Jahr im August oder September treffen sich die Leiterinnen und Leiter der Schweizerischen Vertretungen im Ausland mit dem Departementsvorsteher des EDA. Die Tradition der jährlichen Botschafter- und Aussennetzkonferenz geht auf das Jahr 1887 zurück, als der damalige Bundespräsident Numa Droz das Treffen mit den Chefs der damals fünf Missionen – Paris, Wien, Rom, Berlin und Washington – anregte. Es ging darum, sich auszutauschen und aktuelle Themen zu erläutern. Ein Unterbruch der Konferenztradition gab es in den Jahren der beiden Weltkriege.
Bis 1960 hiess die Veranstaltung Ministerkonferenz, da bis Mitte der 1950er-Jahre die Missionschefs einen Ministertitel trugen.


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