Der Bund will betreuende und pflegende Angehörige besser unterstützen

Bern, 05.12.2014 - Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Pflege und Betreuung kranker Familienmitglieder durch Angehörige künftig noch wichtiger. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Gesundheitssystem für deren vollumfängliche professionelle Pflege weder über die personellen noch über die finanziellen Ressourcen verfügt. Der Bundesrat lanciert deshalb verschiedene Massnahmen, um Angehörige zu unterstützen und prüft, wie die Vereinbarkeit von Angehörigenpflege und Erwerbstätigkeit zusätzlich gefördert werden kann. Die Umsetzung dieser Massnahmen soll gemeinsam mit den Kantonen, Gemeinden und privaten Organisationen angegangen werden.

Der Bundesrat will die Rahmenbedingungen für betreuende und pflegende Angehörige so verbessern, dass diese sich langfristig engagieren können, ohne sich zu überfordern. Er hat deshalb als Teil seiner gesundheitspolitischen Prioritäten „Gesundheit2020“, den „Aktionsplan zur Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen“ verabschiedet.  

Nötig sind zum einen bessere Informationen und der Ausbau von Entlastungsangeboten, wie Unterstützung durch Freiwillige oder Ferienbetten in Alters- und Pflegeheimen. Wichtig sind zum anderen Massnahmen, um die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege zu fördern. In den kommenden zwei Jahren sollen die Grundlagen erarbeitet werden, um einerseits die Rechtssicherheit bei kurzzeitigen Abwesenheiten vom Arbeitsplatz zu verbessern. Andererseits soll geprüft werden, ob für längere pflegebedingte Abwesenheiten vom Arbeitsplatz ein Betreuungsurlaub mit oder ohne Lohnfortzahlung eingeführt werden soll. Ziel ist zudem, die Unternehmen stärker für die Thematik zu sensibilisieren.  

In der Schweiz übernehmen rund 330‘000 Personen im Erwerbsalter regelmässig Pflege- und Betreuungsaufgaben. Insgesamt sind etwa 700‘000 Personen aller Altersstufen auf informelle Hilfe angewiesen. Die Zahl der älteren pflegebedürftigen Personen wird in den kommenden Jahren stark zunehmen. Zudem erkranken jährlich rund 1‘000 Kinder schwer. Die Betreuung und Pflege schwer erkrankter oder sterbender Familienmitglieder ist für die betroffenen Personen häufig eine grosse Belastung und kann zu Erschöpfung und anderen Gesundheitsproblemen führen.


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