Gesundheit von Müttern und Kindern mit Migrationshintergrund verbessern

Bern, 24.06.2015 - Bei Müttern und Säuglingen mit Migrationshintergrund treten in der Schweiz häufiger gesundheitliche Probleme auf als bei Schweizer Müttern und Neugeborenen. Dies zeigt ein Bericht, den der Bundesrat heute verabschiedet hat. Die Gesundheit dieser Bevölkerungsgruppe soll deshalb mit verschiedenen Massnahmen weiter verbessert werden.

Je nach Herkunftsland brechen Frauen mit Migrationshintergrund häufiger eine Schwangerschaft ab und bringen häufiger Kinder mit geringem Geburtsgewicht zur Welt als Schweizer Frauen. Ausserdem ist in der Migrationsbevölkerung die Säuglings-und Müttersterblichkeit leicht höher.

Für diese Unterschiede gibt es verschiedene Gründe, wie der Bericht in Erfüllung eines Postulats (12.3966) von Ständerätin Liliane Maury Pasquier festhält. So haben Migrantinnen in ganz jungen Jahren und im Alter ab 40 eine höhere Geburtenrate, was ein Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind darstellen kann. Migrantinnen haben zudem oft ein tieferes Bildungsniveau als Schweizerinnen; sie arbeiten unter schwierigeren Arbeitsbedingungen (beispielsweise Schichtarbeit) oder leben öfter in belastenden Situationen wie etwa prekären sozialen Verhältnissen. Hinzu kommen mangelnde Sprachkenntnisse und ungenügende Kenntnisse des Schweizer Gesundheitssystems, die den Zugang zur medizinischen Versorgung vor und nach der Geburt, aber auch den Zugang zu Präventionsangeboten erschweren können.

Um die Gesundheit dieser Bevölkerungsgruppe zu verbessern, schuf die Tripartite Agglomerationskonferenz von Bund, Kantonen und Gemeinden 2013 den Integrationsdialog „Aufwachsen – Gesund ins Leben starten“. Gesprächspartner dieses Dialogs sind die Berufsverbände jener Fachpersonen, die während Schwangerschaft, Geburt und in den ersten Lebensjahren Kleinkinder und Erwachsene begleiten. Die Dialogpartner haben verschiedene Massnahmen ergriffen, etwa dass schwangere Frauen über Vorsorgemassnahmen informiert sind und regelmässig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen.  

Der Bundesrat bekräftigt im Bericht sein Engagement für den Integrationsdialog. Auf Bundesebene werden bereits eingeleitete Vorhaben weitergeführt:  

Eine wichtige Rolle spielt die Sprachkompetenz der Migrantinnen und Migranten. Das Staatssekretariat für Migration will deshalb die Sprachkenntnisse werdender Eltern weiter stärken und Sprachkurse finanzieren, in denen der Wortschatz rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinder im Zentrum steht.  

Um die Kompetenzen des Gesundheitspersonals im Umgang mit Migrantinnen und Migranten zu stärken, lancierte das Bundesamt für Gesundheit 2014 eine online-Weiterbildung. Um Verständigungsprobleme zu vermeiden, soll zudem das interkulturelle Dolmetschen im Gesundheitswesen weiter gefördert werden. 


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