Lokalradios: am meisten Regionalinformationen in der Romandie

Biel/Bienne, 24.08.2015 - Das französischsprachige Publikum von gebührenfinanzierten Lokalradios erhält am meisten Regionalinformationen: von den Lokalradios, die einen Gebührenanteil bekommen, senden die aus der Romandie durchschnittlich während 36 Minuten regionale Informationen pro Werktag. In der Deutschschweiz sind es durchschnittlich 25 Minuten, im Tessin 16 Minuten. Diese Werte hat eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation ergeben, in der die Programmleistungen im Jahr 2014 untersucht wurden.

Am meisten Regionalinformationen sendete 2014 Radio Rhône FM. Mit 55 Minuten Regionalinformation zu den Hauptsendezeiten während Werktagen weist dieser Sender einen weit überdurchschnittlichen Wert auf. Gefolgt wird Rhône FM von den Radios Chablais, RFJ, Fribourg, Munot, BeO, RJB und RTN (zwischen 39 und 31 Minuten). Alle anderen Lokalradios sendeten weniger als 30 Minuten Regionalinformationen. Regionalinformationen während der Hauptsendezeiten (6.30 – 8.30 Uhr, 11.30 – 13.30 Uhr, 17 – 19 Uhr) bilden den Kern der Programmaufträge in den Konzessionen der gebührenfinanzierten Lokalradios.

Gegenüber dem Vorjahr war der zeitliche Anteil der Regionalinformationen in den Programmen der untersuchten Radios 2014 um durchschnittlich mehr als 3 Minuten rückläufig. Hoch ist der Anteil der Werbung: Spitzenreiter im Tessin ist Radio 3iii (13 Prozent), in der Romandie Rhône FM (10 Prozent) und in der Deutschschweiz Radio Rottu (9 Prozent).

Bei allen untersuchten Radios bildet die Musik den Hauptteil der Sendezeit, auch während der werktäglichen Hauptsendezeit. Alle Sender setzen dabei in erster Linie auf gängigen Pop.

Die Studie wurde von der Firma Publicom AG durchgeführt. Sie ist Teil der vom BAKOM unterstützten Forschungsprojekte  zur Untersuchung der Programmqualität von Radio und Fernsehen. Nebst der Privatradiostudie gehören weitere Programmanalysen zu Radio und Fernsehen (SRG und Private), die Analyse des SRG Online-Angebots sowie eine Repräsentativbefragung des Medienpublikums dazu. Das Forschungsprogramm soll die öffentliche Diskussion über die Leistungen der Radio- und Fernsehsender anregen und die interessierte Öffentlichkeit mit wissenschaftlichen Grundlagen versorgen.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Studie zum Programm der gebührenfinanzierten und konzessionierten Lokalradios publiziert das BAKOM die Repräsentativbefragung 2014, mit der die Einschätzung der Programme öffentlicher und privater Radio- und Fernsehanbieter durch das Medienpublikum erfragt wurde. Wie frühere Jahrgänge dieser Studie ergab auch die Erhebung 2014, dass die SRG-Programme beim Publikum übers Ganze gesehen am beliebtesten sind. Den Lokalradio- und Regionalfernsehprogrammen werden Stärken im Bereich der Lokal- und Regionalinformation zugeschrieben.

In September wird das BAKOM zudem die Programmanalysen der gebührenfinanzierten Regionalfernsehanbieter publizieren. Im Oktober werden schliesslich die Programmanalysen der SRG-Radioprogramme der deutschsprachigen Schweiz publiziert. Alle Studien sind auf der BAKOM-Website verfügbar.

Methodische Eckdaten der Studie über die Gebührenradioprogramme

Folgende Programme mit Gebührenanteil wurden 2014 untersucht:
Deutsche Schweiz: Radio BeO, Canal 3 (deutsches Programm), Radio Freiburg (deutsches Programm), Radio Grischa, Radio Grischa Südbünden, Radio Munot, Radio Neo 1, Radio Rottu
Französische Schweiz: RJB, RFJ, RTN, Canal 3 (französisches Programm), Radio Chablais, Radio Fribourg (französisches Programm), Rhône FM
Italienische Schweiz: Radio Fiume Ticino, Radio 3iii
Stichprobe: Künstliche Woche (Werktage) im Zeitraum von 17. September bis 22. Dezember 2014
Stichtage: Mo, 22. Dezember, Di, 26. August, Mi, 17. September, Do, 4. Dezember, Fr, 10. Oktober
Analysierte Sendezeit: täglich 06.30 – 08.30; 11.30 – 13.30; 17.00 – 19.00 Uhr
Musikanalyse: Mittwoch, 17. September; 05.00 bis 19.00 Uhr
Analysierte Programmstunden total: 748h


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