Studie für gemeinsamen Luftraumblock Schweiz-Frankreich vorgestellt

Bern, 07.07.2006 - Das Projekt der EU für einen einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky – SES) sieht unter anderem die Bildung so genannter funktionaler Luftraumblöcke (FAB) vor. Diese sollen entlang der Verkehrsströme angelegt sein und sich nicht wie heute an den Landesgrenzen orientieren. Die Schweiz und Frankreich könnten einen gemeinsamen Luftraum bilden. Gestern nahmen Vertreter der Luftfahrtbehörden bei-der Länder die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für einen solchen FAB zur Kenntnis.

Der SES sieht eine Vielzahl von Massnahmen vor, die zum Ziel haben, die Effizienz und Si-cherheit des europäischen Flugverkehrsmanagements zu steigern. Der Bundesrat hat eine Teilnahme der Schweiz am SES gutgeheissen. Ein zentraler Punkt des SES ist die Auftei-lung des Luftraumes in so genannte funktionale Luftraumblöcke (Functional Airspace Blocks – FAB). Im Gegensatz zu heute, wo die Zuständigkeitsgebiete der verschiedenen Flugsiche-rungen mehrheitlich an den Landesgrenzen enden, ist vorgesehen, die FAB konsequent nach betrieblichen Kriterien festzulegen. Dadurch soll einerseits die derzeitige Zersplitterung der Flugsicherungsdienste beendet und anderseits die Leistungsfähigkeit des europäischen Flugsicherungsnetzes verbessert werden.

Da Teile der Schweiz und Frankreichs von praktisch den gleichen, intensiven Verkehrsströ-men genutzt werden, haben die beiden Flugsicherungsunternehmen Skyguide und Direction des services de la navigation aérienne (DSNA) eine Machbarkeitsstudie für einen gemeinsam betriebenen FAB durchgeführt. Darin kommen sie zum Schluss, dass ein Luftraumblock Schweiz-Frankreich die Vorgaben des SES erfüllen würde und die Idee deshalb weiterzuverfolgen sei. An einem Treffen stellten die Flugsicherungen den Direktoren der Zivilluftfahrtbe-hörden und hochrangigen Repräsentanten der Luftwaffen beider Länder die Studie vor. Die Behördenvertreter nahmen die Ergebnisse positiv und mit Interesse zur Kenntnis. Sie werden nun die Studie vertieft analysieren und das weitere Vorgehen festlegen. Kein Thema wird dabei eine allfällige Fusion der zwei Flugsicherungen sein. Die Bildung eines gemeinsamen Luftraumblocks erfordert die Zustimmung der politischen Instanzen beider Staaten. In der Schweiz liegt die Kompetenz dafür beim Bundesrat.


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