Die Schweiz am OECD Agrarministertreffen

Bern, 07.04.2016 - Am 7.-8. April 2016 fand in Paris das OECD Agrarministertreffen statt. Vertreterinnen und Vertreter aus 44 Ländern und 8 Organisationen verständigten sich auf gemeinsame Ziele und politische Grundsätze für eine gesamtheitliche Betrachtung des Land- und Ernährungssektors. Die Delegation der Schweiz unter Leitung von Staatssekretär Bernard Lehmann, Direktor Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), hat die Positionen der Schweiz aktiv in den Diskussionen vertreten.

Die Agrarminister der OECD-Länder sowie weiterer Partnerländer diskutierten in Paris zum Motto „Bessere Politiken für ein produktives, nachhaltiges und resilientes globales Ernährungssystem". Die Agrarminister Frankreichs (Stéphane Le Foll) und der USA (Tom Vilsack) leiteten gemeinsam dieses Treffen und die Diskussionen zu verschiedenen Lösungsansätzen für nachhaltige globale Landwirtschafts- und Ernährungssysteme. Das Treffen ermöglichte einen Austausch von Erfahrungen zu geeigneten politischen Strategien, die den Land- und Ernährungssektor befähigen, erfolgreich auf Herausforderungen wie globales Bevölkerungswachstum und wachsenden Wohlstand zu reagieren. Daneben wurde auch diskutiert über die Stärkung der globalen Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines nachhaltigen Produktivitätszuwachses, insbesondere durch die Verbesserung der Wissens- und Innovationssysteme diskutiert.

Die Agrarministerinnen und -minister einigten sich auf gemeinsame Sektorziele für die Land- und Ernährungswirtschaft. Die wichtigsten sind, dass

  • allen Konsumierenden ein zuverlässiger Zugang zu sicheren, gesunden und nahrhaften Lebensmitteln geboten wird
  • allen Produzenten ermöglicht werden soll, die verfügbaren Marktchancen zur Verbesserung der Lebensstandards zu ergreifen
  • der Sektor einen Beitrag leistet zur nachhaltigen Nutzung der Ressourcen, zu Lösungen für den Klimawandel, zur besseren Widerstandsfähigkeit angesichts von Risiken sowie zur Bereitstellung von Ökosystemleistungen und öffentlichen Gütern

Zur Erreichung dieser Ziele verständigten sich die Delegierten auf ein Set von politischen Grundsätzen, u.a.:

  • Auf Kohärenz nationaler Politiken und Massnahmen muss geachtet werden
  • Politische Massnahmen müssen transparent, zielgerichtet, geeignet, flexibel, konsistent und ausgewogen sein vor dem Hintergrund knapper öffentlicher Gelder
  • Die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben fördern und sie so befähigen, besser mit häufigeren und unvorhersehbaren Ereignissen (Wetterereignisse, Tierkrankheiten und Marktpreisschwankungen) umzugehen.

Die Agrarminister der OECD-Länder sowie weiterer Partnerländer werden in 5-6 Jahren Bilanz ziehen bezüglich Zielerreichung sowie dem Stand der Implementierung geeigneter politischer Massnahmen.

Die Diskussionen am diesjährigen Agrarministertreffen erfolgten erstmals in Form von mehreren parallelen Workshops. Die Schweiz leitete erfolgreich einen dieser Workshops.

Am Rande der Ministertagung nutzte die Schweiz die Gelegenheit für Bilaterale Treffen.


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Jürg Jordi, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Leiter Fachbereich Kommunikation, Tel. +41 58 462 81 28
Michael Hartmann, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Fachbereich Internationale nachhaltige Landwirtschaft, Tel. +41 58 462 25 95, Mobil +41 79 875 35 88



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