Wasser und Gesundheit: Gute Noten für das Wasserschloss Schweiz

Bern, 02.05.2016 - Die Qualität des Bade- und Trinkwassers in der Schweiz ist gut und Wasserressourcen sind ausreichend vorhanden. Zu diesem Schluss kommt der Bericht des Bundes zur Umsetzung des Protokolls Wasser und Gesundheit der WHO. Das Protokoll verpflichtet die Schweiz, die Öffentlichkeit alle drei Jahre über die Projekte im Wasser- und Abwassersektor zu informieren.

Seit Jahrzehnten unternimmt die Schweiz grosse Anstrengungen, die Wasserqualität der Grund- und Oberflächengewässer zu erhalten und zu verbessern. Ein wichtiges internationales Instrument zur Verringerung von wasserbedingten Krankheiten durch die Verbesserung der Wasserbewirtschaftung ist das Protokoll Wasser und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Untersucht werden neben der Trinkwasserqualität das Auftreten von wasserbedingten Krankheiten, der Zugang zum Trinkwasser, die Abwasserentsorgung und die Wasserqualität.

Das Resultat lässt sich sehen: Die Wasserqualität in Bezug auf Trink- und Badewasser in der Schweiz wird in mikrobiologischer und chemischer Hinsicht als gut bezeichnet. Wichtige Messindikatoren sind mikrobiologische Parameter (Verunreinigungen durch Keime) und die chemische Qualität (Konzentrationen von Nitrat, Blei, Arsen, Eisen etc.). Weiter stellt der Bericht fest, dass wasserbedingte Infektionskrankheiten in der Schweiz selten auftreten. Gleichzeitig hat die gesamte Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Als Nachteil nennt der Bericht die aktuelle Datenlage. In der Schweiz gibt es derzeit noch keine zentrale Übersicht über die Qualität des Trinkwassers. Die vorliegenden Aussagen basieren auf den Daten von rund zehn Kantonen und rund 1400 Wasserversorgern. Als künftiges Ziel nennt der Bericht darum den Aufbau und die Durchführung von nationalen Auswertungen auf der Basis eines optimierten Trinkwasserdatenmanagements. Weitere Ziele sind ein Meldesystem für durch Trinkwasser verursachte Krankheiten und Krankheitsausbrüche sowie ein Notfalldispositiv zur Verbesserung der Wasserversorgung in ausserordentlichen Situationen.

 Wasserschloss Schweiz

Die Versorgung mit Trinkwasser wird in der Schweiz durch rund 2500 Wasserversorgungsunternehmen sichergestellt. Aufwendige Wasseraufbereitungsverfahren sind aufgrund der guten Qualität des Rohwassers selten notwendig. Krankheitsausbrüche durch Verunreinigungen des Trinkwassers kommen nur in Einzelfällen vor, wenn vorgeschriebene Schutzmassnahmen missachtet werden. Rund 750 Kläranlagen, 3500 Kleinkläranlagen und 90 000 km Kanalisation sorgen für eine nahezu flächendeckende Ableitung und weitgehende Reinigung des Abwassers. Neu werden in der Schweiz bis ins Jahr 2040 ausgewählte Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe versehen, die Mikroverunreinigungen beseitigt. Dieser gezielte Ausbau verbessert den Schutz der Wasserlebewesen und der Trinkwasserressourcen.

Mit rund 1500 Seen, unzähligen Bächen und Flüssen sowie Gletschern verfügt die Schweiz über einen überaus wertvollen Vorrat an Süsswasser. 2 % des jährlichen Niederschlages können den Bedarf an Trink-, Brauch und Löschwasser der ganzen Schweiz komplett abdecken. Dies macht die Schweiz zu einem Wasserschloss Europas mit ausreichendem Wasservorkommen.

Der Bericht zum Protokoll, den das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) gemeinsam erstellt haben, bietet einen Überblick zur Situation in der Schweiz. Er bewertet die von 2013 bis 2015 erzielten Fortschritte. Mit der erreichten Qualität des Wassers, den bestehenden Infrastrukturen und den vorhandenen Wasserressourcen erfüllt die Schweiz die Kernforderungen des Protokolls über Wasser und Gesundheit, das international durch die Schweiz geleitet wird.


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