Plangenehmigung des Ceneri-Basistunnels

Bern, 31.10.2005 - Bundesrat Moritz Leuenberger, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), hat am 28. Oktober 2005 die Pläne für das Alptransit-Projekt des Ceneri-Basistunnels (CBT) genehmigt.

Der CBT wird als System mit zwei Einspurröhren errichtet, wie dies heute bei Tunneln dieser Länge, die im Mischverkehr mit Personen- und Güterzügen betrieben werden, europäischer Standard ist. Die Kosten belaufen sich auf 2 Mrd. Franken (Preisstand 1998). Sie sind in der Endkostenprognose der NEAT (aktuell: 16,4 Mrd.) einberechnet. Der Bundesrat hatte am 22. Juni 2005 eine Tranche für den CBT in der Höhe von 1,3 Milliarden Franken freigegeben.

Das genehmigte Projekt

Am 27. März 2003 hatte die AlpTransit Gotthard AG (ATG) dem BAV das Projekt für den CBT zur Genehmigung unterbreitet. Das Projekt umfasst sowohl den eigentlichen Basistunnel als auch die Anschlüsse an die bestehende SBB-Strecke am Nordportal in Camorino und am Südportal in Vezia.

Weitere Bestandteile des Projektes sind einzelne Baustelleinstallationen („Nodo di Camorino“, Sigirino/Camignolo und Vezia) zusammen mit den notwendigen Schutzmassnahmen gegen übermässige Immissionen, die Deponie für das Aushubmaterial in Sigirino (inkl. der Wildtierüberführung beim Dosso di Taverne), die Viadukte und Dämme, die Anpassung des Strassennetzes, die Bahntechnik sowie Lärmschutzmassnahmen. Dank der Deponie in Sigirino kann man auf eine grosse Anzahl von Lastwagenfahrten Richtung „Buzza di Biasca“ verzichten.

Auf Wunsch des Kantons Tessin als Auftraggeber wurde die kantonale „Bretella“ (=direkte Verbindung) Locarno-Lugano als wichtiges Element der Tessiner S-Bahn in das genehmigte Projekt integriert.

Um die im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens geäusserten Wünsche zu berücksichtigen und das 2003 aufgelegte Projekt zu optimieren, wurden im Juni und November 2004 Projektänderungen vorgenommen, die in das Plangenehmigungsverfahren eingeflossen sind.

Die Projektgenehmigung des CBT ermöglicht zudem seit längerem angestrebte, vom Projekt unabhängige Verbesserungen wie zum Beispiel die Wasserentsorgung in Camorino/S. Antonino, die Anpassung des örtlichen Strassennetzes sowie Lärmschutzmassnahmen. Im Laufe der künftigen Projektänderungsverfahren werden diese Fragen vertieft.

280 Einsprachen behandelt

Was die Bauerngüter auf der Magadino-Ebene anbelangt, ist die ATG AG daran, mit den betroffenen Bauern Verhandlungen zu führen. Der Vorschlag für eine Gesamtlösung fand keine Zustimmung. Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens wurden insgesamt 280 Einsprachen von Privaten und öffentlichen Stellen erhoben. Das BAV führte über 100 Einigungsverhandlungen, die zum grössten Teil zu einem positiven Ergebnis führten.

Die Vorarbeiten sollten Ende 2005/Anfang 2006 anfangen. Der Hauptbaubeginn ist 2006/2007 terminiert. Mit der Inbetriebnahme des CBT ist 2016 zu rechnen.


Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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