Nachbarkantone über Stand des SIL-Prozesses zum Flughafen Zürich informiert

Bern, 24.08.2006 - Der Koordinationsprozess Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) für den Flughafen Zürich kommt plangemäss voran. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat heute die Nachbarkantone über den Stand des Prozesses informiert. Weiter wurde den Kantonen angekündigt, dass das Koordinationsgespräch 2 in zwei Teilen stattfinden wird.

Der SIL-Koordinationsprozess dient dazu, die Sachplanung des Bundes für die Infrastrukturanlagen der Zivilluftfahrt und die Raumplanung der betroffenen Kantone aufeinander abzustimmen. Ziel ist ein so genanntes Objektblatt, das die raumplanerischen Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Flugplatzanlage festlegt. Der Koordinationsprozess für den Flughafen Zürich läuft seit Dezember 2004 und soll Ende 2009 mit der Genehmigung des Objektblattes durch den Bundesrat seinen Abschluss finden.

Das im Prozess federführende BAZL arbeitet mit dem Kanton Zürich und dem Flughafen in einer Projektorganisation zusammen. Den raumplanerisch betroffenen Nachbarkantonen Aargau und Schaffhausen waren am Koordinationsgespräch 1 im vergangenen Oktober die Grundlagen für die Erarbeitung der möglichen künftigen Betriebsvarianten präsentiert worden. Es handelt sich um die Nachfrageprognose für den Luftverkehr in der Schweiz bis 2030, die betrieblichen Eckwerte, die Vorgaben für die Variantenbildung und die Kriterien für die Bewertung der Betriebsvarianten.

In der Zwischenzeit haben die Fachleute des Flughafens und des Kantons Zürich in Begleitung des BAZL die Betriebsvarianten zu bilden begonnen. Unter ihnen befinden sich Varianten, welche die prognostizierte Nachfrage an Flugbewegungen in Zürich abwickeln könnten, und andere, die auf dem heutigen Pistensystem basieren und die angenommene Nachfrage nicht abzudecken in der Lage wären. Bis im Herbst folgt nun die Überprüfung und Bewertung der Varianten nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, insbesondere unter den Gesichtspunkten Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Auswirkungen auf die Umwelt. Die bewerteten Betriebsvarianten werden das Thema des Koordinationsgespräches 2 bilden. Die Wahl der künftigen Betriebsvariante für den Flughafen Zürich soll bis Mitte 2007 fallen. Anschliessend folgt die Erarbeitung eines Entwurfs für das SIL-Objektblatt durch das BAZL und die öffentliche Anhörung zu dem Dokument.

An der heutigen Information konnten die Nachbarkantone  – nebst den am Koordinationsprozess direkt beteiligten Kantonen Aargau und Schaffhausen waren auch Thurgau, St, Gallen, Zug und Schwyz anwesend – zur Kenntnis nehmen, dass der SIL-Prozess planmässig vorankommt. Weiter erfolgte eine Orientierung über den Ablauf des bevorstehenden Koordinationsgespräches 2. Dieses wird in zwei Teilen durchgeführt: Bis Ende Jahr ist die Präsentation der Unterlagen vorgesehen, die eigentliche Diskussion darüber soll im Frühjahr 2007 stattfinden. Mit diesem Ablauf erhalten die Teilnehmenden ausreichend Zeit, um die umfangreichen Dokumente detailliert studieren und sich auf das Koordinationsgespräch 2 vorbereiten zu können. Die genauen Termine für die zwei Teile des Koordinationsgespräches hängen auch vom Ablauf der Gespräche mit Deutschland zur Neuregelung der An- und Abflüge über süddeutsches Gebiet im Zusammenhang mit dem Flughafen Zürich ab.



Herausgeber

Bundesamt für Zivilluftfahrt
http://www.bazl.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-6808.html