Landwirtschaftliche Strukturerhebung 2024 – Bio verliert 2024 an Schwung
Neuchâtel, 13.05.2025 — Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz 47 075 Landwirtschaftsbetriebe gezählt, 1,3% weniger als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stagnierte die Biolandwirtschaft, da die Zahl der Biobetriebe zum ersten Mal seit 2010 unverändert blieb. Die Tierbestände entwickelten sich unterschiedlich, wobei die Zahl der Milchkühe und Schweine zurückging und die Geflügelzahl stabil blieb. Dies geht aus der neusten landwirtschaftlichen Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Der strukturelle Wandel der Schweizer Landwirtschaft setzt sich fort: 2024 wurden in der Schweiz 47 075 Landwirtschaftsbetriebe gezählt, 1,3% weniger als 2023. Sie beschäftigten 147 900 Personen (–0,7%). Immer mehr Frauen führen einen Landwirtschaftsbetrieb. Der Frauenanteil an der Spitze von Betrieben nimmt langsam, aber stetig zu: von 5,2% im Jahr 2014 auf 7,7% im Jahr 2024. Im Berichtsjahr bewirtschaftete ein Betrieb im Durchschnitt eine Fläche von 22,1 Hektaren (ha), das sind 0,3 ha mehr als 2023. Während die Zahl der Betriebe mit einer Fläche unter 30 ha rückläufig war (–2,1%), nahm die Zahl der Betriebe ab 30 ha zu (+0,9%).
Bio stagniert
2024 geriet der biologische Landbau zum ersten Mal seit 2010 ins Stocken. Die Zahl der Biobetriebe (7889) blieb im Vergleich zu 2023 konstant, auf kantonaler Ebene war die Entwicklung jedoch uneinheitlich: Sie stagnierte namentlich in den Kantonen Bern und Freiburg und ging insbesondere in den Kantonen Wallis (–3,7%) und St. Gallen (–2,2%) zurück. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Kantone Genf (+6,8%), Zürich (+3,9%) und Neuenburg (+4,0%) die stärksten Zunahmen.
2024 bewirtschafteten die Biobäuerinnen und -bauern insgesamt 190 950 ha und damit etwa gleich viel wie im Vorjahr. Die Bioanbaufläche entsprach somit knapp einem Fünftel (18,4%) der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) der Schweiz. Am stärksten stieg die Bioanbaufläche von Zuckerrüben (+37%), Ölpflanzen (+17%), Soja (+15%) und Körnermais (+14%). Die Anbauflächen für Bio-Hafer (–14%) und Bio-Dinkel (–21%) gingen hingegen zurück.
Getreidefläche nimmt ab
2024 belief sich die LN der Schweiz auf 1 041 000 ha. Sie bestand überwiegend aus Naturwiesen und Weiden (58%) sowie aus Ackerland (38%). Der Rest der LN setzte sich aus Rebland und Obstanlagen zusammen.
Die Getreidefläche umfasste 136 400 ha und war gegenüber 2023 rückläufig (–3,5%). Vor allem Gerste (–5,8%), Hafer (–25,6%) und Dinkel (–18,5%) büssten an Anbaufläche ein, während sich die 2023 eingesetzte Zunahme bei den Zuckerrüben 2024 bestätigte (+4,0% auf 16 800 ha). 2021 und 2022 war noch ein Rückgang verbucht worden.
Die Sonnenblumenfläche legte 2024 weiter zu (+14,2% auf 7200 ha). Die Sojafläche, die zwischen 2020 und 2023 um 51% zugenommen hatte, machte im Berichtsjahr erneut Boden gut (+6,2% auf 3270 ha). Die Anbaufläche für Freilandgemüse belief sich auf 12 800 ha (+4,2%) und jene für Kartoffeln blieb mit 10 700 ha unverändert.
Schweinebestand weiter rückläufig
Nach dem Höchststand im Jahr 2022 sank der Schweinebestand 2024 wieder und lag bei 1 275 000 Tieren (–3,7% im Vergleich zu 2023). Die Bio-Schweinehaltung machte mit 2,7% nach wie vor nur einen kleinen Teil des Gesamtbestands aus.
Der Rindviehbestand veränderte sich 2024 sozusagen nicht (1 533 500 Tiere, +0,3%). Im Einzelnen verringerte sich die Zahl der Milchkühe weiter auf 527 400 Tiere (–0,9%), während jene der anderen Kühen, hauptsächlich der Mutterkühe, erneut zunahm (+4,8% auf 147 000).
Die Geflügelhaltung blieb 2024 mit 13,2 Millionen Tieren stabil. Während der Bestand der Legehennen um –1,7% auf 3,8 Millionen sank, stieg derjenige der Mastpoulets um +0,9% auf rund 8,2 Millionen Tiere. Ein Fünftel der Legehennen wurden unter dem Bio-Label aufgezogen.
Diese Medienmitteilung und weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des BFS.