2023 wurden in der Schweiz nahezu 26 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung investiert
Neuchâtel, 26.06.2025 — Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz 25,9 Milliarden Franken für Forschung und Entwicklung (F+E) aufgewendet. Das entspricht gegenüber der letzten Erhebung von 2021 einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 3%. Durchgeführt wurden die F+E-Aktivitäten vor allem von Unternehmen (69%) und Hochschulen (28%). Insgesamt waren knapp 150 000 Personen daran beteiligt. Soweit die jüngsten Ergebnisse der Statistik über die Forschung und Entwicklung des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Im Jahr 2023 wendeten die verschiedenen Wirtschaftssektoren insgesamt 25,9 Milliarden Franken für F+E-Aktivitäten in der Schweiz auf. Dies entspricht seit 2021 einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 3%. Der seit einigen Jahren beobachtete Aufwärtstrend setzte sich somit fort.
Die F+E-Intensität, die dem Verhältnis zwischen Intramuros-F+E-Aufwendungen und Bruttoinlandprodukt entspricht, lag bei 3,22% und damit – trotz höherer F+E-Aufwendungen – etwas tiefer als 2021. Grund dafür ist das stärkere Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) im beobachteten Zeitraum. Im internationalen Vergleich belegt die Schweiz in Bezug auf die F+E-Intensität den 9. Platz. Sie hat infolge von national und international revidierten Zahlen (siehe Kasten) einige Plätze verloren.
Unternehmen und Hochschulen klar führend
In Geldwert gemessen investierte der Sektor Privatwirtschaft am meisten Mittel für eigene F+E-Aktivitäten. Er wendete 2023 knapp 18 Milliarden Franken dafür auf, was 69% des gesamtschweizerischen Totals entspricht. Gegenüber 2021 erhöhte sich dieser Betrag um 1,2 Milliarden Franken bzw. um durchschnittlich 3% pro Jahr.
Zweitwichtigster Forschungsakteur waren mit knapp 7,4 Milliarden Franken die Hochschulen. Auf diesen Sektor entfielen 28% der gesamten F+E-Aufwendungen der Schweiz. Gegenüber 2021 erhöhten sich die F+E-Aufwendungen der Hochschulen um 400 Millionen Franken. Sie wuchsen damit im Jahresmittel ähnlich stark an (+3%) wie in der Privatwirtschaft.
Die beiden verbleibenden Sektoren, d. h. der Bund und die Privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE), spielen bei der F+E-Durchführung nur eine marginale Rolle. Sie steuerten zusammen lediglich rund 2% der Gesamtsumme bei.
Personalaufwendungen als grösster Ausgabenposten
Den grössten Teil der F+E-Aufwendungen machten die Personalaufwendungen aus. Sie beliefen sich 2023 auf 17 Milliarden Franken bzw. zwei Drittel des Gesamtbetrags, der in der Schweiz in F+E geflossen ist. Aufgeschlüsselt nach Sektor unterscheidet sich die Struktur der Aufwendungen leicht. Die Personalaufwendungen bildeten jedoch in allen Sektoren den grössten Ausgabenposten. In der Privatwirtschaft und an den Hochschulen lagen sie bei zwei Dritteln der Gesamtaufwendungen, beim Bund fielen sie mit 72% sogar noch höher aus.
Der Staat als wichtigster Finanzierungsträger der Hochschulforschung
Der Staat, d. h. Bund und Kantone, spielt eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der in der Schweiz betriebenen F+E. Er unterstützt die Forschung mit 6,8 Milliarden Franken, was 26% der Gesamtaufwendungen entspricht. Ein Grossteil dieser Summe geht an Hochschulen. Mit 6 Milliarden Franken im Jahr 2023 war der Bund deren Hauptfinanzierungsquelle. Die staatlichen Beiträge fliessen über mehrere Finanzierungskanäle in die F+E, namentlich über die nationalen Agenturen zur Forschungsförderung und die Grundbeiträge für die Universitäten.
Zwei Drittel der F+E von Privatunternehmen finanziert
Wichtigster Finanzierungsträger der F+E in der Schweiz ist aufgrund ihrer Grösse die Privatwirtschaft. Sie kommt für nahezu zwei Drittel (64%) der F+E-Aufwendungen auf und finanziert sich damit hauptsächlich selbst. 2023 leistete sie 15,6 Milliarden Franken an die eigenen F+E-Aktivitäten. Gleichzeitig bringt die Privatwirtschaft erhebliche Mittel für die Forschung im Ausland auf (2023: 8,1 Milliarden Franken). Diese sind hauptsächlich für Unternehmen bestimmt.
Auch die in der Schweiz betriebene Forschung wird teilweise durch ausländische Mittel finanziert. 2023 flossen aus dem Ausland 2 Milliarden Franken in die F+E in der Schweiz, ein Grossteil davon ging an Privatunternehmen.
Zuwachs beim F+E-Personal
2023 beteiligten sich in der Schweiz nahezu 150 000 Personen an F+E-Aktivitäten, knapp 10 000 mehr als 2021. Das F+E-Personal ist somit um durchschnittlich 3% pro Jahr gewachsen. In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) waren etwas mehr als 96 700 Beschäftigte in der F+E tätig, davon 56% Forschende.
Über die Hälfte des F+E-Personals in VZÄ (61%) arbeitete in der Privatwirtschaft. Der Hochschulsektor beschäftigte in VZÄ 38% des F+E-Personals.Verglichen mit diesen beiden Sektoren spielt der Bund diesbezüglich nur eine marginale Rolle.
Stabiler Frauenanteil beim F+E-Personal
Etwas mehr als ein Drittel der Stellen (36%) in der F+E war 2023 von Frauen besetzt. Da die Anzahl Frauen in den letzten Jahren etwa gleich stark angestiegen ist wie das gesamte F+E-Personal, hat sich dieser Anteil kaum verändert. Allerdings unterscheidet sich der Frauenanteil je nach Wirtschaftssektor markant. Während Frauen in den Privatunternehmen 24% des F+E-Personals stellen, sind sie beim Bund und an den Hochschulen mit 42% bzw. 46% deutlich stärker vertreten.
Diese Medienmitteilung und weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des BFS.