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MedienmitteilungVeröffentlicht am 23. Juni 2025

Rückgang von Glaube und religiöser Praxis setzt sich fort

Neuchâtel, 23.06.2025 — In der Schweiz gehören immer weniger Menschen einer Religion an. Auch der Anteil der Bevölkerung, der religiöse Praktiken ausübt, nimmt weiter ab. Insbesondere der Besuch von religiösen Veranstaltungen oder Gottesdiensten hat im Vergleich zu vor zehn Jahren deutlich abgenommen. Gleichzeitig glauben weniger Personen an Gott, auch unter denjenigen mit Religionszugehörigkeit. In schwierigen Momenten des Lebens oder im Falle einer Krankheit spielen Religion oder Spiritualität aber weiterhin eine Rolle für die Mehrheit der Bevölkerung. Dies zeigen die ersten Ergebnisse der Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Religiöse Praxis nimmt ab

Im Zuge dieser fortschreitenden Säkularisierung nimmt der Anteil der Bevölkerung, der religiöse Praktiken ausübt, weiter ab. Immer weniger Personen besuchen Gottesdienste, verfolgen religiöse oder spirituelle Veranstaltungen im Radio, Fernsehen oder Internet, nehmen sich Zeit zum Beten oder für die regelmässige Lektüre religiöser Bücher. Während im Jahr 2014 knapp ein Drittel der Bevölkerung in den zwölf Monaten vor der Befragung nie eine religiöse Veranstaltung oder einen Gottesdienst besuchte, war es 2024 fast die Hälfte. Die regelmässige Lektüre spiritueller Bücher, Zeitschriften oder Beiträge im Internet hat in den letzten zehn Jahren hingegen zugenommen (von 13% auf 20%).

Immer weniger glauben an Gott

Auch der Glaube an Gott ist in der Bevölkerung immer weniger verbreitet. Während im Jahr 2014 noch 46% an einen einzigen Gott glaubten, war dies 2024 noch für 38% der Fall. Eine Abnahme ist insbesondere bei Personen ab 65 Jahren zu beobachten (minus 14 Prozentpunkte), während sich der Anteil Gläubiger bei den unter 25-Jährigen kaum verändert hat. Gleichzeitig hat der Anteil Personen zugenommen, welcher weder an einen noch an mehrere Götter glaubt oder an der Existenz eines oder mehrerer Götter zweifelt, auch bei der Bevölkerung mit römisch-katholischer oder evangelisch-reformierter Religionszugehörigkeit (von 20% auf 26% bzw. von 23% auf 32%).

Religion und Spiritualität haben in gewissen Momenten dennoch eine Bedeutung

In schwierigen Momenten des Lebens und im Falle einer Krankheit spielen Religion oder Spiritualität aber weiterhin eine eher oder sehr wichtige Rolle für die Mehrheit der Bevölkerung (56% bzw.52%). Die Religion oder Spiritualität hat für fast die Hälfte der Bevölkerung eine Bedeutung bei ihrer Einstellung gegenüber der Umwelt (bei Personen ab 65 Jahren sind es gar 55%), bei der Erziehung der Kinder trifft dies immerhin auf 45% der Eltern zu. Bei den Ernährungsgewohnheiten spielt die Religion oder Spiritualität für gut einen Fünftel eine eher oder sehr wichtige Rolle. In all diesen Kontexten haben Religion oder Spiritualität für Frauen eher eine Bedeutung als für Männer.

Diese Medienmitteilung und weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des BFS.