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MedienmitteilungVeröffentlicht am 26. November 2025

Der Bundesrat präsentiert die Chancen und Herausforderungen der demografischen Entwicklung der Schweiz

Bern, 26.11.2025 — Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 26.11.2025 den Bericht «Demografische Entwicklung der Schweiz – Chancen und Herausforderungen» verabschiedet. Der Bericht zeigt auf, dass die vielschichtigen Chancen und Herausforderungen der demografischen Entwicklung in den bestehenden Planungsinstrumenten und Massnahmen des Bundes angemessen berücksichtigt sind und der Handlungsbedarf erkannt ist.

Der Bericht «Demografische Entwicklung der Schweiz – Chancen und Herausforderungen» wurde in Ergänzung zur Botschaft zur Legislaturplanung 2023–2027 sowie in Erfüllung des Postulats Bellaiche 23.3042 erstellt. Gestützt auf Publikationen des Bundes bietet er eine Übersicht über die vom Bundesrat identifizierten Herausforderungen und Chancen der demografischen Entwicklung in den 10 am stärksten betroffenen Politikbereichen. Weiter bietet er eine Übersicht der Planungsinstrumente und Massnahmen, mit welchen der Bund diese Herausforderungen adressiert.

Demografische Trends

Für die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung stützt sich der Bericht auf das aktuelle Referenzszenario des Bundesamtes für Statistik. Er zeigt auf, dass die für die Schweiz zu erwartende demografische Entwicklung geprägt ist von vier demografischen Trends:

1.   Die Bevölkerung der Schweiz wird gemäss den BFS-Bevölkerungsszenarien stetig wachsen und bis zum Jahr 2055 rund 10.5 Mio. Menschen umfassen. Zwischen 2025 und 2055 schwächt sich das Wachstum ab, dies einerseits aufgrund eines sinkenden Geburtenüberschusses, der ab 2035 negativ wird, andererseits aufgrund eines zunächst stabilen und danach schrumpfenden Wanderungssaldos.

2.   Die gesellschaftliche Alterung wird sich fortsetzen. Derzeit gibt es in der Bevölkerung der Schweiz pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 33 Personen, die über 65-Jahre alt sind. Im Jahr 2055 wird dieser Anteil bei rund 45 Personen liegen.

3.   Regionale und kantonale Unterschiede bei der demografischen Entwicklung werden weiterhin bestehen. Während zum Beispiel die Bevölkerung des Kantons Zürich und der umliegenden Kantone wächst, wird sie in den Kantonen Bern, Neuenburg und Tessin nur schwach wachsen.

4.   Allgemein ist davon auszugehen, dass die Heterogenität der Bevölkerung auch weiterhin zunehmen wird. Dies zeigt sich unter anderem am wachsenden Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, an den vielfältigen Zugehörigkeiten zu Religionsgemeinschaften sowie an der Zunahme der in der Schweiz gesprochenen Nichtlandessprachen.

Chancen und Herausforderungen der demografischen Entwicklung

Die gesellschaftliche Alterung bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, insbesondere für den Erhalt des Wohlstands sowie des funktionierenden Arbeitsmarkts, für das Gleichgewicht der öffentlichen Finanzen und die Altersvorsorge sowie für die medizinische Versorgung. Der Bericht hält fest, dass das stetige Bevölkerungswachstum, welches in der Schweiz massgeblich durch die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt bedingt ist, eine wichtige Chance für die Bewältigung dieser Herausforderungen bietet. Es schwächt die Alterung ab und wirkt deren negativen Auswirkungen entgegen. Jedoch bringt das Bevölkerungswachstum auch verschiedene Herausforderungen mit sich, zum Beispiel, indem es zu einer höheren Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsräumlichkeiten führt, sowie – bei unveränderten Verhaltensweisen und Technologien – zu einem Anstieg der Verkehrsleistungen und des Endenergieverbrauchs.

Der Bericht zeigt auf, mit welchen transversalen sowie sektoriellen Planungsinstrumenten und Massnahmen der Bund gezielt auf die Bewältigung der Herausforderungen sowie auf die positive Umsetzung und Nutzung der Chancen der demografischen Entwicklung hinwirkt. Dabei orientiert er sich auch an den Leitlinien der Legislaturplanung 2023–2027. Will die Schweiz – wie in der Legislaturplanung festgehalten – das aktuelle Wohlstandsniveau wahren, muss sie insbesondere den Herausforderungen in Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Alterung mit geeigneten Massnahmen entgegnen.

Der Bund schöpft seine diesbezüglichen Möglichkeiten im Rahmen seiner Kompetenzen sowie unter Berücksichtigung der finanziellen Lage bereits weitgehend aus. Zu beachten ist, dass auch die Kantone sowie Gemeinden angehalten sind, ihre Möglichkeiten im Rahmen der jeweiligen föderalen Kompetenzen auszuschöpfen.