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MedienmitteilungVeröffentlicht am 2. Oktober 2025

Eine Vision für eine kohlenstoffbindende Gesellschaft: «Mining the Atmosphere» an der Weltausstellung in Osaka

Dübendorf, 02.10.2025 — An der Weltausstellung 2025 in Osaka erhalten Besucherinnen und Besucher des Schweizer Pavillons einen Blick in eine Zukunft, in der Kohlendioxid (CO₂) kein schädliches Abgas, sondern eine wertvolle Ressource ist. Mit animierten Videos und interaktiven Materialproben präsentiert die Empa ihre Vision: eine Welt, in der CO₂ in endlosen Kreisläufen fliesst und eine nachhaltige Industrie und ein nachhaltiges Leben ermöglicht. Die «PLANET»-Ausstellung läuft noch bis zum 13. Oktober und hat in den ersten sechs Wochen bereits knapp 220'000 Besucherinnen und Besucher angezogen. Bei der Eröffnungsfeier der «Swiss-Japan Energy Days» im Schweizer Pavillon am 24. September diskutierten Forschende aus beiden Ländern, darunter Matthias Sulzer, Direktionsmitglied der Empa, über neue Trends in den Bereichen Energieforschung, -wirtschaft und -politik und bauten die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern weiter aus.

Schweizer Pavillon Osaka

«Stellen Sie sich unsere zukünftige Welt vor: angetrieben von erneuerbarer Energie und CO₂, im steten Kreislauf. Eine Welt, in der CO₂ zu einer kontinuierlich wiederverwendeten Ressource im Kampf gegen die Klimakrise wird.» – das ist die Botschaft, mit der Besucherinnen und Besucher am immersiven Exponat der Empa zu «Mining the Atmosphere» im Schweizer Pavillon begrüsst werden. Das Exponat präsentiert eine der aktuell wichtigsten Forschungsinitiativen der Empa: Mehr als 120 Forschende aus verschiedenen Disziplinen leisten innerhalb von «Mining the Atmosphere» Pionierarbeit bei der Erforschung neuartiger Materialien und Technologien zur Abscheidung, Umwandlung und Speicherung von CO₂ – und verwandeln damit eines der wichtigsten Klimagase unserer Zeit in eine wertvolle Ressource für eine wahrlich nachhaltige Zukunft.

Materialien, die eine Geschichte erzählen

Ein animiertes Video, das die Gesamtvision umreisst, wird von drei Materialproben begleitet, die die Besucherinnen und Besucher in die Hand nehmen und scannen können, um mehr über die verschiedenen Forschungsbereiche zu erfahren. Die erste Probe besteht aus Silica-Aerogel, einem 3D-gedruckten Sechseck aus den Empa-Labors, das die Spitzenforschung im Bereich neuartiger Materialien zur CO₂-Abscheidung repräsentiert. Die mittlere Probe ist CO₂-negativer Beton, der das enorme Potenzial unserer gebauten Umwelt als permanente Kohlenstoffsenken von morgen verdeutlicht. Und zu guter Letzt eine Heidi-Plastikfigur als Symbol, wie industrielle Prozesse und ihre Rohstoffe mithilfe von abgeschiedenem CO₂ de-fossilisiert werden können – und als verspielten Bezug zum reichhaltigen kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Japan. Jede Probe eröffnet einen Blick in die Zukunft der nachhaltigen Materialwissenschaft – und bietet handfeste Beweise dafür, wie innovative Forschung unsere Beziehung zu Kohlenstoff transformieren kann.

Ein Blick in die Zukunft

Das Exponat der Empa ist ein Aufruf, unsere Welt neu zu denken. Indem CO₂ von einer Bedrohung fürs Klima in eine wertvolle Ressource verwandelt wird, ebnet «Mining the Atmosphere» den Weg für CO₂-wandelnde Industrien und kohlenstoffbindende Gesellschaften auf der ganzen Welt. Die Besucherinnen und Besucher des Schweizer Pavillons gehören somit zu den Ersten, die diese Verschmelzung von Wissenschaft, Nachhaltigkeit und Fantasie erleben dürfen.

Passenderweise fand am 24. September die Eröffnungsfeier der diesjährigen «Swiss-Japan Energy Days» im Schweizer Pavillon statt, wo Matthias Sulzer, Direktionsmitglied und Leiter des Departements Ingenieurwissenschaften an der Empa, den geladenen Gästen die Ziele und die Vision hinter «Mining the Atmosphere» vorstellte. An der anschliessenden Konferenz bei Swissnex in Osaka traf Sulzer unter anderem auf ETH-Zürich-Präsident Joël Mesot, Christian Schaffner, Geschäftsführer des Energy Science Center (ESC) der ETH Zürich, und Yasmine Calisesi, Geschäftsführerin des «EPFL Energy Center», um sich mit ihren japanischen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und Ideen für mögliche zukünftige Kooperationen zu entwickeln. «Das Ziel war es, führende Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik sowie aufstrebende Start-ups zusammenzubringen, um zukünftige Kooperationen zwischen der Schweiz und Japan anzuregen und so Innovationen im Energiebereich voranzutreiben», sagt Felix Moesner, CEO von Swissnex in Japan und Mitorganisator der Konferenz.

Die Empa baut ihr Partnernetzwerk in Japan aus

Während seiner Reise in Japan besuchte Matthias Sulzer auch das «Schwesterinstitut» der Empa, das «National Institute for Materials Science» (NIMS) in Tsukuba, wo er von NIMS-Präsident Kazuhiro Hono sowie Masahiko Demura, Naito Masanobu, Kazuya Saito und Asuka Nio von der Institutsleitung empfangen wurde. Gemeinsam erörterten sie Möglichkeiten zur Vertiefung und weiteren Ausweitung der bereits bestehenden Kooperationen zwischen den beiden Instituten. «Aufbauend auf unserer langjährigen Zusammenarbeit, haben wir gemeinsam vereinbart, den Austausch von Forschenden zu intensivieren, damit wir von der hervorragenden Infrastruktur und dem Fachwissen des jeweils anderen besser profitieren können», so Sulzer. «Zusammen wollen wir unsere Arbeit an die Spitze der Materialwissenschaften bringen – insbesondere in den Bereichen fortschrittliche additive Fertigung und Analytik.»

Diese Besuche unterstreichen die wichtige Rolle Japans als Kooperationspartner für die Empa. Erst im Mai dieses Jahres unterzeichnete die Empa eine Kooperationsvereinbarung mit dem «Advanced Institute for Materials Research» (AIMR) der Tohoku-Universität, um ein neues AIMR «Joint Research Center» (JRC) an der Empa zu gründen. Und nach der Unterzeichnung eines «Memorandum of Understanding» (MoU) im letzten Jahr haben die Empa und die Universität Osaka inzwischen ein Austauschprogramm für Forschende und Studentinnen und Studenten etabliert.

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Informationen

Prof. Matthias Sulzer
Department Engineering Sciences
Tel. +41 58 765 47 29
matthias.sulzer@empa.ch