Dienstleistungssektor wächst in den nächsten Jahrzehnten weiter
Ittigen, 22.09.2025 — Die Zahl der Vollzeitstellen im Schweizer Dienstleistungssektor dürfte bis 2060 von 3,1 auf fast 3,5 Millionen steigen. In der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Industrie werden hingegen Arbeitsplätze verschwinden. Zu diesem Schluss kommen die aktualisierten Branchenszenarien der Bundesämter für Raumentwicklung ARE und Energie BFE.
Die Branchenszenarien zeigen die mögliche Entwicklung der Wirtschaftsstruktur der Schweiz bis 2060 aufgefächert nach Branchen und Regionen. Sie sind eine Grundlage für die Verkehrsperspektiven des UVEK und die Energieperspektiven des BFE. Eingeflossen sind in die Aktualisierung unter anderem die neuesten Szenarien des Bundesamts für Statistik zur Bevölkerung und Szenarien zur Entwicklung des BIP, die für dieses Projekt vom Staatssekretariat für Wirtschaft berechnet wurden.
Die Zahlen zeigen einen weiter wachsenden Dienstleistungssektor, sowohl was die Anzahl der Beschäftigten als auch die Wertschöpfung betrifft. Am meisten Arbeitsplätze entstehen in jenen Dienstleistungsbranchen, deren Nachfrage direkt von der Demografie und dem Einkommen abhängt und in denen die Produktivitätsgewinne begrenzt sind. Das sind typischerweise das Gesundheitswesen und in etwas geringerem Ausmass der Sozialbereich.
In praktisch allen Branchen zeigen die Szenarien, dass die Wertschöpfung stärker zunimmt als die Zahl der Arbeitsplätze. Das ist auf eine Produktivitätssteigerung durch technologischen Fortschritt zurückzuführen. Im industriellen Sektor ist das besonders deutlich zu erkennen. So dürfte sich etwa die Wertschöpfung der Pharmabranche von 2022 bis 2060 mehr als verdoppeln, während die Zahl der Vollzeiteinheiten stagniert.
Wie in den früheren Szenarien wird das Wachstum hauptsächlich in den städtischen Regionen stattfinden. In den Grossstädten und ihrem Umland sind bereits heute Dienstleistungen konzentriert, und dort wird die Beschäftigung in diesen Branchen weiter zunehmen. Neu zeigt sich aber auch in einigen ländlichen Gebieten eine positive Entwicklung, etwa in der Region Luzern oder in der Nordostschweiz. Dagegen dürften in industriell geprägten Regionen wie dem Jurabogen Arbeitsplätze verloren gehen. Die Entwicklung der Beschäftigungszahlen hängt auch mit der Bevölkerungsentwicklung in den Regionen zusammen. Dies liegt zum einen daran, dass die Nachfrage nach lokalen Gütern und Dienstleistungen in Regionen mit stark wachsender Bevölkerung höher ist, zum anderen, dass dort das Arbeitsangebot grösser ist.
Bericht Scénarios par branche et leur régionalisation – actualisation 2025 (auf Französisch)