Erhöhung der Anzahl Offiziere für das UNO-Hauptquartier in New York
Bern, 21.05.2025 — An seiner Sitzung vom 21. Mai 2025 hat der Bundesrat beschlossen, seine militärische Unterstützung am UNO-Hauptquartier in New York im Rahmen der militärischen Friedensförderung zu erhöhen. Das VBS darf fortan bis zu 25 Armeeangehörige anstelle von aktuell 9 gemäss Artikel 66 Militärgesetz an die UNO entsenden. Damit entspricht der Bundesrat dem Bedürfnis der UNO nach der Stärkung gewisser Kompetenzen im Bereich der Führung und der Weiterentwicklung der Friedensmissionen.
Die Schweizer Armee unterstützt die UNO seit 1989 im Rahmen der friedenserhaltenden Missionen, die zu einem bewährten Instrument zur Förderung des Friedens und der internationalen Sicherheit geworden sind. Die Führung dieser Missionen obliegt dem UNO-Hauptquartier in New York. Seit 2014 entsendet die Schweizer Armee Angehörige der Armee, die bei der Führung und der Weiterentwicklung der Friedensmissionen unterstützen, an den Sitz der internationalen Organisation. Aktuell sind 9 Schweizer Offiziere im Hauptquartier in New York im Einsatz.
Angesichts der zunehmenden Komplexität der Missionen, der in Angriff genommenen Reformen und des sich wandelnden Aufgabenspektrums in den letzten Jahren steigt der Bedarf der UNO an militärischem Knowhow seiner Mitgliedsstaaten.
Beiträge der Schweiz zu den UNO-Missionen
Die Erhöhung des Kontingents an Offizieren von 9 auf 25 ermöglicht dem VBS, dem von der UNO gemeldeten Bedarf an Expertise für die Reform des Sicherheitssektors (Security Sector Reform, SSR) sowie die Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration von Kombattanten (Disarmament, Demobilization and Reintegration, DDR) zu entsprechen. Beide Bereiche leisten einen Beitrag zur Prävention und zur Überwachung von Konflikten.
Die UNO engagiert sich immer häufiger in Umfeldern, in denen keine friedenserhaltende Mission eingesetzt wurde (Non-Mission Settings). Um für diese Fälle einen flexiblen Einsatz sicherzustellen, hat sie eine «Standing Capacity» eingeführt, die aus SSR- und DDR-Expertinnen und -Experten besteht. Diese ist in Brindisi (Italien) stationiert und kann schnell und bedarfsgerecht zu temporären Einsätzen entsandt werden.
Die Schweiz stellt der UNO hauptsächlich Expertinnen und Experten für die Bereiche SSR und DDR sowie für die «Standing Capacity» zur Verfügung. Dieser Einsatz wird aus dem Budget des VBS für Friedensförderung finanziert.
Unterstützung der Friedensförderung
Die Entsendungen erfolgen im Rahmen der Absicht des Bundesrats, die militärische Friedensförderung zu stärken. Für die Schweizer Armee sind sie eine wertvolle Gelegenheit, Erfahrung am Sitz der UNO und im Gelände zu sammeln. Ein weiterer grosser Nutzen besteht darin, die Entwicklungen und Tendenzen innerhalb der UNO zu erkennen und die Schweizer Expertise dem Bedürfnis anzupassen. So führt die Schweizer Armee beispielsweise ein Projekt zur Weiterentwicklung der Kompetenzen und der konzeptuellen Grundlagen in den Bereichen SSR/DDR ein. Bei diesem Projekt geht es darum, aus den in den Einsätzen gewonnenen Erfahrungen dauerhaft Nutzen zu ziehen.