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MedienmitteilungVeröffentlicht am 4. August 2025

Plastikverhandlungen in Genf: Schweiz fordert wirksames Abkommen – Ausgang bleibt offen

Bern, 04.08.2025 — Bundesrat Albert Rösti und BAFU-Direktorin Katrin Schneeberger vertreten die Schweiz vom 5. bis 14. August 2025 an der fünften Verhandlungsrunde für ein globales Abkommen gegen die Plastikverschmutzung. Die Schweiz setzt sich für ein wirksames und umsetzbares Abkommen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit ein – sie betont jedoch auch die Herausforderungen bei der Einigung auf globale Regeln.

Plastikverschmutzung ist eine der drängendsten Umweltkrisen unserer Zeit. Ohne Gegenmassnahmen dürfte sich die weltweite Plastikproduktion bis 2040 verdoppeln. Noch fehlen international verbindliche Regeln zur Reduktion von Plastik entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Herstellung bis zur Entsorgung. Deshalb hat die Umweltversammlung der Vereinten Nationen 2022 beschlossen, ein rechtlich verbindliches Abkommen auszuarbeiten.

Ziel ist es, eine internationale Lösung zu finden, die klare Verpflichtungen enthält. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, alle Staaten auf eine verbindliche Linie zu verpflichten.

Die Schweiz beabsichtigt, sich als Standort für das künftige Sekretariat des Abkommens in Genf zu bewerben. Damit würde die Rolle Genfs als bedeutendes Zentrum des Multilateralismus weiter gestärkt werden.

BAFU-Direktorin Katrin Schneeberger wird die Schweiz am 5. August am Eröffnungsanlass vertreten und an der anschliessenden Medienkonferenz teilnehmen. Am 13. und 14. August wird Bundesrat Albert Rösti die Schweiz auf Ministerstufe vertreten und sich aktiv in die politischen Schlussverhandlungen einbringen. «Plastikverschmutzung ist ein globales Problem, das globale Lösungen erfordert», betont Bundesrat Albert Rösti. Die Schweiz bringe sich mit konkreten Vorschlägen ein.

Hintergrund: Schweiz fordert ein wirksames Plastikabkommen

Gemäss Mandat des Bundesrats setzt sich die Schweiz für ein Abkommen ein, das die Umweltverschmutzung durch Plastik verhindert und die Gesundheit der Menschen schützt. Das Abkommen soll den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen berücksichtigen: Von der Produktion bis zur Entsorgung. Da Plastik entlang seines gesamten Lebenszyklus die Umwelt belastet, sind Massnahmen auf allen Ebenen erforderlich. Dazu gehören auch Massnahmen, um die Produktion und den Konsum von neuen Kunststoffen auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Zudem soll das Abkommen die schrittweise Abschaffung der problematischsten Kunststoffe vorsehen. Dies sind beispielsweise Einwegartikel, schwer rezyklierbare Produkte oder solche, die gefährliche Chemikalien enthalten.

Gleichzeitig setzt sich die Schweiz dafür ein, dass das Abkommen für alle Staaten umsetzbar ist – auch für Länder mit begrenzten Ressourcen. Finanzielle Unterstützung für diese Staaten wird deshalb ein zentraler Punkt der Verhandlungen sein.

Weiterführende Informationen

BAFU Webdossier