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MedienmitteilungVeröffentlicht am 30. April 2025

Bundesrat nimmt Berichterstattung über die Zielerreichung der RUAG MRO im Jahr 2024 zur Kenntnis

Bern, 30.04.2025 — Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 30. April 2025 von der Berichterstattung des Verwaltungsrates der RUAG MRO Holding AG (RUAG MRO) über die Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024 Kenntnis genommen. Die vom Bundesrat festgelegten strategischen Ziele wurden teilweise erreicht. In der Strategieperiode 2024-2027 liegt der Fokus für die RUAG MRO auf der Konsolidierung des Konzerns und dem Weiterausbau der Geschäftstätigkeit mit der Armee.

Der Bundesrat erwartet weiterhin, dass die RUAG MRO die Armee bei der Instandhaltung der Systeme unterstützt und in der Regel die Rolle des Materialkompetenzzentrums für neue Systeme übernimmt. So wurde in der neuen Strategieperiode 2024-2027 vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine die Vorgabe verdeutlicht, dass die RUAG MRO für die Armee robuste Leistungen für jede Lage zu erbringen hat.

Leistungen zugunsten der Armee grösstenteils erbracht und finanzielles Ergebnis verbessert

In der Beurteilung des Bundesrates hat die RUAG MRO die Ziele im Jahr 2024 teilweise erreicht. Die im Zentrum der Geschäftstätigkeit stehende Betreuung von rund 130 Systemen für die Schweizer Armee wurde grösstenteils bedarfsgerecht erbracht. Insbesondere bei den F/A-18 wurden die Vorgaben der Armee nur teilweise erreicht. Bei den F/A-18 werden gleichzeitig Programme für die Nutzungsdauerverlängerung und für die Reparatur der Struktur sowie ein Avionik-Upgrade durchgeführt. Dadurch war die Verfügbarkeit tiefer als erwartet. Im Bereich der bodengestützten Systeme wurden die Leistungsanforderung der Armee mehrheitlich erreicht. Allerdings ist die Kundenzufriedenheit gegenüber 2023 markant gesunken. Häufigster Kritikpunkt ist die mangelnde Einhaltung von Terminen.

Das finanzielle Ergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, bleibt aber nach wie vor hinter den Erwartungen des Eigners zurück. RUAG MRO erwirtschaftete 2024 einen Nettoumsatz von 775 Millionen Franken (Vorjahr 741 Millionen Franken). Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 29,3 Millionen Franken (Vorjahr 22,1 Millionen Franken). Es hat damit den budgetierten Zielwert um 3,2 Millionen Franken übertroffen. Das Verhältnis zum Gesamtumsatz (EBIT-Marge) konnte zum zweiten Mal in Folge gesteigert werden und betrug im Geschäftsjahr 2024 3,8 Prozent. Der Eigner würdigt diese positive Entwicklung, erwartet aber für eine nachhaltige finanzielle Stabilität eine EBIT-Marge von mindestens 5 Prozent. Die finanzielle Lage der RUAG MRO bleibt somit herausfordernd. Namentlich beim derzeit defizitären Drittgeschäft erwartet der Bundesrat eine Verbesserung.

EFK-Prüfungen: Rasche und nachhaltige Behebung der Mängel

Die jüngsten Prüfungen der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) zur Führung und Steuerung der RUAG MRO, zu möglichen Betrugsaspekten und zur Lagerverwaltung haben erhebliche Mängel in der Compliance und Governance der RUAG MRO aufgezeigt. Die Eignerstellen erwarten, dass die Mängel zeitnah und nachhaltig behoben werden und begleiten die Massnahmen der RUAG MRO eng. So verlangen sie von der RUAG MRO an den vierteljährlichen Eignergesprächen seit Anfang 2024 jeweils eine Massnahmenliste zur Governance und Compliance.

Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates

Der Bundesrat hat entschieden, die Entlastung (Décharge) der Mitglieder des Verwaltungsrates für das vergangene Geschäftsjahr mit Vorbehalt zu erteilen. Der Vorbehalt betrifft die Sachverhalte im Zusammenhang mit den laufenden Untersuchungen bei der RUAG MRO und den jüngsten EFK-Prüfberichten. Vom Vorbehalt ausgenommen ist Elisabeth Bourqui, die erst seit 2023 Mitglied des Verwaltungsrates ist und die Untersuchungen begleitet. Der Verwaltungsratspräsident, Jürg Rötheli, und Roland Leuenberger haben ihr Amt am 1. Januar 2025 angetreten und sind von der Entlastung nicht betroffen.

Prüfung der Rechtsform bis Ende 2025

Zudem hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 27. November 2024 das VBS beauftragt, für die RUAG MRO alternative Rechtsformen des öffentlichen Rechts zu prüfen und so eine auf die heutigen Bedürfnisse ausgerichtete und zukunftstaugliche rechtliche Basis zu schaffen. Die Prüfung wird jedoch länger dauern als angenommen und wird insbesondere auch die Erkenntnisse der EFK berücksichtigen. Eine allfällige Vernehmlassungsvorlage zur Änderung der gesetzlichen Grundlagen wird voraussichtlich Ende 2025 vorliegen.