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MedienmitteilungVeröffentlicht am 26. Mai 2025

Neue Studie zeigt: Umzugswunsch scheitert oft an der Realität

Bern, 26.05.2025 — Viele Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz möchten umziehen, verbleiben aber aufgrund mangelnden Angebots sowie fehlenden Anreizen in ihrer Wohnung. In der «Studienreihe Wohnen» beleuchtet die neueste Studie «Wohnmobilität neu denken», warum der Wohnungswechsel so selten gelingt – und welche Lösungen die Wohnmobilität erhöhen könnten. Die ZHAW School of Management and Law hat die Studie im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen BWO, des Hauseigentümerverbandes HEV und der Fédération Romande Immobilière FRI durchgeführt.

Viele Menschen zwischen 45 und 79 Jahren – die sogenannten Best Agers – befinden sich in einer Wohnsituation, die nicht mehr ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht. Der Auszug der Kinder oder der Übergang in den Ruhestand eröffnet neue Freiräume und bringt oft den Wunsch mit sich, das eigene Wohnumfeld bewusster zu gestalten. Passende Wohnangebote für diese Lebensphase sind jedoch nach wie vor rar.

Neue Wohnideen: gesucht, aber oft nicht gefunden

Wohnangebote, die in dieser Lebensphase auf veränderte Bedürfnisse eingehen, sind kaum etabliert. Auch begleitende Angebote wie digitale Tauschplattformen, Informationsanlässe oder neutrale Wohnberatungen sind selten. Damit ein Wohnungswechsel in dieser Lebensphase gelingt, braucht es ein stärkeres Engagement auf Seiten der Gemeinden und der Wirtschaft – etwa in Form von Pilotprojekten oder kommunalen Wohnstrategien.

In der jüngeren Generation ist die Umzugsbereitschaft hoch. Besonders häufig besteht der Wunsch, in ein Eigenheim zu ziehen. Doch steigende Immobilienpreise, ein eingeschränktes Angebot und strikte Finanzierungsanforderungen machen einen Wohnungswechsel oft unmöglich. Davon betroffen sind junge Familien, d.h. Haushalte junger Erwachsener, für die Wohneigentum kaum erschwinglich ist.

Alternativen vorhanden, aber noch wenig verbreitet

Alternative Modelle wie Mietkauf, kleines Wohneigentum, Wohneigentum auf Zeit oder Baurechtslösungen könnten neue Perspektiven eröffnen. Solche Modelle sind geeignet, eine Brücke zum Eigentum zu schlagen. Sie sind jedoch bislang wenig bekannt, kaum verbreitet oder lassen sich unter den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen nicht ohne Weiteres umsetzen.

Damit sich das ändert, braucht es Impulse aus Politik und Wirtschaft: innovative Wohnlösungen, niederschwellige Beratung und neue Finanzierungsmodelle beispielsweise für Wohneigentum für alle Lebensphasen.

Die «Studienreihe Wohnen» der ZHAW wurde gemeinsam mit dem Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), der Fédération Romande Immobilière und dem Hauseigentümerverband Schweiz zwischen 2022 und 2025 erarbeitet.

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