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MedienmitteilungVeröffentlicht am 28. Oktober 2025

Bundesrat Beat Jans würdigt Integrationsvorlehre als Erfolgsmodell

Villars-sur-Glâne, 28.10.2025 — Beim Besuch in einem Lehrbetrieb im Kanton Freiburg am 28. Oktober 2025 hat Bundesrat Beat Jans zusammen mit den Freiburger Staatsräten Olivier Curty und Philippe Demierre die guten Ergebnisse der Integrationsvorlehre (INVOL) und die wichtige Rolle der Betriebe und der Berufsfachschulen gewürdigt. In der INVOL werden Geflüchtete und Zugewanderte während eines Jahres auf eine berufliche Grundausbildung vorbereitet. INVOL leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Integration und zur Ausbildung von Fachkräften in der Schweiz, wie eine vom Staatssekretariat für Migration (SEM) in Auftrag gegebene Evaluation zeigt.

Besuch Voltis

Die wichtigsten Ergebnisse präsentierte Bundesrat Beat Jans den Medien beim Besuch des Elektrotechnik-Unternehmens Voltis Energies AG im freiburgischen Villars-sur-Glâne. Die von der Pädagogischen Hochschule Bern durchgeführte Evaluation der Jahre 2018 bis 2024 zeigt unter anderem die Erfolgsquote. 83 Prozent der Teilnehmenden schliessen die INVOL erfolgreich ab, 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen beginnen direkt im Anschluss eine berufliche Grundbildung. Zahlen des ersten Jahrgangs zeigen auch, dass von jenen INVOL-Teilnehmenden, die im Anschluss in die Ausbildung für ein Eidgenössisches Berufsattest eingestiegen sind, 86 Prozent innerhalb von drei Jahren den Abschluss gemacht haben.

Inländische Fachkräfte

Die Evaluation zeigt, dass die Teilnehmende und Betriebe mehrheitlich zufrieden sind. Dabei fördert INVOL nicht nur berufliche Kompetenzen, sondern auch die gesellschaftliche Integration. Davon überzeugten sich Bundesrat Beat Jans beim Besuch in Villars-sur-Glâne. «Die Voltis Energies steht stellvertretend für all jene Unternehmen, die hiesigen, hoch motivierten jungen Migrantinnen und Migranten eine Chance geben, auf dem Schweizer Arbeitsmarkt Fuss zu fassen», sagte Bundesrat Beat Jans nach der Besichtigung des Betriebs und dem Austausch mit jungen INVOL-Teilnehmenden. Gleichzeitig trage die Rekrutierung im Inland dazu bei, die Zuwanderung bremsen.

Auch der Freiburger Sozialdirektor, Staatsrat Philippe Demierre, zeigte sich überzeugt von dem Modell. «Die öffentlich-private Partnerschaft öffnet Türen, die es Personen mit Migrationshintergrund ermöglichen, Teil unserer Gesellschaft zu sein und ihren Beitrag zu leisten», sagte er vor den Medienschaffenden. Der Freiburger Bildungsdirektor Olivier Curty hob zudem die volkswirtschaftliche Bedeutung von INVOL hervor: «Die erfolgreiche Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund ist sowohl für den gesellschaftlichen Zusammenhalt als auch aus wirtschaftlicher Sicht unerlässlich. Die Integrationsvorlehre hat uns in dieser Hinsicht einen qualitativen Sprung nach vorne ermöglicht.»

Arbeit dank Bildung

Die INVOL richtet sich an anerkannte Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene, spät Zugewanderte sowie Personen mit Schutzstatus S ohne Abschluss auf Sekundarstufe II. Im einjährigen Angebot erwerben die Teilnehmenden schulische und praktische Kompetenzen, um im Anschluss eine Berufslehre zu starten. Gleichzeitig gewinnen Betriebe neue Lernende – insbesondere in Branchen mit Fachkräftemangel.

Mit der von Bund, Kantonen und interessierten Wirtschaftsverbänden partnerschaftlich getragenen INVOL wird der integrationspolitische Ansatz «Arbeit dank Bildung» umgesetzt. Seit dem Start des Pilotprogramms 2018 durch das SEM haben über 4700 Personen an der INVOL teilgenommen. Die grosse Mehrheit von Ihnen hat inzwischen eine Lehre begonnen oder bereits abgeschlossen. 20 Kantone beteiligen sich derzeit an INVOL, darunter der Kanton Freiburg.

Neben der erfreulichen Bilanz zeigt die Evaluation auch Herausforderungen und formuliert entsprechende Empfehlungen. Grosse Bedeutung hat nach wie vor der sprachlichen Förderung zu. Diese soll verstärkt berufsfeldspezifisch ausgerichtet sein und möglichst früh beginnen. Für den Erfolg der INVOL ist es nach wie vor auch wichtig, Ausbildungsbetriebe und Lehrpersonen gezielt zu unterstützen. In Zukunft sollten zudem vermehrt flexible Angebotsformate entwickelt werden, die beispielsweise auf die Bedürfnisse von Personen mit Betreuungspflichten Rücksicht nehmen. Bund und Kantone wollen in den nächsten Jahren nicht nur die Berufsfelder der INVOL ausbauen, sondern auch den Anteil an Migrantinnen erhöhen, welche eine berufliche Ausbildung absolvieren.