Vom 8. März bis 14. Juni 2025 zeigt die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) mit Frauen(k)leben – Wiederbegegnung mit einer kollektiven Collage aus dem Jahr 1975 eine Retrospektive, die Kunst und gesellschaftliche Reflexion verbindet. Die Ausstellung rückt eine besonders kreative Sammlung ins Rampenlicht, die seit 50 Jahren im Archiv der Nationalbibliothek liegt: Collagen, die 1975 von Amateurkünstlerinnen und -künstlern aus der ganzen Schweiz geschaffen wurden. Im Rahmen eines Wettbewerbs hatte die Basler Zeitung ihre Leserschaft aufgerufen, sich auf kreative Weise mit der Stellung der Frau in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die Nationalbibliothek zeigt eine Auswahl dieser Einsendungen. Die Zeitzeugnisse widerspiegeln auf eindrückliche Weise die damaligen gesellschaftlichen und kulturellen Anliegen.

Neu interpretierte Vergangenheit

50 Jahre nach dem Wettbewerb der Basler Zeitung sind die historischen Collagen, die in den Spezialsammlungen der Nationalbibliothek sorgfältig aufbewahrt werden, zum ersten Mal öffentlich zu sehen. Die aus Ausschnitten aus Zeitungen und Zeitschriften der 1970er-Jahre zusammengestellten Werke zeugen von einer vergangenen Epoche und behandeln gleichzeitig noch heute aktuelle Themen wie Gleichberechtigung, Geschlechterstereotype und soziale Umwälzungen. Die Wahl der Daten für Vernissage (8. März, Internationaler Tag der Frauenrechte) und Finissage (14. Juni, Frauenstreik) hat Symbolcharakter und unterstreicht die Aktualität dieser Themen.

Partizipatives Ausstellungserlebnis

Mit einem Vermittlungsprogramm rund um die Collagenkunst lädt die Ausstellung das Publikum ein, selbst schöpferisch zu werden. Es besteht die Möglichkeit, die Technik zu erlernen und am Entstehungsprozess eines kollektiven Werks mitzuwirken, das in der Mitte des Ausstellungsraums der Nationalbibliothek installiert wird. Mit dem Material, das vor Ort zur Verfügung gestellt wird, können Gross und Klein ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Im direkten Dialog mit den historischen Collagen wird dieses neu entstehende Wandbild die ästhetischen, thematischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten 50 Jahren widerspiegeln.

Der partizipative Ansatz ist auch Teil einer Zusammenarbeit der Nationalbibliothek mit dem Gymnasium Kirchenfeld. Die Schülerinnen und Schüler des Schwerpunktfachs Künstlerisches Gestalten bringen ihren Blick mit eigenen Werken ein. Damit wird der Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart fortgesetzt und die Synergien zwischen den beiden Partnerinstitutionen des Museumsquartiers Bern gestärkt.

Praktische Informationen

Laufzeit: 8. März bis 14. Juni 2025

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 bis 18.00 Uhr

Ort: Schweizerische Nationalbibliothek, Hallwylstrasse 15, 3003 Bern

Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen und zur Ausstellung

Rahmenprogramm

8. März 2025, 13.00 bis 16.00 Uhr – Öffentliche Vernissage im Ausstellungsraum der Nationalbibliothek und Start der kollektiven Collage

21. März 2025, 18.00 bis 02.00 Uhr – Museumsnacht mit Sonderprogramm zum Thema Collagen

28. März 2025, 10.00 bis 17.00 Uhr – BiblioWeekend unter dem Motto «Worte verbinden Welten» : Sonderprogramm rund um die Kunst der Collagen

16. April 2025, 16.00 Uhr – öffentliche Führung auf Französisch mit Kurator Benjamin Michelet

23. April 2025, 16.00 Uhr – öffentliche Führung auf Deutsch mit Kurator Benjamin Michelet und Lisa Oberli der Graphischen Sammlung der Nationalbibliothek

14. Juni 2025, 13.00 bis 16.00 Uhr – Finissage und Präsentation der kollektiven Arbeiten

Die
Schweizerische Nationalbibliothek (NB) sammelt Helvetica – Texte, Bilder und Töne der Schweiz – und sichert mit ihren Sammlungen das kollektive Gedächtnis der Schweiz. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ermöglicht sie einen breiten Zugang zum kulturellen Erbe des Landes. Als zentrale Gedächtnisinstitution schlägt die Nationalbibliothek eine Brücke von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Sie spiegelt dabei die Vielfalt sowie die Mehrsprachigkeit des Landes und fördert Gemeinschaft und Innovation. Die Nationalbibliothek ist eine Institution des Bundesamts für Kultur (BAK).