Russland wird die noch ausstehenden Schulden in Höhe von 340 Millionen Franken mit einer Einmalzahlung im August 2006 vorzeitig begleichen. Damit werden die beiden bilateralen Umschuldungsabkommen aus den Jahren 1997 und 2000, welche die ratenweise Amortisation der Schulden bis 2016 resp. 2020 vorsahen, aufgehoben.

Der Bundesrat folgte mit seinem Entscheid der Empfehlung des Pariser Klubs, einem informellen Gremium von 19 Gläubigerstaaten - darunter auch die Schweiz -, das im Juni 2006 das Ersuchen Russlands um vorzeitige Rückzahlung im Grundsatz akzeptiert und die Rahmenbedingungen für die Rückzahlung der Gesamtschulden gegenüber dem Pariser Klub von rund 22 Milliarden Dollar Nennwert festgelegt hatte.

Russland finanziert die Rückzahlung aus Öleinnahmen massiv angewachsenen Währungsreserven. Mit dem Angebot an den Pariser Klub zielt Russland darauf ab, sich des Status eines gleichzeitigen Schuldners und Gläubigers im Paris Club zu entledigen.

84 Prozent der Forderungen gegenüber Russland sind im Besitz der Schweizer Exportrisikogarantie ERG, 16 Prozent sind Selbstbehalte der Garantienehmer aus ERG-gedeckten Exportgeschäften, die vorwiegend in den Jahren 1989 und 1990 getätigt worden waren.

Nach Polen, Brasilien und Algerien ist Russland bereits das vierte Schuldnerland, das im Verlauf der vergangenen fünfzehn Monate seine Schulden gegenüber der Schweiz beglichen hat.

Russland zahlt seine Schulden gegenüber der Schweiz vorzeitig zurück