Das Getreidehandels-Übereinkommen von 1995 fördert die Zusammenarbeit und den Informations-austausch im internationalen Getreidehandel. Das Weiterbestehen ist eine Bedingung für die Verlängerung des Nahrungsmittelhilfe-Übereinkommens von 1999, welches mithilft, die Armut und den Hunger in Entwicklungsländern zu bekämpfen. Die Schweiz verpflichtet sich zu einer Lieferung von jährlich mindestens 40'000 Tonnen Nahrungsmitteln. Die Hilfsgüter werden in enger Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der UNO beschafft und verteilt. Der Bundesrat hat die Verlängerung der beiden Übereinkommen gutgeheissen.

Wegen der steigenden Zuckerproduktion im Inland sinken die Importmengen und damit die Einnahmen für die Finanzierung der Pflichtlager. Um die Finanzierung zu gewährleisten, soll der Beitrag in den Garantiefonds um 6 Franken auf 16 Franken je 100 kg Importzucker erhöht werden. Damit die Erhöhung für die Konsumenten preisneutral bleibt, hat der Bundesrat die Zollansätze für Zucker mit Wirkung ab 1. Juni 2007 um den gleichen Betrag gesenkt.

Seit dem Abschluss der GATT/WTO-Übereinkommen sind die Zollansätze für Mehl sehr hoch. Im Hinblick auf die zunehmende Grenzöffnung und Liberalisierung des Veredlungsverkehrs hat der Bundesrat beschlossen, die Zollansätze von heute 143 bis 148 Franken für die meisten Produkte mit Wirkung ab 1. Juli 2008 auf 65 Franken je 100 kg zu senken. Die Zollansätze für Mehl von Dinkel wurden auf 85 Franken und für bearbeitete Dinkelkörner auf 73 Franken je 100 kg festgelegt. Die geringere Zollsenkung berücksichtigt den zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Röllen (Entfernung der Spelzen von den Körnern) und den Ausbeuteverlust. Ein weiterer Schritt zum Zollabbau ist per 1. Juli 2009 vorgesehen.

Im Zusammenhang mit der vollständigen Liberalisierung des Käsehandels zwischen der Schweiz und der EG ab 1. Juni 2007 hat der Bundesrat verschiedene Verordnungen formell angepasst. Die Anteile am sog. „Fontalkontingent" werden bei Einfuhren aus Ländern, die nicht Mitglied der EG sind, künftig in der Reihenfolge der Annahme der Zollanmeldungen zugeteilt. Die Zollpräferenzen für Käsesorten und Quark zugunsten der EG wurden in die Freihandelsverordnung überführt, weil die Verordnung über den Käsehandel mit der EG am 31. Mai 2007 ausläuft.

Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat die Importrichtwerte für Futtermittel an die per 1. Juli 2007 reduzierten Schwellenpreise angepasst und gleichzeitig den Zuschlag für Mischfutter von 4 Franken auf 2 Franken je 100 kg gesenkt. Der Zollansatz für Mischfutter wird aufgrund der Belastung der Komponenten nach Standardrezeptur berechnet. Im Weiteren wurden Rechtsvorschriften betreffend die Pflanzengesundheit (Einschleppung von Schaderregern) an die Bestimmungen in der EG angepasst.

Übereinkommen über den Getreidehandel und die Nahrungsmittelhilfe verlängert