„Die Herbstzeitlosen“ von Bettina Oberli wurde unter den beim BAK für die Oscars 2008 angemeldeten Filmen aufgrund der Universalität seines Themas sowie der hohen Qualität von Drehbuch, Regiearbeit und Casting ausgewählt. Die beeindruckenden Erfolge in der Schweiz und im Ausland – in der gesamten Schweiz wurden bisher rund 600'000 Eintritte verzeichnet, in Deutschland und Österreich sahen bis heute über 250'000 ZuschauerInnen die charmante Kömodie –, begeisterte Kritiken in internationalen Feuilletons und die Tatsache, dass mit dem Verleiher Buenavista International (Switzerland) auch der amerikanische Disney-Konzern hinter dem Film steht, überzeugten die ExpertInnen vom Oscar-Potential des Spielfilms. 

„Die Herbstzeitlosen“ erzählt die Geschichte der 80-jährigen Martha (Stephanie Glaser), die in einem Emmentaler Dorf nach dem Tod ihres Mannes beschliesst, einen Jugendtraum zu verwirklichen und ihren Tante-Emma-Laden gegen den starken Widerstand der Dorfgemeinschaft in ein Lingeriegeschäft verwandelt. Das aufständische Unterfangen wird von Marthas drei Freundinnen (Annemarie Düringer, Heidi Maria Glössner und Monica Gubser) unterstützt, die dabei ihrerseits mehr und mehr Gefallen an Veränderungen finden. Bettina Oberlis und Ko-Autorin Sabine Pochhammers feinsinnige Geschichte darüber, wie das Leben mit ein bisschen Mut immer wieder neu entworfen werden kann, stiess weltweit auf grosse Beachtung. Der Spielfilm wird international verliehen und steht momentan vor seinem Kinostart in Japan und Spanien. Produktionsgesellschaften aus den USA, Deutschland, Frankreich und England interessieren sich für die Remake-Rechte. 

„Die Herbstzeitlosen“ ist der zweite lange Spielfilm der 1972 in Interlaken geborenen Bettina Oberli. Mit ihrem mehrfach preisgekrönten Début „Im Nordwind“ war sie 2005 für den Schweizer Filmpreis nominiert. Im Moment ist sie mit der internationalen Auswertung von „Die Herbstzeitlosen“ beschäftigt und arbeitet am Drehbuch „Tannöd“, das von ihr 2008 in Deutschland verfilmt werden soll. „Die Herbstzeitlosen“-Produzent Alfi Sinniger von Catpics Coproductions AG ist in Los Angeles kein Unbekannter – 1991 gewann das von ihm produzierte Drama „Reise der Hoffnung“ von Xavier Koller den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. 

In der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ wird das BAK die Kandidatur von „Shake The Devil Off“ von Peter Entell unterstützen. Der Film über die Schliessung einer Pfarrei in New Orleans ein halbes Jahr nach dem verheerenden Hurrikan Katrina, der im August am Internationalen Filmfestival Locarno seine Weltpremiere feierte, wird bei der Academy direkt von der Produktionsfirma Show and Tell Films angemeldet. Peter Entells Dokumentarfilm „Rolling“ war 1998 für den Schweizer Filmpreis nominiert. 

Die Nominierten in allen Kategorien werden am 22. Januar 2008 feststehen. Die Oscarverleihung 2008 findet am 24. Februar in Los Angeles statt.

“Die Herbstzeitlosen” goes Hollywood