Sehr geehrte Frau Kommissarin
sehr geehrter Herr Bundesminister,
sehr geehrte Damen und Herren Minister
sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,
sehr geehrter Herr Präsident des Deutschen Bauernverbandes,
sehr geehrter Herr Vorsitzender der Messe Berlin,

grüezi Berlin.

Herrliche Natur, zartschmelzende Schokolade, würzigen Käse, blumige Weine und hochwertige Fleischspezialitäten - wo finden Sie all dies?

In der Schweiz.Natürlich.

Inmitten einer mächtigen und dynamischen europäischen Konkurrenz, die uns herausfordert - und das ist gut so - musste die Schweizer Wirtschaft innovativ sein, sich spezialisieren und diversifizieren. Nur so kann sie sich ihren Platz auf den immer globaleren Märkten sichern.

Und dies ist uns gelungen - auch in der Landwirtschaft.

Die Schweiz hat viel zu bieten, nicht nur die weltbekannten Käse. Bei uns finden Sie auf 1'378 Meter über Meer den höchsten Weinberg in ganz Europa. Wir Schweizer sind Reisbauern und Teepflanzer - im Tessin. Safran gibt es nicht nur im Orient, sondern auch im Wallis. Eine Auswahl unserer Spezialitäten aus den 26 Kantonen präsentieren wir der Welt hier in Berlin auf der grössten Leistungsschau der Land- und Ernährungswirtschaft.

Die Schweiz ist weltweit für ihre „swissness" bekannt. „Swiss Premium" ist Inbegriff für Qualität, Zuverlässigkeit, Präzision, Sorgfalt und Vertrauenswürdigkeit.

Wir halten, was wir versprechen - das gilt natürlich auch für Schweizer Nahrungsmittel. Nicht die Menge, vielmehr Exklusivität und Qualität zeichnen unsere Produkte aus. Und dass wir die beste Schokolade der Welt produzieren, ist bekannt; sonst wären wir wohl kaum die Weltmeister im Schokolade-Essen. Markenexperten haben aufgezeigt, dass die "Eigenständigkeit des Kleinen" die Basis für diesen Erfolg ist. Die Schweiz, als kleines Land ohne nennenswerte Rohstoffe, muss

auf den Märkten eine Premium-Position einnehmen;
sie muss ihre traditionelle Verlässlichkeit garantieren und gleichzeitig innovativ sein.
Und sie muss vertraut sein mit den internationalen Märkten, wenn sie auch in Zukunft darin eine zentrale Rolle spielen will.

Das motiviert und mobilisiert die Schweizerinnen und Schweizer zu geistiger Offenheit, zu Beweglichkeit sowie zu Kreativität und Innovation. Diese Eigenschaften charakterisieren natürlich auch unsere Ernährungswirtschaft. Deshalb dürfen wir hier in Berlin auch selbstbewusst auftreten mit: Schweiz.Natürlich.

Ausgehend von einem hohen Stützungsniveau haben wir mit einer modernen und innovativen Agrarpolitik in den letzten Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche gestärkt. Garantierte Mindestpreise wurden ebenso abgeschafft wie staatliche Preisstützungen, die Milchkontingentierung und Exportbeiträge für Agrarrohstoffe.

Wir verlangen von unseren Bauern viel, wir schätzen aber auch ihre Leistungen. Deshalb werden wir sie auch in Zukunft unterstützen; allerdings nicht mehr mit klassischen Marktinterventionen und Subventionen, sondern über Direktzahlungen für definierte Leistungen; beispielsweise für die Pflege der Kulturlandschaft oder die Biodiversität.

Unsere schönen Täler und gepflegten Bergweiden sind schliesslich Magnet für viele Gäste aus der weiten Welt. Und wer die in diesem intakten Umfeld hergestellten Produkte geniessen darf, erhält einen echten Mehrwert: Natürlich, gesund und von hoher Qualität.

Unsere Bäuerinnen und Bauern tragen Sorge zu Natur und Tier. In der Schweiz wird natürlich und nachhaltig produziert. Land- und Ernährungswirtschaft leben und engagieren sich für Qualität und Sicherheit, weil sie selber davon überzeugt sind. Dafür geniessen sie das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten.

Transparenz, Deklaration der Herkunft und der Produktionsmethode, aber auch Tiergesundheit, spielen eine grosse Rolle. Der gesetzliche Rahmen ist denn auch Garant für einen im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich hohen ökologischen Standard und eine transparente Information der Konsumenten.

Auf diesem Weg wollen wir weitergehen.

Erstens weil wir den Konsumentinnen und Konsumenten qualitativ hoch stehende, gesunde Produkte anbieten wollen.

Zweitens weil wir unsere Bauern und die Lebensmittelindustrie weiter stärken und für den internationalen Wettbewerb fit machen wollen. Daher prüft die Schweizer Regierung auch einen umfassenden Agrarfreihandel mit der EU.

Drittens, weil im globalen Wettbewerb ein intakter ländlicher Raum ein immer bedeutenderer Standortfaktor für Europa und die Schweiz werden dürfte.

Deshalb freue ich mich, als Schweizer Agrarministerin hier auf dem „Weltagrargipfel" in Berlin nicht nur den Puls der Märkte zu fühlen, sondern auch unterstreichen zu können, wie wichtig ich die europäische Zusammenarbeit und das gemeinsame politische Engagement für das europäische Agrarmodell erachte.

Gerade die letzten Monate haben uns gezeigt, dass unsere Vision einer multifunktionalen, nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft angesichts der Herausforderungen rund um Klimawandel, knappes Wasser, endliche landwirtschaftliche Flächen, wachsende Weltbevölkerung und gefährdete Biodiversität die einzig überzeugende Antwort ist.

Sie ist aber auch ein politisch anspruchsvoller Prozess, weil all diese Ansprüche in ein ausbalanciertes Verhältnis zu bringen sind. Wir in der Schweiz sind überzeugt: Die erfolgreiche Zukunft für die Unternehmen der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft liegt in der vorausschauenden und offensiven Gestaltung dieser Politik und in der unternehmerischen und kreativen Nutzung der Marktchancen.

Mit unseren Produkten und den Rahmenbedingungen der Politik beantworten wir die Bedürfnisse und Anliegen, welche die Bürgerinnen und Bürger heute mehr denn je interessieren:

Woher kommt das Produkt?
Wie wurde es produziert?
Wer hat es hergestellt?

Bei uns wissen Sie, was Sie kaufen.

Aber vorerst darf ich Sie herzlich einladen zum anschliessenden Apéro mit Produkten aus der Schweiz.Natürlich.

Falls Sie Appetit auf mehr bekommen, und davon gehe ich aus: Besuchen Sie uns am Schweizer Stand oder noch besser, besuchen Sie uns in der Schweiz!

Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen allen und unserer Land- und Ernährungswirtschaft viel Erfolg und den Messe-Besuchern eindrückliche Erlebnisse mit Produkten aus der Schweiz.Natürlich.

Es gilt das gesprochene Wort !