Die Prognosen der MeteoSchweiz für die folgenden 2 bis 5 Tage werden immer besser. 2007 lag die Trefferquote für die Schweiz bei 76,3 %. Damit steigert MeteoSchweiz die Qualität der Mittelfristprognose um etwa 4 % gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. „Ein sagenhafter Fortschritt für die Wettervorhersage“, sagt Patrick Hächler, Meteorologe bei MeteoSchweiz. Am besten waren die Mittelfristprognosen für die Alpensüdseite mit einer Trefferquote von nahezu 78 %. Die Trefferquote für die Kurzfristprognose, d. h. für den Folgetag, konnte MeteoSchweiz auf dem hohen Niveau von 85,5 % halten.

Seit 1984 überprüft MeteoSchweiz systematisch die Qualität ihrer Vorhersagen. Keine einfache Aufgabe. Denn wann stimmt eine Prognose und wann ist sie falsch? Ist die Prognose ein Treffer, wenn Temperatur und Bewölkung stimmen, es aber in der Nacht 5 mm mehr geregnet hat als vorhergesagt? Was ist, wenn die Kaltfront eine Stunde später als angekündigt über den Jura zieht? Mit einer ausgeklügelten Methode bewertet MeteoSchweiz die verschiedenen Wetteraspekte und beurteilt damit ihre Vorhersagen. 

Präzisere Vorhersagen dank besserer Computermodelle
Die Auswertung zeigt: die Qualität der Mittelfristprognosen steigt stetig an. Der Qualitätsgewinn ist vor allem auf die immer besseren Computermodelle zurückzuführen, insbesondere das globale Vorhersagemodell des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW).
Durch die ständige Verfeinerung der Computermodelle und damit auch der Wetterprognosen trägt MeteoSchweiz wesentlich zur Information und zum Schutz der Bevölkerung bei. Aber auch die Kunden des nationalen Wetterdienstes, so zum Beispiel die privaten Wetteranbieter, Strassenunterhaltsdienste, Versicherungen, Flughäfen und die Flugsicherung, profitieren von den Fortschritten und können ihr Angebot verbessern und ausbauen. 

Hintergrundinformationen Computermodelle

EZMW-Modell
MeteoSchweiz ist zusammen mit 29 anderen europäischen Ländern Trägerin des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) in Reading (GB). Das EZMW erarbeitet Wettervorhersagen für Europa bis 10 Tage im Voraus mit einer Maschenweite von etwa 25 km und stellt diese den Mitgliedstaaten zur Verfügung. Das Zentrum entwickelt numerische Methoden für die mittelfristige Wettervorhersage und betreibt wissenschaftliche und technische Forschung, um diese zu verbessern. Auch MeteoSchweiz trägt als Mitgliedstaat des EZMW zu den Fortschritten des EZMW-Modells bei.

MeteoSchweiz-Modell COSMO
Das regionale Vorhersagemodell der MeteoSchweiz COSMO berechnet 2-mal pro Tag 72-Stunden-Vorhersagen für Mitteleuropa auf einem Gitter mit 7 km Maschenweite. Seit seiner Inbetriebnahme in 2001 wurde COSMO laufend weiterentwickelt. Auch 2007 haben die Modell-Fachleute der MeteoSchweiz mehrere wichtige Verbesserungen eingeführt, so zum Beispiel eine neue Schneeanalyse aus Satelliten-Daten, ein neues Bodenmodell, um Temperatur und Feuchte im Boden besser zu berechnen, eine neue Mikro-Physik, um die Wolken genauer zu beschreiben und neue, präzisere numerische Berechnungsmethoden.

Wettervorhersage für 2 bis 5 Tage markant besser