123'935 Diensttage haben Armeeangehörige im Rahmen des Einsatzes zu Gunsten der Fussball-Europameisterschaft 2008 geleistet. Rund die Hälfte davon können nicht explizit einer bestimmten Host City zugeordnet werden. Sie entfallen auf Querschnittsaufgaben wie Leistungen der Luftwaffe und Führungsunterstützung. Die Host City Basel, die mit sechs Spielen am stärksten beansprucht war, hat mit über 25'000 Diensttagen auch am meisten Unterstützung von der Armee bezogen. Am wenigsten Leistungen von der Armee gefordert hat mit rund 5'000 Diensttagen die Host City Zürich. Während der gesamten Einsatzdauer wurden weder am Boden noch in der Luft Vorfälle registriert, die für die EURO 08 sicherheitsrelevant gewesen wären.

Insgesamt wurden für die Host Cities 27 Einsätze mit Drohnen geflogen und für Polizei und Grenzwachtkorps mehr als 280 Helikopter-Stunden aufgewendet. Den zivilen Einsatzkräften wurden rund 300 Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und den Host Cities mehr als 40'000 Meter Zaunelemente abgegeben. Im Sanitätsbereich stellte die Armee 16 Behandlungscontainer, Rettungswagen inklusive Sanitätspersonal sowie pro Host Cities je zwei "Modulare Sanitätsdienstliche Elemente" (MSE II), die einer grösseren Arztpraxis entsprechen, mit je 25 Armeeangehörigen inklusive Ärzte zur Verfügung.

10'614 Angehörige der Armee leisteten gleichzeitig Dienst im Rahmen des Einsatzes EURO 08, davon standen maximal 6'833 gleichzeitig im Einsatz. Die übrigen absolvierten einen normalen Wiederholungskurs. Gut drei Viertel der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten erfüllten ihre Aufträge unbewaffnet.

Das positive Fazit auf den Punkt bringt der Chef des eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bundesrat Samuel Schmid. Er bezeichnet den Auftrag kurz und bündig als erfüllt. Die Leistungen der Armee werden denn auch von allen Partnern als ausgezeichnet beurteilt: "Ohne die Armee wäre die EURO 08 in unserem Land nicht durchführbar gewesen", lobt etwa Benedikt Weibel, Delegierter des Bundesrats für die EURO 2008. Auch Martin Jäggi, Sicherheitsverantwortlicher für das Projekt EURO 08 auf Stufe Bund, zieht eine positive Bilanz und weist in diesem Zusammenhang auf die Nationale Sicherheitskooperation hin, die bestens funktioniert habe.

Der Kommandant des subsidiären Sicherungseinsatzes, Divisionär Peter Stutz, bezeichnet die Leistungen und das Verhalten der Armeeangehörigen als äusserst professionell. Er ist mit dem Einsatz sehr zufrieden: "Wir konnten die geforderten Leistungen am Boden und in der Luft zu jedem Zeitpunkt vollumfänglich erbringen." Auch kurzfristige Zusatzbedürfnisse der zivilen Auftraggeber hätten dabei dank genügender Truppenreserven erfüllt werden können.

Überschattet wird die positive Bilanz durch das tragische Bootsunglück auf der Kander, bei dem vier Armeeangehörige ums Leben gekommen sind und ein weiterer nach wie vor vermisst wird.

Die Aufträge, welche die Armee zu Gunsten Bund, Kantone und Host Cities erbracht hat, lassen sich grob in folgende Kategorien aufteilen:

Manpower: Unterstützung bei Auf- und Abbauarbeiten, Unterstützung der Polizei mit Personal und Material (Schutzaufgaben, Verkehrsregelung, Fahrzeugkontrollen), Verstärkung des Grenzwachtkorps, Führungsunterstützung sowie logistische Unterstützung (Sanitätsdienst);
Materiallieferungen: Absperrmaterial, Fahrzeuge, Material, Geräte;
Flugleistungen: Lufttransporte, Überwachung des Luftraumes, Luftpolizeidienst;
Spezialaufgaben: Sprengstoffspürhunde, Sprachspezialisten, Unterstützung bei Ereignissen mit biologischen oder chemischen Stoffen sowie Katastrophenhilfe.

EURO 08: Einsatz der Armee erfolgreich beendet