Die auf der Welterbeliste aufgeführten Denkmäler sind von universellem Wert. Sie widerspiegeln den Reichtum und die Vielfalt des Kultur- und Naturerbes unserer Erde. Die meisten Welterbestätten verfügen über ein grosses touristisches und damit wirtschaftliches Potenzial. Dieses gilt es touristisch verantwortungsvoll zu nutzen, wobei sowohl die wirtschaftliche Entwicklung und die Erhaltung des Welterbes und seiner Umgebung sichergestellt als auch die sozialen Strukturen und Werte der lokalen Bevölkerung respektiert werden sollen. Um den Welterbestätten die für diese Herausforderung notwendigen Instrumente zu geben, hat das Welterbezentrum in Paris Experten eingeladen, weltweit gültige Empfehlungen auszuarbeiten. Die Tagung findet vom 28. bis 30. Oktober 2008 in Blatten bei Naters statt.

Zu den Sachverständigen gehören Verwalter von Welterbestätten, Vertreter der Tourismusbranche, Denkmal- und Umweltschutzexperten, Juristen, Wirtschaftsexperten usw. Eine erste Tagung fand in Frankreich statt, und nach der Schweiz wird in Indien die dritte Tagung durchgeführt. Die in diesem Rahmen ausgearbeiteten Empfehlungen werden 2010 an einem internationalen Treffen veröffentlicht.

Die Welterbeliste zählt gegenwärtig 878 Denkmäler in 145 Staaten. Davon gehören 679 zum Kulturerbe und 174 zum Naturerbe, und 25 sind gemischte Objekte. Die Schweiz verfügt über 9 Welterbestätten (siehe Kasten).

Das Welterbe gehört sämtlichen Völkern der Erde, unabhängig vom Staatsgebiet, in dem es sich befindet. Wir profitieren heute von diesem Erbe, und wir müssen es an die kommenden Generationen weitergeben.

Die Schweiz hat sich um einen Sitz im Welterbekomitee für die Periode 2010-2013 beworben. Dieser Ausschuss ist für die Umsetzung der Welterbekonvention verantwortlich und entscheidet insbesondere über Aufnahmen in die Welterbeliste.

Das neue Produkt «Naturreisen», das Schweiz Tourismus im Frühling 2009 in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt lanciert, wird Angebote im Bereich des naturnahen Tourismus umfassen. Dazu gehören 5 Welterbestätten (Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch, Monte San Giorgio, Lavaux, Schweizer Tektonikarena Sardona, Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina) sowie Parks von nationaler Bedeutung und der Nationalpark.

KASTEN
Die 9 Welterbestätten der Schweiz

Stiftsbezirk St. Gallen (1983): Einmaliges Barock-Ensemble mit einer der grössten Bibliotheken der Welt.

Kloster St. Johann in Müstair (1983): Grösster frühmittelalterlicher Wandmalereizyklus.

Altstadt von Bern (1983): Bestens erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur.

Drei Burgen sowie mittelalterliche Festungs- und Stadtmauern von Bellinzona (2000): Bedeutendstes Zeugnis der mittelalterlichen Befestigungsbaukunst im Alpenraum.

Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch (2001, 2007): Hervorragende Informationsquelle zur Entstehung der Berge und Gletscher.

Monte San Giorgio (2003): Wichtigster Zeuge des Meereslebens der Trias-Zeit.

Lavaux,
Weinberg-Terrassen (2007):  Zeugnis einer beinahe tausendjährigen Wechselwirkung von Mensch und Natur.

Schweizer Tektonikarena Sardona (2008): Herausragender Zeuge für das Verständnis der Gebirgsbildungsprozesse und der Plattentektonik.

Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina (2008): Meisterleistung aus der Pionierzeit der Eisenbahn.

Kandidaten:

Das architektonische und urbanistische Werk von Le Corbusier

Prägendes Werk für die Stadtlandschaften des 20. Jahrhunderts.

La Chaux-de-Fonds / Le Locle, Stadtlandschaft Uhrenindustrie

Wenn Architektur und Urbanistik die Bedürfnisse von Uhrenindustrie und Uhrenmachern in Einklang bringen.

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Die 9 Welterbestätten der Schweiz

Welterbe und nachhaltiger Tourismus – Internationale Fachtagung