Derzeit wird das krisengeschüttelte Simbabwe zusätzlich von einer Choleraepidemie mit über 13'000 Erkrankten und 600 Toten heimgesucht. Bereits hat sich die Epidemie auf die umliegenden Länder ausgedehnt. Die Regierung hat den nationalen Notstand ausgerufen und die Vereinten Nationen warnen vor einem dramatischen Anstieg der Ansteckungen und Erkrankungen. Cholera und andere Infektionen sind das direkte Resultat des Zusammenbruchs der ohnehin fragilen öffentlichen Infrastruktur: Es fehlt an minimaler medizinischer Versorgung, an sauberem Trinkwasser oder Transportmöglichkeiten. Die Wirtschaft ist in einen desolaten Zustand, das Land von einer Hyperinflation gelähmt. Über fünf Millionen Menschen – fast die Hälfte der simbabwischen Bevölkerung – hängen von internationaler Nahrungsmittelhilfe ab. Verursacht wurde diese katastrophale Situation durch das Versagen des Regimes unter Präsident Mugabe, welches von Misswirtschaft, Willkür und Korruption geprägt ist.

Das EDA weist deshalb den Vorwurf der simbabwischen Regierung, wonach die desolate humanitäre und wirtschaftliche Lage auf die internationalen Sanktionen zurückzuführen seien, entschieden zurück. Das EDA hält daran fest, dass die Sanktionen (Einfrierung von Guthaben, Einreisesperren und Unterbindung von Waffenexporten) gezielt auf Personen des Regimes Mugabe gerichtet sind. 

Die Schweiz unterstützt die schwer betroffene Bevölkerung seit Jahren bei der Nahrungs-mittelversorgung sowie im Gesundheitsbereich so unter anderem die Connaught Clinic von Prof. Ruedi Lüthy, der in Harare mit seinem Team HIV/Aids-Patienten betreut.

Nun sieht die Humanitäre Hilfe des Bundes zusätzliche Hilfemassnahmen in der Grössenordnung von CHF 1 Million vor. Geplant sind Beiträge für das Cholera-Nothilfeprogramm des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF, an die Koordinationsstelle für Humanitäre Angelegenheiten UNOCHA sowie das Welternährungsprogramm WFP. Geprüft wird weiter die Entsendung von mehreren Experten des Korps für Humanitäre Hilfe SKH, welche die UN-Organisationen organisatorisch, logistisch und in Belangen der Epidemieeindämmung unterstützen sollen. 

Das EDA ist besorgt wegen der desaströsen Lage in Simbabwe