Cara Silvia Bächli,
caro Fabrice Gygi,
cari amici di Silvia Bächli e Fabrice Gygi,

quale cancelliera della Confederazione sono particolarmente lieta di poter partecipare questa sera all’inaugurazione del contributo ufficiale della Svizzera alla Biennale internazionale d’arte di Venezia.

Gerne überbringe ich Ihnen dazu die Grüsse des Bundesrats. Meine Grüsse sowie meine Glückwünsche gelten jedoch ganz besonders Ihnen, liebe Frau Silvia Bächli, ainsi qu’à vous, cher Monsieur.

Sie beide sind es nämlich, die von der Eidgenössischen Kunstkommission sowie vom Bundesamt für Kultur ausgewählt worden sind, an der diesjährigen Biennale teilzunehmen. An der 53. Biennale hier in Venedig geben Sie mit Ihren Werken einen Einblick in das zeitgenössische Kunstschaffen der Schweiz.

Ihre Zeichnungen, liebe Silvia Bächli, sind wunderschön. Sie berühren mich und sie regen mich zum Nachdenken an. So, wie Ihre Zeichnungen mich begeistert haben, werden sie noch zig-tausend Besucherinnen und Besucher des Schweizer Pavillons begeistern. Ihre Zeichnungen machen neugierig: Neugierig, noch mehr Werke von Ihnen zu sehen zu bekommen. Neugierig, noch mehr über die Werke von anderen Künstlerinnen und Künstlern zu erfahren.

Je suis également très curieuse, Monsieur Gygi, de voir l’imposante installation que vous avez réalisée dans l’église de San Stae et je me réjouis déjà de la découvrir demain.

Vos travaux, Madame Bächli, tout comme votre installation, Monsieur Gygi, constituent une occasion privilégiée pour le public de découvrir deux aspects importants de la scène artistique actuelle en Suisse.

Permettez-moi aussi de profiter de cette occasion pour remercier tout particulièrement les membres de la Commission fédérale d’art. Vous avez fait un choix judicieux. En optant pour Silvia Bächli et Fabrice Gygi, vous avez proposé à la Confédération d’envoyer à Venise deux artistes très différents pour y représenter la Suisse. L’œuvre graphique méditative et toute en retenue de Silvia Bächli d’une part, et les installations imposantes et majestueuses de Fabrice Gygi d’autre part, illustrent en effet avec bonheur l’extrême diversité de la scène artistique suisse à l’heure actuelle.

Mit der neuen Bundesverfassung von 1999 ist dem Bund erstmals explizit eine Rolle im Bereich der Kunst- und Kulturförderung eingeräumt worden. Dadurch wurde es notwendig, ein eigenes Kulturförderungsgesetz zu schaffen. Dieses soll verbindlich die Aufgaben und Massnahmen festlegen, die der Bund in den kommenden Jahren zu Gunsten der Künstlerinnen und Künstler wird unternehmen können.

Ich hoffe, dass das Eidgenössische Parlament die ausgewogene Fassung des Bundesrates gutheissen wird. Gestern hat der Ständerat als Zweitrat das Kulturförderungsgesetz beraten – die Beratungen im Parlament sind damit aber noch nicht abgeschlossen. Der Vorschlag des Bundesrats sieht vor, dass der Bund noch mehr und noch aktiver Leistungen und Unterstützungen zu Gunsten der Kunstschaffenden erbringen wird. Diese sind als Ergänzung zu den Aufwendungen zu sehen, welche die Kantone und Städte im Interesse einer lebendigen Kunst- und Kulturszene in der Schweiz leisten. Mit dem Kulturfördergesetz sollen den beiden Kulturinstitutionen des Bundes – dem Bundesamt für Kultur und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia – die Massnahmen des Bundes zu Gunsten von Kunst und Kultur angemessen und ausgewogen zugeteilt werden.

Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrem Schaffen in ihren Kantonen und Regionen bereits auf Beachtung gestossen sind, sollen in der ganzen Schweiz bekannt werden. Und sie sollen sodann auch international bekannt werden. Gerade darin liegt die Aufgabe des Bundes: in der Förderung und im Bekanntmachen unserer Künstlerinnen und Künstler.

Chers Artistes, au fil de votre carrière vous avez bénéficié tous deux, à plusieurs reprises, d’un important soutien de la Confédération, tel que l’attribution du prix fédéral d’art ou encore la possibilité de participer à la Biennale d’art contemporain de Sao Paulo. Je m’en réjouis et suis en outre convaincue que votre présence ici, à la Biennale de Venise, vous permettra d’accroître encore votre renommée.

Vous êtes des ambassadeurs de premier ordre pour la Confédération, mais aussi pour tous les habitants du pays. Il est important pour nous que des artistes représentent officiellement la Suisse à la Biennale internationale d’art contemporain de Venise. Cette manifestation reste sans conteste le rendez-vous artistique le plus important à l’échelle mondiale, et il s’agit donc pour nous d’une occasion unique de présenter vos travaux à un large public d’amateurs d’art. La participation officielle à la Biennale de Venise est un moment important dans la vie culturelle de notre pays. A cette occasion, la Confédération et, en particulier, l’Office fédéral de la culture investissent beaucoup d’énergie, de temps et d’argent pour présenter la scène artistique suisse.

Ich hoffe, dass Sie in diesem Einsatz des Bundes und seines Bundesamtes für Kultur ein Zeichen sehen, dass es für den Bundesrat auch in Zukunft ein grosses Anliegen ist, auf die Förderung und auf den Erhalt des künstlerischen Schaffens in unserem Land zu achten. Der Bundesrat wird darum bemüht sein, dass die Stimmen der Künstlerinnen und Künstler gehört werden.

Wir wissen, dass wir uns immer wieder anpassen müssen. So, wie sich die Verhältnisse ändern, so sind wir gehalten, unsere Bedürfnisse anzupassen. Auch der Bundesrat braucht für seine tagtägliche politische Arbeit Ziele und Visionen. Dazu gehören Bilder und Vorstellungen. Der Bundesart ist sich bewusst, dass jede politische und gesellschaftliche Errungenschaft immer wieder das Ergebnis und die Frucht von phantasievollen und unorthodoxen Visionen ist. Ohne diese hat es in der Gesellschaft niemals einen Fortschritt gegeben. Um solche Visionen und Ziele zu erhalten, ist der Bundesrat gerade auch auf die Künstlerinnen und Künstler angewiesen, die es immer wieder verstehen, Bilder und Vorstellungen zu entwickeln, die weit über das Bestehende hinausgehen.

Ich danke Ihnen, liebe Silvia Bächli, und Ihnen, lieber Fabrice Gygi, dass Sie der Einladung der Eidgenössischen Kunstkommission und des Bundesamtes für Kultur gefolgt sind. Sie haben je ein überzeugendes künstlerisches Konzept sowohl für den Schweizer Pavillon als auch für die Chiesa di San Stae entworfen und realisiert. Ich danke Ihnen beiden für Ihren immensen Einsatz. Sie mussten viel geben und hatten dabei Spannungen, Zweifel und Unsicherheiten zu überwinden; und dies ist nicht selbstverständlich.

Sono convinta, come tutti voi, che le esposizioni di Silvia Bächli e Fabrice Gygi a questa Biennale attireranno da tutto il mondo un pubblico numeroso, aperto e interessato.

Vi ringrazio tutti per essere venuti alla Biennale di Venezia e per voler dedicare la vostra attenzione ai disegni di Silvia Bächli nel Padiglione ai Giardini e all’installazione di Fabrice Gygi nella Chiesa di San Stae.

E ora non mi resta che augurarvi una piacevole serata.

Kunstbiennale Venedig