Die Bundesverwaltung überprüft alle zwei Jahre mit Personalbefragungen die Auswirkungen ihrer Personalpolitik. Im Zentrum der Befragung stehen das Engagement der Bundesangestellten und ihre Bindung an die Bundesverwaltung (organisationales Commitment). Mitarbeitende mit einem hohen Commitment setzen sich besonders stark für ihre Arbeitgeberin ein. Aufgabe der Befragung war es daher, diejenigen Einflussfaktoren zu ermitteln, die einen besonders grossen Einfluss auf das organisationale Commitment der Mitarbeitenden und damit auf die Leistungsfähigkeit der ganzen Bundesverwaltung haben.

In der Personalbefragung 2009 wurden 27'000 Mitarbeitende befragt. Das entspricht rund drei Viertel des Bundespersonals. Die Befragung erfolgte mehrheitlich über Internet und stellte eine Mischung aus Stichproben- und Vollbefragung dar. Der Rücklauf betrug 56 Prozent (2007: 51 Prozent).

Mitarbeitende zufrieden

Die Bindung der Mitarbeitenden an die Arbeitgeberin Bundesverwaltung ist gegenüber der letzten Befragung gestiegen und liegt bei 4,3 (2007: 4,0 ) Punkten auf einer Skala von 1 = sehr tief bis 6 = sehr hoch. Die Steigerung ist unter anderem eine Folge der höheren Arbeitszufriedenheit (2009: 4,4 Punkte; 2007: 4,1), da zufriedene Mitarbeitende in der Regel seltener nach alternativen Arbeitsmöglichkeiten suchen. Die Mitarbeitenden sind zudem engagiert und identifizieren sich mit den Werten und Zielen der Bundesverwaltung (affektives Commitment 2009: 4,5 Punkte; 2007: 4,6).

Die Resignation der Mitarbeitenden ist im Vergleich zur letzten Befragung unverändert geblieben (2,8 Punkte; hier sind tiefe Werte angestrebt). Mitarbeitende der Bundesverwaltung sind weniger resigniert als Mitarbeitende von vergleichbaren Unternehmen.

Die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeitenden der Bundesverwaltung ist hoch. Wie schon bei der letzten Befragung sind rund vier Fünftel der Mitarbeitenden bereit, neue Aufgaben zu übernehmen. Hingegen würde nur ein Drittel des Personals einem Wechsel der Verwaltungseinheit bzw. des Arbeits-ortes zustimmen.

Arbeitsinhalt als Stärke der Bundesverwaltung

Gute Noten erhält der Arbeitsinhalt in der Bundesverwaltung (2009: 4,5; 2007: 4,4). Die Aufgaben ermöglichen es den Mitarbeitenden, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einzusetzen sowie eigene Ideen einzubringen.

Eine weitere Stärke ist die Übereinstimmung von Person, Tätigkeit und Organisation (2009: 4,4). Die Ziele und Werte von Mitarbeitenden und Verwaltungseinheit passen zueinander und die Mitarbeitenden sehen einen Sinn in ihrer Arbeit.

Handlungsbedarf sehen die Mitarbeitenden vor allem im Bereich der beruflichen Perspektiven (2009: 3,7), bei der Veränderungsbereitschaft und in der Fehlerkultur der Verwaltungseinheiten (2009: 3,8; 2007: 3,7) sowie in der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit (2009: 4,0; 2007: 3,9).

Das affektive Commitment wird am stärksten durch die Public Service Motivation beeinflusst. Damit sind spezifische Motivationsfaktoren bei Mitarbeitenden in öffentlichen Verwaltungen gemeint: Politikinteresse und Engagement für die Gesellschaft.

Drei Viertel des Bundespersonals stufen ihren Gesundheitszustand als gut bis sehr gut ein. Grossen Einfluss auf das Wohlbefinden haben die Arbeitsbelastung, aber auch die Arbeitszufriedenheit bzw. die Resignation und die Übereinstimmung von Person, Tätigkeit und Organisation.

Weiteres Vorgehen

Auf Stufe Bundesverwaltung dienen die Erkenntnisse aus der Personalbefragung in erster Linie dazu, die Bereiche Personalmarketing sowie die Aus- und Weiterbildung gezielter auszugestalten. Das wird beispielsweise durch eine stärkere Ausrichtung des Personalmarketings auf die Faktoren der Public Service Motivation sowie der Aus- und Weiterbildung auf die Stärkung von Lern- und Innovationsbereitschaft, Fehlerkultur und Vernetzung über die Amtsgrenzen hinaus erfolgen. Sollte die vertiefte Analyse der Ergebnisse weiteren bundesweiten Handlungsbedarf ergeben, wird das EFD dem Bundesrat entsprechende Massnahmen unterbreiten.

Aufgrund der Ergebnisse der Personalbefragung werden die Verwaltungseinheiten spezifische Massnahmen erarbeiten und umsetzen. Dies in Ergänzung zu den Massnahmen auf Stufe Bund.

Ergebnisse der Personalbefragung 2009 - Mehrheit des Bundespersonals ist zufrieden