Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Bundes-, Kantons- und Gemeindebehörden
Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Bundesstatistik und von kantonalen und internationalen Statistikorganisationen
Sehr verehrte Damen und Herren

Statistisch gesehen enthalten die meisten Reden Zitate.

Schwieriger wird es jedoch, wenn es darum geht, von einer Statistik über Zitate in Reden zu einem Zitat in einer Rede über Statistik überzuleiten. Denn, was liest man nicht alles über Statistiken.

Für George Bernard Shaw gab es fünf Arten von Lügen:
- die gewöhnliche Lüge,
- die diplomatische Note,
- die amtlichen Communiqués,
- die Wetterprognosen und
- die Statistiken.
Wir wagen uns nicht auszumalen, was Bernhard Shaw über ein gemeinsames Communiqué des Bundesamtes für Statistik und MeteoSchweiz gesagt hätte! Mein Appell an die beiden heute anwesenden Amtsdirektoren: «Meine Herren, hüten Sie sich davor. Das Eidgenössische Departement des Innern wird Ihnen dafür dankbar sein!»

Die Brüder Goncourt meinten ihrerseits: «Die Statistik ist die erste der ungenauen Wissenschaften.» Aber das ist ungenau!

Bekannt sind auch Churchills ironische Worte: «Ich glaube nur Statistiken, die ich selbst gefälscht habe!» Mark Twain widerspricht ihm in diesem Punkt keineswegs, wenn er sagt: «Fakten sind eine lästige Sache. Statistiken sind da schon gefügiger.» Der Bundesrat ist viel besonnener als diese zwei Herren. Denn er überlässt die Produktion von Statistiken dem BFS, ohne diese zu beeinflussen!

Und versuchen wir es noch auf humoristische Weise, mit dem belgischen Comic «Le Chat» oder in deutscher Übersetzung «Die Katze» von Philippe Geluck. Da die Katze befürchtet, womöglich zuviel von sich preiszugeben, warnt sie uns: «Ich kaufe mein Fleisch hier, meine Tomaten anderswo und meine Kräuter gleich gegenüber; ansonsten finden sie mit ihren Statistiken noch mein Rezept für Spaghettisauce heraus…» Da ich zu Hause selber gern koche, möchte ich an meine Frau, die mich heute Abend hier begleitet, folgende Worte richten: «Liebe Sabine, ich glaube, wir sollten von nun an das Bundesamt für Statistik, das gleich unter uns liegt, doch etwas argwöhnisch betrachten, wenn wir in der Küche am Werk sind!»

Meine Damen und Herren
Was sich liebt, das neckt sich, wie es so schön im Volksmund heisst. Und es ist wahrscheinlich leicht – und offensichtlich amüsant –, sich über die Statistik lustig zu machen, die nicht nur nützlich, sondern auch sehr vielseitig ist und in unserem Alltag ihren festen Platz hat. Sie ist allgegenwärtig und nicht fassbar zugleich und wird daher vielleicht gern etwas belächelt.

Letztlich kommt auch die Warnung der Katze aus Philippe Gelucks Comic nicht von ungefähr. Denn obschon die Statistik notwendig, nützlich und unerlässlich ist für die Messung des gesellschaftlichen Lebens, so muss ihr oberstes Gebot darin bestehen, das Leben des Einzelnen zu achten, insbesondere in einem demokratischen Staat. Kurz gefasst: Sie muss den Bürgerinnen und Bürgern dienen und diese respektieren.

Die Schweizer Regierung hat sich auf jeden Fall nicht von Churchill inspirieren lassen. Sie hat gut daran getan, dem BFS bei der Erstellung ihres Zahlenmaterials volle Unabhängigkeit zu gewähren; eine Unabhängigkeit, die anerkannt wird und solide verankert ist. 

Sehr verehrte Damen und Herren
Bei der Vorbereitung dieser Rede tauchten verschiedene Faktoren auf, die statistisch gesehen von gewissem Interesse sind.

Beginnen wir mit dem Gebäude des BFS, das einem Flaggschiff ähnelt und aus architektonischer Sicht ein Juwel ist. Der Bau, den ich von meinem Zuhause aus bewundern kann, wirkt modern für ein Amt, das dieses Jahr ein doch ehrwürdiges Alter feiern darf. Er besteht hauptsächlich aus Glas – vielleicht ein Beweis dafür, dass sich die öffentliche Verwaltung zu Transparenz bekennt – und hebt sich dank seinem eleganten Turm ab, der an den Mast eines grossen Schiffs erinnert. Das Gebäude steht für die Modernität eines Amtes, das mit seiner Zeit geht und zukunftsorientiert ist. Dieses architektonische Bijou erfreut mich als Kulturminister ganz besonders.

Und natürlich freut es mich, dass die rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amts, die während vielen Jahren zwischen verschiedenen Standorten in Bern und danach in Bern und Neuenburg hin- und herpendelten, 1998 und ganz definitiv 2004 mit der Einweihung des Turms für dieses schöne Schiff einen Heimathafen gefunden haben – hoch über dem schönsten See der Schweiz. Statistisch gesehen kommt es eher selten vor, dass sich ein Schiff in solchen Höhen befindet…

Zwischen Neuenburg und dem Eidgenössischen Departement des Innern ist im Laufe der Zeit eine enge Bindung entstanden, die ein wenig auf den Zufall der Geschichte zurückzuführen und aus statistischer Sicht eher unwahrscheinlich ist. Das BFS hat sich in Neuenburg niedergelassen. Imposant wirkt das Gebäude gleich neben dem Bahnhof. Aber es steht nicht allein da: Erst vor einigen Wochen feierten wir den Geburtstag eines weiteren bedeutenden Juwels des EDI, nämlich das zehnjährige Jubiläum des Centre Dürrenmatt, das etwas diskreter im Vallon de l’Hermitage oberhalb Neuenburgs liegt. Gebaut wurde es vom Architekten Mario Botta. Gewidmet ist es einer grossen Persönlichkeit aus Bern, Friedrich Dürrenmatt. Das EDI ist also aus statistischer Sicht eher gut vertreten in Neuenburg. 

Statistisch war es jedoch eher unwahrscheinlich, dass der neue Chef des Departements des Innern in Neuenburg wohnen würde – und zwar genau in der Mitte dieser beiden Institutionen! Aber die Statistik hält uns manchmal Überraschungen bereit.

Da man gut daran tut, seine Nachbarn zu kennen, war dies der Hauptgrund für mich, mich letztes Jahr mit viel Enthusiasmus für das Amt des Vorstehers des Departements des Innern einzusetzen und es dieses Jahr mit viel Überzeugung zu verteidigen; was statistisch gesehen beinahe eine Ausnahme war!

Dass das Bundesamt für Statistik in Neuenburg angesiedelt ist, hat eine politische Bedeutung. Die Wahl dieses Standorts ist auf das Dezentralisierungsprojekt der Bundesverwaltung zurückzuführen, das in den 1980er-Jahren lanciert wurde. Mit dieser Dezentralisierung sollten die Regionen gefördert und die lateinische Schweiz innerhalb der Bundesverwaltung stärker eingebunden werden, was für den Sprachminister natürlich besonders erfreulich ist. Der Vorgänger des BFS, das Eidgenössische statistische Büro, entstand aus dem Bedürfnis, die Daten zu zentralisieren. Erst später zeigte sich, dass auch eine Dezentralisierung durchaus angebracht sein kann.

Die Post vergab dem BFS die Postleitzahl – und nicht etwa die Unternehmens-Identifikationsnummer – «2010 Neuenburg». Es fragt sich, ob sie damit dem Amt im Jahr 2010 zu seinem 150-jährigen Jubiläum eine besondere Ehre erweisen wollte. Auch hier waren die Chancen aus statistischer Sicht gering – und dennoch!

Natürlich habe ich mich auch mit dem Gründer des Bundesamtes für Statistik befasst. Es war Bundesrat Stefano Franscini; ein Freisinniger, was statistisch gesehen nicht viel hergibt, denn damals bestand der Bundesrat aus sieben Mitgliedern, und alle sieben waren Freisinnige.

Stefano Franscini hatte übrigens auch die Idee einer eidgenössischen Universität, eines Orts der Begegnung der verschiedenen Kulturen der Schweiz. Das Projekt scheiterte jedoch an unüberwindbaren Widerständen; mehr Erfolg hatte indes sein Projekt eines eidgenössischen Polytechnikums, das 1855 genehmigt und danach in Zürich realisiert wurde. Später wurde es auf Lausanne ausgedehnt und erst kürzlich wurde eine weitere Niederlassung in Neuenburg eröffnet! Auch hier leistete der Zufall statistisch gesehen gute Arbeit.

Meine Damen und Herren
Der Grund, weshalb wir heute hier zusammenkommen, gilt nicht nur der Statistik. Dieser Anlass bietet auch ein historisches Interesse.

In zwei Tagen wird hier in Neuenburg der 9. Band des Historischen Lexikons der Schweiz vorgestellt; auch hier ein weiterer statistischer Zufall. Neuenburg wurde ausgewählt, weil es sich um den Band handelt, der die Buchstaben M bis P umfasst, und weil darin Artikel mit dem Buchstaben N wie Neuenburg enthalten sind oder O im Französischen für «Office fédéral» oder P wie Polytechnikum. Wenn das Historische Lexikon dann beim Buchstaben S angelangt, wird es sich bestimmt mit der Statistik des Bundes befassen, denn die Geschichte der Gründung des BFS ist in gewisser Weise auch die Geschichte der Gründung der Schweiz.

Es war die Gründung des Bundesstaates 1848, die auch den Stein zur Gründung der eidgenössischen Statistik legte. Die moderne Schweiz entstand nach dem Sonderbundskrieg und wurde zu einem Bundesstaat. Die inneren Grenzen wurden aufgehoben, die Aussenbeziehungen und Zölle wurden zentralisiert, und es wurde eine Einheitswährung eingeführt.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte der junge Bundesstaat, dass angemessene Informationen erforderlich sind, um die öffentlichen Güter angemessen zu verwalten und die richtigen Entscheide zu treffen. Es war von da an der nationale Kontext, der den Rahmen für die Weiterentwicklung der Schweiz bildete. Und die Schweiz entschied sich für eine Zentralisierung der Statistik, und zwar in Bern.

Stellen Sie sich die Aufgabe des damaligen Bundesrates vor, der noch über keine Daten zum gesamten Staatsgebiet verfügte, zum Beispiel Angaben über das gesamte Ackerland, über die Anzahl armer Leute, über Spitäler, über das Poststellen- oder Eisenbahnnetz oder über die Mittel der Gemeinden.

«Ein guter General hat die Schlacht gewonnen, bevor er in den Krieg zieht», sagte Sun Tzu in seinem Buch «Die Kunst des Kriegs», einem Meisterwerk über Strategien, das auch nach 2500 Jahren kaum an Bedeutung eingebüsst hat. Dieser Erkenntnis folgend entschied der Bundesrat 1848 in weiser Voraussicht, seine Kämpfe und Projekte vorsichtig zu planen, bevor er sich in die grosse Schlacht der Erneuerung der Schweiz warf. Denn er wollte diese Schlacht gewinnen. Und er würde sie gewinnen.

Der Bundesrat brauchte einheitliche statistische Daten für das ganze Land. Die Hauptaufgabe der Bundesstatistik bestand folglich darin, vollständigere statistische Daten für die ganze Schweiz nach einer einheitlichen Methode zu liefern.

Aber mit der Einrichtung einer Institution, die solches Zahlenmaterial liefert, war die Arbeit noch nicht getan. Die Bundesstatistik trug dazu bei, einen neuen Referenzraum zu schaffen, einen neu wahrgenommenen Raum, der damals noch nicht als gelebter Raum empfunden wurde, ein Raum, der mit den Grenzen der neuen Nation Schweiz übereinstimmte.

Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass für die damalige Bevölkerung nicht nur ein Bewohner oder eine Bewohnerin eines anderen Landes, sondern auch eines anderen Kantons, als «Ausländer» oder «Ausländerin» galt. Die Zölle und Abgaben an den Kantonsgrenzen wurden gerade aufgehoben, und man zahlte nicht länger in Batzen. Ein Batzen entsprach damals zwei Plappart, das waren 4 Kreuzer oder 32 Haller! Versuchen Sie einmal vor diesem Hintergrund wirtschaftliche Statistiken zu erstellen! Der Schweizer Franken wurde alsbald als Einheitswährung eingeführt.

Aufgrund der Zunahme der Migrationsströme zwischen den Kantonen hatten die damaligen Landesväter ein wachsendes Interesse, zwischen Einheimischen und Ausländern unterscheiden zu können. Sie wollten ein Zugehörigkeitsgefühl fördern, um auf diese Weise eine nationale Einheit und ein Staatsbürgerrecht zu schaffen, das über dem Gemeindebürgerrecht oder dem Kantonsbürgerrecht stand. Es ging um die Gründung der Nation Schweiz. Die ersten Volkszählungen, die zwischen 1860 und 1910 durchgeführt wurden, enthielten noch keine Fragen zur Nationalität, jedoch bereits Begriffe wie «Heimatort», «Geburtsort» oder «Bürgergemeinde». Der Heimatort hat auch heute noch seine Bedeutung und wird in amtlichen Dokumenten gebraucht. Es ist eine schweizerische Besonderheit, an der noch viele hängen.

Gross waren die Herausforderungen der ersten Volkszählungen, unerlässlich die Informationen für die Landesregierung, nicht nur im Bereich der Landwirtschafts- oder Verkehrspolitik (damals wurde mit dem Bau des Strassennetzes begonnen), sondern auch für die Sitzverteilung im Nationalrat.

Die Statistik trug wesentlich zur Organisation des jungen Bundesstaates bei und förderte dank der Volkszählung eine neue nationale Identität und ein Gefühl der nationalen Zugehörigkeit in den Köpfen und Herzen der damaligen Menschen in der Schweiz.

Meine Damen und Herren
Das Fundament für das Eidgenössische statistische Büro – heute Bundesamt für Statistik – legte Bundesrat Franscini aus dem Tessin. Als Angehöriger einer Minderheitenregion in einem föderalistischen Land wusste er um die Bedeutung der Statistik für die Zentralregierung, aber auch für die einzelnen Regionen. Sehr rasch wurde die Statistik zu einem Instrument, das sowohl der gesamten Kollektivität als auch ihren einzelnen Körperschaften diente.

Als das BFS gegründet wurde, wirkten alle Kräfte im Land darauf hin, dieses Gefühl der nationalen Zugehörigkeit zu stärken. Und es ist kein Zufall, wenn wir dieses Jahr ebenfalls 150 Jahre Eisenbahn in der Region «Arc jurassien» feiern. Denn 1860 wurden die Linien Neuenburg–Pontarlier und Neuenburg–La Chaux-de-Fonds eingeweiht.

Es war indes die Linie Biel–Le Landeron, welche die Lücke im Bahnnetz schloss und eine Verbindung zwischen der Deutschschweiz und der Romandie ermöglichte. Ab dem 3. Dezember 1860 konnte man die Schweiz von Osten nach Westen, d.h. von St. Margarethen nach Genf, im Zug durchqueren.

Die damaligen Reisenden brauchten jedoch viel Geduld, denn häufig mussten sie den Zug wechseln, da die Bahnstrecken von vielen verschiedenen Bahnunternehmen betrieben wurden.

Es war also kein Zufall, dass die Einweihung des Statistischen Büros und jene der Bahnverbindung durch die ganze Schweiz nur einige Wochen auseinander lagen: Alle Vorhaben dienten in jenen Jahren zur Festigung der nationalen Einheit, zur Stärkung dieses neu wahrgenommenen Raums, der zunehmend auch gelebt und bereist wurde. Dass sich das BFS heute an den Bahnhof Neuenburg anschmiegt, mag folglich amüsant anmuten und lässt uns an ein fast amouröses Wiedersehen zwischen Statistik und Bahn nach 150 Jahren denken!

Meine Damen und Herren
Ein Jubiläum gibt uns auch die Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen; vielleicht nicht gerade ein Blick auf die kommenden 150, sondern auf die nächsten zwanzig Jahre.

Die Statistik ist eine Lebenswissenschaft, die ständig angepasst und weiterentwickelt werden muss. Im Grunde genommen gibt es keine statische Statistik. 

Die statistische Information muss ständig weiterentwickelt werden, damit sie mit der Zeit geht, damit die Fakten und Trends, die sie beschreibt, rasch und präzis genutzt werden können.

Die Gewohnheiten der Schweizerinnen und Schweizer verändern sich konstant, das gilt für ihre Lebens- und Arbeitsweise, für ihre Mobilitäts- und Verbrauchsgewohnheiten, ihre medizinische Versorgung, ihre Pensionierung, ihre Freizeitgestaltung und ihr politisches Verhalten.

Aber auch das Staatsgebiet verändert sich, nicht nur räumlich, sondern auch organisatorisch: Gemeinden werden zusammengelegt, statistische Grossregionen werden gebildet, die ein besseres Verständnis der Schweiz erlauben, da der Kanton oft eine zu kleine Einheit bildet. Denken wir ausserdem an die Globalisierung oder an den Weiterbau Europas, an dem auch die Schweiz mitwirkt im Rahmen der bilateralen Abkommen, obwohl sie nicht Mitglied der EU ist. Wir erleben also auch hier eine Neudefinition des Raumes. 

Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit ist die Statistik ein unerlässliches Instrument geworden: Aufgrund der Globalisierung sind die wirtschaftlichen, akademischen und wissenschaftlichen Akteure vermehrt auf zuverlässige und international vergleichbare statistische Daten angewiesen. Das gilt insbesondere für die Zusammenarbeit mit der EU, die unser wichtigster Wirtschaftspartner und zusammen mit Liechtenstein unser einziger Nachbar ist.

Meine Damen und Herren
Das BFS liegt am «Espace de l’Europe 10». Um diesem Namen gerecht zu werden, war ein Abkommen über die statistische Zusammenarbeit mit der EU unumgänglich! Das von der Schweiz unterzeichnete Abkommen ist am 1. Januar 2007 in Kraft getreten. Es ermöglicht die Lieferung und Publikation von harmonisierten statistischen Daten, die es den schweizerischen Akteuren erlauben, die Leistungen der Schweiz mit denjenigen ihrer wichtigsten Partner zu vergleichen. Diese Daten verbessern die Qualität der Entscheide in zahlreichen Bereichen: Beschäftigung, soziale Sicherheit, Verkehr, Wissenschaft oder Umwelt. Diese Zusammenarbeit erfordert noch weitere Anstrengungen, die jedoch einen gewissen überschaubaren Rahmen nicht überschreiten dürfen.

Eine neue Dimension eröffnet uns auch die Informatik. Die digitale Welt hat in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Sie beeinflusst unser Leben und folglich auch unsere Statistiken. Diese Entwicklung hat auch die eidgenössische Volkszählung grundlegend verändert. Ab diesem Jahr wird sie neu auf der Grundlage von harmonisierten Personenregistern durchgeführt. Man verzichtet also auf den Versand der bekannten Fragebogen, die bisher an über sieben Millionen Personen verschickt wurden. Ein weiterer Schritt, der nun eine Volkszählung im Einjahresrhythmus und nicht nur alle zehn Jahre erlaubt.

Sehr verehrte Damen und Herren
Die Statistik widerspiegelt in Zahlen das gesellschaftliche Leben, so erscheint sie jedenfalls auf dem neuen Deckblatt der BFS-Publikationen. Hinter der Statistik steht die Bereitschaft, unsere Welt und unsere Lebensformen besser zu verstehen und zu erfassen. Die Statistik hilft uns, die Probleme, Gewohnheiten und Herausforderungen von Frauen und Männern im jeweiligen Kontext besser zu verstehen. Sie trägt dazu bei, die Lebensqualität und die Attraktivität unseres Landes zu verbessern. Die Statistik ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Wissenschaft des Lebens!

Diese zuverlässige, vergleichbare und hochwertige Statistik, über die die Schweiz verfügt, haben wir Ihnen, verehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BFS, verehrte Vertreterinnen und Vertreter von Partnerorganisationen und -institutionen auf internationaler, nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene oder des Privatsektors zu verdanken. Mit ihrer täglichen Arbeit – und von meinem Zuhause aus kann ich die BFS-Mitarbeitenden sogar nachts arbeiten sehen – tragen Sie zu einem besseren Verständnis der Schweiz und zu einem zukunftsorientierten Handeln bei.

Im Namen des Bundesrates spreche ich Ihnen meinen Dank aus und wünsche dem BFS ein langes Leben: Lang lebe die Statistik, die Wissenschaft des Lebens schlechthin, die älteste Tochter unseres Bundesstaates. Und gleichzeitig soll sie immer modern, nützlich, gezielt und zuverlässig bleiben!

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Jubiläum 150 Jahre Bundesamt für Statistik - «Die Statistik, eine Lebenswissenschaft»