12 Kantone und Halbkantone haben bis heute Einschränkungen bei Feuer in Freien erlassen. Ein absolutes Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe gilt neu in den Kantonen Wallis, Bern, Aargau, Baselland, Basel-Stadt, Appenzell Ausserrhoden, Solothurn und St.Gallen. Im Kanton Graubünden ist dieses Verbot seit zwei Wochen in Kraft, im Kanton Waadt seit letztem Freitag. Der Kanton Uri hat ein generelles Feuerverbot  im Freien erlassen. Bereits seit Anfang April gilt ein solches Verbot im Kanton Tessin.

Die Kantone Zürich, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Jura, Neuenburg, Freiburg, Thurgau, Glarus und Genf rufen dazu auf, sehr vorsichtig zu sein und die Anweisungen der lokalen Behörden angesichtes der Trockenheit zu befolgen. Die Kantone Schwyz, Luzern, Nid- und Obwalden haben sich heute diesem Aufruf angeschlossen. Der Kanton Zug verfolgt die Lage aufmerksam.

Weiterhin Vorsicht beim Feuern im Freien

Im Hinblick auf das Osterwochenende und das sonnige und warme Wetter, das in die Natur  lockt, rät das BAFU weiterhin zu vorsichtigem Umgang mit Feuer im Freien. So sollte zum Beispiel nur auf festen Feuerstellen grilliert und nicht auf dem nackten Boden gefeuert werden. Die kantonalen Feuerverbote und die Anweisungen der lokalen Behörden sind zu befolgen, damit Brände vermieden werden können.

KASTEN 1
Regeln zur Vermeidung von Waldbränden

Am häufigsten werden Waldbrände durch unsachgemässen Umgang mit Feuer im Freien verursacht. Wenn man sich an folgende allgemeine Regeln hält, können Waldbrände vermieden werden:

Feuer im Freien nur mit grösster Vorsicht entfachen oder das Feuern im Freien ganz unterlassen.
Feuerverbote unbedingt einhalten!
Informationen im Internet, Radio und Fernsehen sowie Zeitungen beachten.
Brennende Zigaretten und Zündhölzer nie sorglos wegwerfen.
Beim Grillieren möglichst eingerichtete Feuerstellen verwenden und nicht auf dem nackten Boden feuern.
Entfachte Feuer immer beachten und allfälligen Funkenwurf sofort löschen.
Feuerstellen und deren Umgebung nur im absolut gelöschten Zustand verlassen.
Bei starken und böigen Winden auf Feuer im Freien unbedingt verzichten.

Mehrere Tage anhaltenden Regens könnten die Auswirkungen der Trockenheit in der Natur kompensieren.

KASTEN 2
Verbreitet tiefe Wasserstände im Jura und im Mittelland

Die hydrologische Lage hat sich seit vergangener Woche nicht wesentlich verändert. Auch in den vergangenen Tagen war es trocken, die Abflüsse und Wasserstände sind teilweise leicht zurückgegangen. Die Flüsse im Mittelland und Jura führen gemäss den Messungen des BAFU viel weniger Wasser als in dieser Jahreszeit üblich wäre. Aufgrund des Temperaturanstiegs der letzten Tage hat sich die Schneeschmelze aus den höher gelegenen Gebieten der Alpen wieder etwas verstärkt, weshalb die Gewässer in diesen Gebieten für die Jahreszeit übliche Abflüsse und Wasserstände verzeichnen.

Die Jurarandseen (Neuenburger-, Murten- und Bielersee) weisen Wasserstände auf, die weit unterhalb des langjährigen Monatsmittels liegen. Die Pegel von Bodensee, Zugersee und Walensee liegen tiefer als sonst zur dieser Jahreszeit. An den übrigen Seen werden durchschnittliche Wasserstände gemessen. 

Die Trockenheit wirkt sich auch auf das Grundwasser aus: Die Grundwasserstände und Quellschüttungen liegen weiterhin verbreitet auf tiefem Niveau. Wie bei den Flüssen und Seen ist die Wasserführung im langjährigen Vergleich für die Jahreszeit tief. Neue absolute Tiefstwerte wurden aber bislang keine verzeichnet, da die Pegel und Abflüsse in den Herbst- und Wintermonaten noch tiefer sein können.

Damit sich die Wasserstände in Flüssen, Seen und im Grundwasser wieder etwas normalisieren, müsste es während mehrerer Tage anhaltend regnen.

KASTEN 3
Auswirkungen auf die Natur

Im Wald können wegen der Trockenheit Keimlinge schneller verdorren und gepflanzte Jungbäume häufiger ausfallen. Die Verjüngung des Waldes wird so erschwert. Im Flachland hat die Trockenheit  die Laichplätze für früh laichende Amphibienarten wie Grasfrosch und Erdkröte vielerorts reduziert. Viele Mulden entlang von Fliessgewässern und nahe von Seen sind trocken. Für die Fische in den kleineren Bächen könnte es schon bald kritischwerden, wenn die Wassertemperaturen ansteigen und dadurch Probleme wegen Sauerstoffmangel entstehen. Wo die Wasserstände zu tief sind, können die Verantwortlichen in Einzelfällen Flussabschnitt auch ausfischen. Einige Tage anhaltender Regen kann die Situation für die Natur wieder normalisieren.

KASTEN 1 Regeln zur Vermeidung von Waldbränden

KASTEN 2 Verbreitet tiefe Wasserstände im Jura und im Mittelland

KASTEN 3 Auswirkungen auf die Natur

KASTEN 1
Regeln zur Vermeidung von Waldbränden

KASTEN 2
Verbreitet tiefe Wasserstände im Jura und im Mittelland

KASTEN 3
Auswirkungen auf die Natur

Osterwochenende: Waldbrandgefahr in vielen Wäldern