Liebe Gäste, an der BEA können Sie heute und in den nächsten Tagen das Erfolgsrezept der Schweizer Wirtschaft und Landwirtschaft kennenlernen. Der gemeinsame Nenner vieler Aussteller ist, dass sie in der Region Produkte und Dienstleistungen herstellen, die weit über die Stadt- und Kantonsgrenze hinaus gefragt sind. Doch was genau zeichnet diese Produkte aus?

Liebe Gäste, das Erfolgsrezept möchte ich Ihnen in den nächsten Minuten verraten.

Der Wirtschaftsraum Bern ist - entgegen allen Gerüchten - ein attraktiver Standort für Unternehmen. Ich weiss, wovon ich spreche. Nicht nur regional und national gut verankerte Firmen, sondern auch international erfolgreiche Unternehmen wie die Swatch-Group, Swisscom oder Ebay fühlen sich hier wohl. Bern braucht sich vor der Konkurrenz in Genf, Zürich oder Basel nicht zu scheuen.

Als Volkswirtschaftsminister setze ich mich für gute Rahmenbedingungen auf dem Werk- und Denkplatz Schweiz ein.

Diese basieren auf drei Pfeilern:

Kaum ein anderes Land ist so innovativ wie wir. Doch nur, wenn wir weiterhin in unser gutes Ausbildungssystem investieren, werden wir diese Spitzenposition halten können.
Der Arbeitsmarkt Schweiz ist flexibel. Doch nur, wenn wir das liberale Arbeitsgesetz weiterentwickeln und die guten Beziehungen mit den Sozialpartnern pflegen, werden wir auch in Zukunft einen gut funktionierenden Arbeitsmarkt haben.
Bereits heute wird jeder zweite Franken im Ausland verdient. Doch nur, wenn der Bund den Unternehmen den diskriminierungsfreien Marktzugang ermöglicht, kann die Schweizer Wirtschaft weiter wachsen.

Aber exzellente Rahmenbedingungen allein sind noch kein Garant für Erfolg.Die Unternehmen sind mit Eigeninitiative gefordert. Erfolgreich ist nur, wer sich mit guten Produkten auf dem Markt behauptet. Das gilt ganz besonders für Unternehmen, die dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind. Das Erfolgsrezept für Schweizer Unternehmen heisst also: Auf Qualitätsprodukte setzen.

Letztlich entscheidet immer der Kunde, welches Produkt er kauft. Für ihn müssen die Qualität, der Service und das Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Für gute Qualität ist er durchaus bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Liebe Gäste, Qualität ist nicht nur das Erfolgsrezept für Unternehmen aus dem Gewerbe, der Industrie oder dem Dienstleistungssektor. Qualität ist auch das Erfolgsrezept für die Land- und Ernährungswirtschaft. Als Landwirtschaftsminister will ich Qualität auch in der Agrarpolitik zum Thema machen. Ich will eine wettbewerbsfähige, produzierende Landwirtschaft.

Unsere Landwirtschaft wird langfristig nur mit wettbewerbsfähigen Produkten überlebensfähig sein. Die Öffnung der Qualität ist auch das Erfolgsrezept für die Land- und Ernährungswirtschaft. Als Landwirtschaftsminister will ich Qualität auch in der Agrarpolitik zum Thema machen. Ich will eine wettbewerbsfähige, produzierende Landwirtschaft.

Die Öffnung der Märkte ist bereits im Gange. Das ist eine Tatsache. Heute kosten Lebensmittel in den EU-Ländern im Durchschnitt 40 Prozent weniger als in der Schweiz. Werden die Grenzen mehr und mehr geöffnet, dürfte das Billigsegment vermehrt von Anbietern aus der EU abgedeckt werden. Die heimische Landwirtschaft braucht eine Antwort auf diese Herausforderung. Sie lautet Qualität. Lebensmittel aus der Schweiz müssen also vermehrt quer über alle Preissegmente mit Qualität punkten können.

Bereits heute lässt sich im In- und Ausland eine breite Kundschaft für Schweizer Produkte begeistern. Das Vorzeigebeispiel dafür ist der Käse. Am «World Champion Cheese Contest», einem berühmten Käsewettbewerb der USA, wurden wir im vergangenen Jahr Weltmeister. Steigende Exportzahlen belegen diesen Erfolg. Zu der Kundschaft im Ausland zählen übrigens nicht nur Schweizer, die ihre Heimat vermissen!

In anderen Bereichen müssen wir das Potenzial von Qualitätsprodukten unserer Land- und Ernährungswirtschaft noch besser nutzen. Wir müssen die Qualität in den Mittelpunkt unserer Anstrengungen stellen. Die Produktion von Lebensmitteln muss noch nachhaltiger und tiergerechter werden. Wer Schweizer Qualitätsprodukte kauft, soll diese mit gutem Gewissen geniessen können. Ganz nach dem Motto: Man ist, was man isst!

Wie Sie sicher schon bemerkt haben, spreche ich immer wieder von der Land- und Ernährungswirtschaft. Ich mache das ganz bewusst. Nur wenn alle Mitglieder der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, entsteht Mehrwert für alle. Die Landwirtschaft braucht einen vor- und nachgelagerten Sektor ̶ und umgekehrt.

Der Bio-Landbau ist ein gutes Beispiel: Produzenten, Verarbeiter und Händler haben gemeinsam Richtlinien für kontrollierte ökologische Produkte definiert.Nur wer diese erfüllt, darf die Knospe als Logo verwenden.

Noch nicht in allen Branchen ziehen alle am selben Strick. Oftmals stehen Eigeninteressen einer Gruppe im Vordergrund. Ein erster und wichtiger Schritt ist uns aber bereits gelungen: Die bedeutendsten Vertreter der Schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft haben sich auf eine «Charta zur Qualitätsstrategie» geeinigt. Diese soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden. Eine wichtige Rolle wird dabei auch das Marketing spielen. Schweizer Lebensmittel brauchen einen einheitlichen Auftritt. Mit einem einheitlichen Logo könnte der Kunde auf einen Blick erkennen, dass es sich um ein Schweizer Landwirtschaftsprodukt handelt.

Ich fordere alle Akteure auf: Helfen Sie mit, die Land- und Ernährungswirtschaft in eine gute Zukunft zu führen. Liebe Konsumentinnen und Konsumenten: Sie entscheiden, welche Produkte Sie kaufen. Kaufen Sie Schweizer Produkte!

Meine Damen und Herren, Sie sehen, mir liegt die Landwirtschaft sehr am Herzen. Das ist aber nicht nur mein persönliches Anliegen. Die Agrarpolitik ist dem Bund und damit der ganzen Bevölkerung ein wichtiges Anliegen. Der Beweis dafür ist, dass wir die Landwirtschaft mit jährlich 3,4 Milliarden Franken fördern und fordern. Daran soll sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.

Die Direktzahlungen an die Bauern werden in Zukunft aber zielgerichteter ausgeschüttet. Die heute tierbezogenen Beiträge werden umgelagert in den Versorgungssicherheitsbeitrag. Trotz Umlagerung wird der tiergerechten und nachhaltigen Produktion sowie der Artenvielfalt und der Pflege der Kulturlandschaft mehr Gewicht eingeräumt. Eine vielfältige Landwirtschaft trägt auch zu unserer hohen Lebensqualität bei und zieht Touristen aus dem In- und Ausland an.

Ich bin überzeugt, dass mit dem skizzierten Weg unsere Landwirtschaft eine gute Zukunft hat. Vor gut einem Monat haben wir die Agrarpolitik 2014 - 2017 in die Vernehmlassung geschickt. Ich warte gespannt auf die Antworten. Mit meinen Besuchen bei den Bäuerinnen und Bauern hole ich diese teilweise auch persönlich ab. Ich bin überzeugt, dem Parlament Anfang 2012 eine zukunftsgerichtete, marktfähige, auf Produktion und Ökologie ausgerichtete Vorlage präsentieren zu können.

Liebe Gäste, Sie alle wissen, aus welchem Land der Slogan «Geiz ist geil» kommt. Von diesem Image wollen sich jetzt selbst unsere nördlichen Nachbarn distanzieren. Ich wünsche mir, dass Schweizer Produkte für den Leitspruch «simply the best» oder auf Berndeutsch «eifach z‘ Beschte» stehen. Nutzen Sie die Gelegenheit und überzeugen Sie sich hier an der BEA selbst von der guten Schweizer Qualität. Ich wünsche Ihnen bei der Entdeckungsreise viel Spass!

Es gilt das gesprochene Wort !

Wie das Erfolgsrezept der Wirtschaft lautet